ADAC GT Masters
24.07.2013
Max Sandritter: Auf der Rennstrecke und in der Luft
„Mein Ziel ist es nach wie vor, Rennfahrer zu werden, aber sollte das nicht klappen, habe ich als Helikopter-Pilot eine interessante und spannende Alternative“, sagt Sandritter. Ein Schreibtischjob kommt für Sandritter nicht in Frage, denn in Sachen Adrenalin ist der 24-Jährige familiär vorbelastet: Der BMW-Pilot ist Sohn von Ex-Stuntman und des heutigen Erlebnisunternehmers Jochen Schweizer. Seinem Vater hat Sandritter auch seine beiden „Berufungen“, das Rennfahren und Helikopterfliegen, zu verdanken. Schweizer dachte praktisch und beschenkte seinen Sohn zum 18. Geburtstag mit einem Motorsport-Erlebnisgeschenk aus dem eigenen Sortiment.
Erste motorsportliche Schritte im ADAC Volkswagen Polo Cup
„Ich bin 50 Kilometer in einem Funcup-Volkswagen Käfer auf dem Salzburgring gefahren, das war ein Geschenk von meinen Vater“, erinnert sich Sandritter, der zuvor als Ski-Rennfahrer aktiv war. „Meine Instruktoren wurden auf mich aufmerksam, da sie mich nicht abschütteln konnten.“ Sandritter nahm anschließend an einem Sichtungslehrgang für den ADAC Volkswagen Polo Cup teil. „Aus mehreren Hundert Teilnehmern habe ich mich dann für ein Cockpit qualifiziert.“ Die Rennfahrer-Karriere nahm ihren Lauf: Im vergangenen Jahr stieg Sandritter in das ADAC GT Masters ein und absolvierte ein Lernjahr im bulligen Chevrolet Camaro.
Zum Helikopterfliegen kam Sandritter ebenfalls über ein Erlebnisgeschenk. „Das war ein Traum, aber eine Ausbildung zum Helikopter-Piloten erschien mir unerreichbar. Durch einige glückliche Zufälle hat es dann letztendlich doch noch funktioniert.“ Motorsport und Fliegen ergänzen sich für Sandritter perfekt: „Beim Helikopterfliegen ist ähnlich wie im Motorsport absolute Perfektion gefragt. Im Rennwagen und im Helikopter ist kein Platz für Kompromisse.“
Ein Meilenstein in seiner Rennfahrer-Karriere gelang Sandritter auf dem Sachsenring. Nach einem holprigen Saisonstart gelangen ihm auf der anspruchsvollen Berg- und Talbahn in Sachsen die erste Podiumsplatzierung und der erste Laufsieg im ADAC GT Masters. Für Sandritter eine Erlösung: „Das vergangene Jahr im ADAC GT Masters war für mich ein Lehrjahr. Der Chevrolet Camaro war ein spektakuläres Auto, aber leider nicht konkurrenzfähig. Das war offensichtlich und ich konnte gänzlich ohne Ergebnisdruck lernen und Erfahrungen sammeln. In diesem Jahr starte ich in einem der absoluten Top-Teams der Serie. Da ist natürlich der Druck wesentlich höher, zumal es mit erstklassigem Material keine Ausreden mehr gibt.“
Trendwende am Sachsenring nach schwierigem Saisonstart
In den ersten vier Saisonrennen holte Sandritter dann mit Jörg Müller (43, Hückelhoven), der am Sachsenring verletzungsbedingt pausierte, nur einen Punkt. „Wir hatten in den ersten Rennen enorm viel Pech, mussten Rempler einstecken und hatten Unfälle. Das hat mich schon belastet, aber ich habe nie den Glauben an mich verloren.“
Nach dem Sieg auf dem Sachsenring geht es nun gemeinsam mit Müller zum nächsten Rennen auf dem Nürburgring vom 2. bis 4. August. „Das Wochenende auf dem Nürburgring wird sicherlich nicht einfach. Ich befürchte, dass uns dort und auch eine Woche später auf dem Red Bull Ring in Österreich harte Rennen bevorstehen. Wir müssen so gut punkten wie nur möglich, denn die Strecken zum Saisonende sollten uns dann wieder mehr entgegenkommen.“
Den nächsten Traum hat Sandritter schon fest im Blick: Eine Top-Platzierung im ADAC GT Masters am Saisonende. Die gibt es allerdings nicht als Erlebnisgeschenk.