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24h Dubai
12.01.2013

Schubert: Viel Pech und etwas Glück beim Wüstenmarathon

86 Autos, eine 5,3 Kilometer „kurze“ Rennstrecke am Persischen Golf und unendlich viele Sandkörner: Das waren die Rahmenbedingungen bei der achten Auflage des 24-Stunden-Rennens von Dubai (AE). Das Saudi Falcons Team Schubert war mit zwei BMW Z4 GT3 aussichtsreich in den Wüstenmarathon gestartet, musste den großen Herausforderungen bei dem Rennen rund um die Uhr aber letztlich Tribut zollen.

Im BMW Z4 GT3 mit der Startnummer 24 übernahmen Claudia Hürtgen (DE), Abdulaziz AlFaisal (SA), Faisal Binladen (SA), Jörg Müller (DE) und Dirk Müller (DE) von Startplatz vier kommend bereits nach wenigen Runden die Führung. Nach mehreren Neutralisationsphasen („Code 60“), in denen die Teilnehmer aus Sicherheitsgründen nur maximal 60 km/h schnell fahren und nicht überholen dürfen, und einem Wechsel der Bremsbeläge in der Nacht lag das Quintett am Samstagmorgen aussichtsreich an zweiter Position. Doch technische Probleme zwangen das Team wenige Stunden vor dem Ziel zur Aufgabe.

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Ähnlich unglücklich verlief das Rennen für das Schwesterauto mit der Nummer 12. Nach einem guten Start fiel das Auto von Dominik Schwager (DE), Dominik Baumann (AT), Dirk Adorf (DE) sowie der auf beiden BMW Z4 GT3 des Teams gemeldeten AlFaisal und Binladen nach einer unverschuldeten Kollision weit zurück. Ein Konkurrent hatte das Tempolimit während einer „Code-60“-Phase missachtet und rammte den BMW Z4 GT3 mit hoher Geschwindigkeit. Der dadurch entstandene Schaden an der linken Vorderachse konnte zwar noch repariert werden, doch ein später auftretender Folgeschaden bedeutete schließlich das Aus für die Startnummer 12.

Umso besser verlief das Rennen hingegen für das dritte Fahrzeug des Teams vom Motorsport-Standort Oschersleben. Im BMW 320d des Racing Divas Team Schubert feierten Liesette Braams, Sheila Verschuur, Gaby Uljee, Paulien Zwart und Sandra van der Sloot den Sieg in der A3T-Kategorie für Fahrzeuge bis 2.000 ccm Hubraum. Die fünf Niederländerinnen verkrafteten dabei sogar einen Unfall in der Nacht und steuerten das Fahrzeug mit der Startnummer 121 nach 517 Runden zudem auf den 26. Rang in der Gesamtwertung.

Stimmen zum 24-Stunden-Rennen in Dubai 2013

Stefan Wendl, Team Manager:
„Es hat sich wieder gezeigt, welch große Herausforderung die 24 Stunden von Dubai für alle Teilnehmer darstellen. Das sportliche Niveau ist extrem hoch – es sind viele gute Teams und entsprechend viele gute Fahrer am Start. Dazu kommen die schwierigen äußeren Bedingungen: Durch den vielen Wüstensand werden praktisch alle Bauteile der Autos besonderen Belastungen ausgesetzt. Das ist uns beim BMW Z4 GT3 mit der Nummer 24 am Samstagmorgen zum Verhängnis geworden. Wir hatten den Luftfilter bereits zweimal getauscht und dabei gesehen, dass er beide Male total verdreckt war. Es ist also extrem viel Sand in den Ansaugtrakt geraten, was letztlich zum Ausfall geführt hat. Das ist sehr schade, denn wir hatten uns nach einem Wechsel der Bremsen in der Nacht schon wieder auf den zweiten Platz vorgekämpft und wollten noch einmal das führende Auto angreifen. Unsere Nummer 12 ist wegen eines Folgeschadens ausgefallen, der aus dem unverschuldeten Unfall in der ‚Code-60‘-Phase am Freitagabend resultierte. Die Beschädigung am Krümmer wäre nicht innerhalb von sechs Stunden reparabel gewesen, weshalb ein Neustart mit dem Auto sinnlos gewesen wäre. Umso schöner ist dagegen das Ergebnis, das unsere Mädels im BMW 320d eingefahren haben: Klassensieg und Platz 26 in der Gesamtwertung. Hut ab vor dieser blitzsauberen Leistung, das freut uns alle sehr!“

Dominik Schwager, BMW Z4 GT3 #12: „Ich bin sehr glücklich, in Dubai dabei gewesen zu sein. Unsere beiden BMW Z4 GT3 waren am gesamten Wochenende sehr schnell und wir haben im Rennen gezeigt, dass wir um den Sieg mitfahren können. Doch bei einem 24-Stunden-Rennen benötigt man auch ein Quäntchen Glück, um am Ende auf dem Podium stehen zu können. Das hatten wir dieses Mal leider nicht.“

Dirk Müller, BMW Z4 GT3 #24: „Das war mein erster Start bei den 24 Stunden von Dubai und ich muss sagen, dass das Niveau der gesamten Veranstaltung wirklich sehr hoch ist. Das Team hat zudem einen Weltklasse-Job gemacht – ich habe mich bei den Saudi Falcons vom ersten Moment an sehr wohl gefühlt. Im Rennen waren wir lange Zeit sehr gut dabei, haben zwischenzeitlich sogar geführt. Doch letztlich hat es nicht sollen sein.“

Gabi Uljee, BMW 320d #121: „Ich bin sehr glücklich, denn das Rennen hätte für uns nicht besser laufen können. Wir haben das Maximum dessen erreicht, was möglich war: Platz eins in unserer Klasse. Am Freitagabend hatten wir zwar einen kleinen Unfall und haben dadurch rund 15 Minuten in der Box verloren. Aber unsere Konkurrenten haben auch etwas Pech gehabt, wodurch wir wieder die Führung übernehmen konnten. Danach haben wir einen Stint nach dem anderen ohne Probleme abgespult. Der BMW 320d ist einfach super gelaufen. Vielen Dank an das Schubert-Team!“

Liesette Braams, BMW 320d #121: „Nach etwa sechs Stunden ist es an der Boxeneinfahrt zu einem Missverständnis mit einem Lamborghini gekommen. Durch die Kollision ist etwas an der Steuerung gebrochen. Es hat dann fast eine Stunde gedauert, bis unser Auto in die Box geschleppt wurde, aber die Schubert-Jungs haben den Schaden in wenigen Minuten repariert. Das gesamte Team hat wirklich einen fantastischen Job gemacht. Dafür ein großes Kompliment und vielen Dank!“
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