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ADAC Procar
03.10.2013

Rinke schnappt sich Rang drei von Krauchuk

Beim denkwürdigen Saisonfinale der ADAC Procar am Hockenheimring am vergangenen Wochenende vom 28. bis 29. September konnte sich Andreas Rinke mit einer Galavorstellung noch die dritte Gesamtposition sichern. Doch es musste noch bis zum späten Abend gezittert werden, bis es soweit war. Der neue Meister David Griessner konnte leider keine Punkte mit nach Hause nehmen.

Vor der letzten Veranstaltung mussten beim Team von ETH Tuning noch einmal einige Änderungen in der Fahrerbesetzung vorgenommen werden. Da das Einsatzfahrzeug von David Griessner durch den schweren Einschlag am Slovakiaring nicht mehr einsatzfähig war, stieg er auf den zweiten Peugeot 207 Sport um, der zuvor von Andreas Rinke pilotiert wurde. Rinke hingegen fuhr wieder auf seinem Citroen Saxo VTS.

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Arno Dahm, der am Lausitzring und am Slovakiaring auf diesem Citroen Saxo im Einsatz war, verzichtete auf seinen Start beim Saisonfinale, um dem Team noch die besten Chancen auf den Titel in der Teamwertung zu ermöglichen. „Hockenheim ist meine Lieblingsstrecke. Natürlich wäre ich gerne hier gefahren, aber das Teamergebnis ist jetzt wichtiger“, war das Kommentar des 47-jährigen Troisdorfers zu seinem Startverzicht. Für Andreas Rinke lief es in den freien Trainingssitzungen sowie in der Qualifikation problemlos. In jeder Session konnte er die Bestzeit herausfahren und sich mit knapp 1,4 Sekunden Vorsprung die erste Startposition sichern.

David Griessner hatte hingegen wieder Pech. Schon im ersten freien Training musste er durch einen kapitalen Motorschaden sein Fahrzeug abstellen. Zum zweiten Training wurde dann der Ersatzmotor eingebaut, der aber nicht seine volle Leistungsfähigkeit entfalten konnte und auch durch eine lange Unterbrechung im zweiten freien Training keine große Möglichkeit zum Testen blieb. So musste er sich im Qualifying mit Platz fünf zufrieden geben. Danach wurde noch bis zum späten Abend an Griessers Fahrzeug gearbeitet um ihm ein gutes Rennen zu ermöglichen.

Doch am Rennsonntag wurde erst einmal die Geduld der Fahrer und Teams auf die Probe gestellt. Wegen Reparaturarbeiten durch einen Unfall am Vortag wurde das erste Rennen auf den späten Nachmittag verschoben, was für viel Aufregung und Diskussionen sorgte. Als es dann endlich mit fliegenden Start ins erste Rennen ging, konnte Andreas Rinke seine Spitzenposition verteidigen, während sich die harte Arbeit an David Griessers Fahrzeug nicht auszahlte. Er fiel mit nachlassender Motorleistung weit zurück und steuerte schließlich die Box an, um seinen Peugeot abzustellen. Rinke hingegen konnte seinen Vorsprung gegen Nils Mierschke verteidigen, der in einem starken Rennen von Platz sieben auf Platz zwei vorgefahren war. Somit war der erste Sieg für Andreas Rinke in der ADAC Procar perfekt!

Natürlich war die Freude im Team und bei den vielen Freunden und Bekannten von Andreas Rinke, die an die Rennstrecke gereist waren, sehr groß. Teamkollege und Meister David Griessner war einer der ersten Gratulanten von Rinke und freute sich fast so sehr wie bei einem eigenen Sieg. Jetzt fingen auch die Rechenspiele an, denn der direkte Konkurrent um Gesamtrang drei, Yuri Krauchuk, erhielt wegen einer nicht beachteten gelben Flagge eine 30-Sekunden-Strafe und wurde nur als Sechster gewertet. Somit war der Rückstand von zehn auf drei Punkte zusammengeschmolzen. Bei einem weiteren Sieg von Rinke wäre Platz drei sicher, solange Krauchuk nicht auf Platz zwei fahren würde.

Leider konnte Rinke nicht auf die Schützenhilfe von David Griessner hoffen, da dieser aufgrund der Motorprobleme auf den Start im zweiten Rennen verzichten musste: „Natürlich ist es schade, dass ich nicht starten kann, um Andreas vielleicht noch zu helfen. Das Team hat alles versucht, deswegen bin ich auch nicht böse. Jetzt drücke ich Andi von der Boxenmauer aus die Daumen“, meinte der neue Meister der Division 2 vor dem Start zum zweiten Rennen. Dieses zweite Rennen sollte dann noch sehr spannend werden: Am Start kam Rinke nicht gut weg und musste sich erst einmal hinter Nils Mierschke auf Rang zwei einordnen. Doch schon bald darauf konnte er wieder an Mierschke vorbeiziehen und die Spitzenposition übernehmen. Doch dahinter tobte bis zum Rennende der Kampf um Platz zwei zwischen Mierschke und Krauchuk. Rinke beobachtete diesen Zweikampf im Rückspiegel und konnte am Ende jubeln. Denn neben seinem Sieg konnte Mierschke den zweiten Platz halten und ermöglichte somit Rinke den dritten Gesamtrang in der Meisterschaft – dachten alle ...

Denn nach dem Rennen wurde es – sagen wir mal – kurios. Gegen das Fahrzeug von Nils Mierschke wurde Protest eingelegt. Ausgerechnet von Glatzel Racing, dem Team von Yuri Krauchuk. Der Grund des Protestes war offensichtlich und jeder konnte sich ausmalen, was bei einem erfolgreichen Protest passieren würde. Die Stimmung im Fahrerlager war angespannt, vor allem bei Mierschke Motorsport, die zu allem Übel vorher ein Auto an Glatzel Racing vermietet hatten und verständlicherweise etwas überrascht über die Reaktion von Glatzel Racing waren.

Dem Protest wurde auch stattgegeben und vorerst war der Lohn der harten Arbeit wie eine Seifenblase zerplatzt. Doch das salomonische und auch gerechte Urteil der Kommissare sollte doch noch alles zum Guten wenden. Nils Mierschke wurde zwar aus der Wertung genommen, doch die nachfolgenden Teilnehmer rückten nicht in der Wertung auf, da die Kommissare keinen Wettbewerbsvorteil durch dieses Urteil erreichen wollten. Somit war es amtlich, dass Andreas Rinke dann doch noch Platz drei der Meisterschaft erreicht hatte!

Die Bilanz er Saison 2013 ließt sich beeindruckend: Platz eins und drei in der Fahrerwertung, Platz eins in der Teamwertung sowie in der Rookiewertung. Ein mehr als zufriedenstellendes Ergebnis. „Wir möchten uns auf diesem Weg bei allen Teammitgliedern, Sponsoren, Helfern, Familien und Freunden ganz herzlich bedanken. Ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen“, so der Teamchef abschließend.
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