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24h Nürburgring
04.05.2013

Schulterzucken bei der Favoriten-Frage

Die Vorbereitungen der Teilnehmer auf das ADAC Zurich 24h-Rennen am Pfingstwochenende (17. bis 20. Mai) laufen auf Houchtouren: In den beiden Rennen der VLN Langstreckenmeisterschaft haben die Teams bereits die Klingen gekreuzt, doch die wahren Kräfteverhältnisse auf der Nordschleife werden erfahrungsgemäß erst im Qualifying des Langstreckenklassikers aufgedeckt.

Eines wurde jedoch bereits deutlich: Einen Top-Favoriten auf den Sieg gibt es in diesem Jahr nicht und die Spannung ist riesig. Der zweite Lauf zur Langstreckenmeisterschaft, der letzte vor dem ADAC Zurich 24h-Rennen, lieferte zumindest einen recht konkreten Hinweis darauf, was die Fans am Pfingstwochenende erwartet.

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Mit Audi, BMW, Porsche und Aston Martin klassierten sich vier verschiedene Marken unter den besten Fünf der Gesamtwertung, Mercedes-Benz schaffte ein Top-Ten-Ergebnis und kam im Qualifying sogar in die erste Startreihe. „Die Konkurrenz ist extrem hart. Ich glaube, nur wenn man an der Box nicht mehr zu tun hat als zu tanken und Reifen zu wechseln, kann man beim 24h-Rennen aufs Treppchen fahren“, glaubt Thomas Jäger, Kundensport-Koordinator bei AMG und Pilot eines der beiden Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von ROWE Racing. Sein Teamkollege Kenneth Heyer glaubt an die Podest-Chance: „Auf dem Papier sind wir in der Lage, das 24-Stunden-Rennen zu gewinnen. Nun müssen wir unsere Hausaufgaben machen und den Job erledigen, damit es auch so eintritt.“

Audi-Duo trotz Sieg nicht wunschlos glücklich

Mit dem Sieg durch den Phoenix-R8 LMS ultra von Marcel Fässler und Frank Stippler hat auch Audi ihre Anwartschaft auf eine Wiederholung des 2012er-Triumphs untermauert. „Generalprobe geglückt“, meldete Fässler. „Es war ein hartes Rennen. Wir haben gesehen, dass uns bei bestimmten äußeren Bedingungen noch etwas fehlt. Aber grundsätzlich hat alles ganz gut gepasst. Es sieht so aus, als seien wir konkurrenzfähig. Allerdings muss man sehen, dass neben Audi auch BMW, Mercedes und Porsche die Pace haben, um ganz vorne mitzufahren. Damit wird der am Ende gewinnen, der am wenigsten Fehler macht.“

Auch Kollege Stippler weiß den VLN-Laufsieg einzuordnen: „Mehr als der Speed hat heute die Strategie entschieden. Wir haben zum richtigen Zeitpunkt auf Slicks gewechselt und konnten in dieser Phase eine Lücke zu den Verfolgern aufreißen. Für das 24h-Rennen müssen wir aber noch am Fahrwerk arbeiten. Bei Nässe sind wir noch nicht voll konkurrenzfähig. In der Anfangsphase, bei Regen und Nebel, war Uwe Alzen im BMW herausragend. Da liegt noch eine Aufgabe vor uns!“

Starker Regen-Auftritt von Uwe Alzen im BMW

Der solchermaßen gelobte Alzen nimmt die Blumen des Konkurrenten gerne an, übt sich aber in Bescheidenheit: „Ich habe eben schon einige Nordschleifen-Runden auf dem Buckel, kenne die Linie und weiß, wo es Grip hat und wo nicht. Das miserable Wetter beim zweiten VLN-Lauf brachte uns auch eine gewisse Erkenntnis für die 24h, bei dem die Bedingungen ja ganz ähnlich sein können. Wir wissen nun, dass wir ein Klasse-Paket aus Auto und Reifen haben, das sich auch bei diesen heiklen Bedingungen sehr gut fahren lässt.“

Doch Schubert-Teamkollege Dirk Adorf warnt insbesondere vor den Porsche-Teams: „Ohne Unfall hätte die Frikadelli-Truppe das VLN-Auftaktrennen gewonnen. Und mit Verlaub: Wenn die da vorne rumfahren können, wo kann dann der Manthey-Porsche rumfahren? Das wird eine ganz heiße Kiste!“ In der Tat untermauerten nicht zuletzt die 911 GT3 R von Timbuli Racing ihre Schlagkraft mit Podiumsplatzierungen in beiden VLN-Runden. Der 911er von Falken Motorsport qualifizierte sich beim ersten VLN-Einsatz prompt als viertschnellstes Fahrzeug für die zweite Startreihe.

Timbuli-Pilot Norbert Siedler hat zumindest einen erweiterten Favoritenkreis ausgemacht: „Speziell im Nassen dürfte BMW das Maß der Dinge sein. Schubert ist für mich Favorit für den Sieg beim 24h-Rennen. Audi ist stark besetzt und auch Mercedes gut dabei. Doch auch wir sind sehr ordentlich aussortiert. Im Qualifying zum 24h-Rennen werden wir wissen, wie das Kräfteverhältnis aussieht.“
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