ADAC Formel Masters
26.09.2013
Vierkampf um die Vizemeisterschaft
Mit Alessio Picariello steht der neue Meister seit dem vergangenen Rennwochenende auf dem Slovakia Ring fest. Mit zehn Siegen und 14 Podiumsplatzierungen nach 21 Saisonrennen ist der Belgier rechnerisch nicht mehr einholbar. Für Picariello aber kein Grund, sich zurückzulehnen: Saisonübergreifend gewann der 20-Jährige bislang zwölf Rennen – bei einem weiteren Erfolg wäre er vor Richie Stanaway, dem Champion von 2010, der siegreichste Fahrer in der Geschichte des ADAC Formel Masters.
Doch Picariello wird es nicht leicht haben. Hinter dem Piloten des Meister-Teams Mücke Motorsport ist ein Vierkampf um die Vizemeisterschaft entbrannt. Mittendrin: Lokalmatador Marvin Dienst. Der Lampertheimer liegt mit 171 Punkten auf dem fünften Platz der Gesamtwertung und hat Rang zwei, den aktuell Maximilian Günther mit 220 Zählern belegt, noch nicht abgeschrieben. Dienst, der nur 40 Kilometer von Hockenheim entfernt wohnt, reist mit viel Rückenwind zu seinem Heimrennen. Bei der Premiere des ADAC Formel Masters in der Slowakei vor eineinhalb Wochen gelang dem 16-Jährigen das bislang erfolgreichste Rennwochenende seiner Debütsaison: Dienst feierte seinen ersten Sieg und fuhr in allen drei Rennen auf das Podium.
Lokalmatador Dienst: An vergangene Erfolge anknüpfen
„Ich habe gezeigt, dass ich Rennen gewinnen kann und mit diesem Wissen im Hinterkopf reise ich sehr zuversichtlich zu meinem Heimspiel an den Hockenheimring“, sagt Dienst, der für Neuhauser Racing an den Start geht. „Ich bin sicher, dass mir Familie und Freunde vor Ort die Daumen drücken, das verschafft mir zusätzliche Motivation. Ich hatte die gesamte Saison über ein starkes Auto und denke, dass uns die Strecke gut liegen sollte – ich greife beim Saisonfinale noch einmal voll an.“
Einen ähnlichen Plan verfolgt der Gesamtzweite Günther. Der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport ist der erfolgreichste der 15 Serienneulinge in dieser Saison und möchte sein starkes Debüt im ADAC Formel Masters mit dem Vizetitel abschließen. „Ich freue mich schon sehr auf das Saisonfinale“, sagt der 16-jährige Teamkollege von Champion Picariello, der bislang zehnmal auf das Podest fuhr. „Wenn ich an meinen bisherigen Speed anknüpfen kann, sollte der zweite Platz sicher sein – aber in Hockenheim kann alles Mögliche passieren. Auf dem Slovakia Ring lief es leider nicht so gut für mich, deshalb nehme ich die letzten drei Rennen des Jahres voll konzentriert in Angriff.“
Kremer reist mit guten Erinnerungen zum Saisonfinale
Hauptkonkurrent um den zweiten Platz in der Meisterschaft ist Jason Kremer. Der Bonner hat 23 Punkte Rückstand auf Günther und peilt in seiner dritten ADAC Formel Masters Saison sein bestes Karriereergebnis an. Der erfahrenste Pilot im Feld reist mit guten Erinnerungen nach Hockenheim: Auf dem badischen Traditionskurs gewann er 2011 sein erstes Rennen und ist damit der einzige Fahrer im aktuellen Starterfeld, der bereits auf dem Hockenreimring triumphieren konnte. „An meinen ersten Sieg kann ich mich noch gut erinnern“, so ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Kremer. „Mit einem weiteren Erfolg würde ich die Erinnerung daran gerne noch einmal auffrischen. Der Hockenheimring zählt zu meinen Lieblingsstrecken und hier war ich immer schnell unterwegs. Da ich noch Chancen auf den zweiten Gesamtrang besitze, werde ich umso mehr Vollgas geben.“
Nicolas Beer kennt die 4,574 Kilometer lange Strecke ebenfalls aus der Vorsaison. Der Däne liegt mit 172 Punkten einen Zähler vor seinem Neuhauser Racing-Teamkollegen Dienst an vierter Position und kann sich noch Chancen auf die Vizemeisterschaft ausrechnen. „Es ist immer etwas Spezielles, zum Saisonfinale zu reisen“, sagt der Däne. „Diesmal ist es für mich noch besonderer, weil es um etwas wirklich Zählbares geht.“ Beer weiß, worauf es am Hockenheimring mit seinen 17 Kurven ankommt: „Überholmanöver bieten sich vor allem nach der Parabolika an. Über die gesamte Gerade hinweg wird der Windschatten eine große Rolle spielen und Positionsgewinne möglich machen. Persönlich freue ich mich besonders auf die Einfahrt ins Motodrom, wo uns sicherlich viele Fans zujubeln werden – diese Passage ist einfach unglaublich und einzigartig im Rennkalender.“