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Automobilsport
08.12.2013

Für 12 Stunden ein Sohn der Wüste

Auch wenn die Saison der VLN seit einigen Wochen beendet ist – die Rennsaison hat für Patrik Kaiser (Schellenberg / Liechtenstein) noch kein Ende gefunden: Am 13. Dezember startet er mit einem Lamborghini Gallardo GT3 ins 12-Stunden-Rennen von Abu Dhabi. Ein 12h-Rennen auf einer Rennstrecke in der Wüste zu fahren, verlangt viel von Mensch und Material.

Die technische Vorbereitung auf diese Herausforderung überlässt Patrik Kaiser dem Rennstall, bei dem er angeheuert hat, die persönliche Vorbereitung obliegt ihm ganz alleine. „Ich bereite mich schon seit ein paar Wochen konsequent auf das Rennen und die Belastung vor. Zum einen trainiere ich nach wie vor mit dem Berserker Fight-Team Liechtenstein, um Kondition und Kraft zu gewinnen, zum anderen will ich durch gezielte Ernährung noch ein paar Kilo abnehmen“, beschreibt Kaiser kurz und knapp seine Vorbereitung.

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Mit Hitze im Fahrzeug kommt er sehr gut zurecht, leidet nicht unter hohen Temperaturen und kann trotz dieser Belastung seine Konzentration über einen langen Zeitraum hoch halten. Den Beweis lieferte Kaiser bei einem Rennen auf dem österreichischen Red Bull Ring: „Beim Porsche Sports Cup musste ich im Sommer einen Stint von fast 1,5 Stunden absolvieren. Die Temperaturen im Innenraum lagen bei gut 60 Grad. Direkt zu Beginn des Rennens ist mein Trinksystem ausgefallen, also musste ich ‚trocken‘ fahren.“ Danach sei er zwar ordentlich ausgelaugt gewesen, aber nicht am Ende seiner Kräfte, ergänzt der Rennfahrer aus Schellenberg.

In den letzten drei Wochen vor dem Rennen kombiniert er im heimatlichen Schellenberg die Komponenten Hitze und Belastung: In Sportbekleidung gehüllt absolviert Kaiser in der Sauna ein Hanteltraining. Die Strecke in Abu Dhabi lernt er anhand von Onboard-Aufnahmen Tag für Tag besser kennen. „Streckenkenntnis ist im Rennsport die halbe Miete – Leistung allein bringt nichts. Wichtig ist zu wissen, wo und wann du diese abrufen kannst und musst“, erklärt er seine Vorbereitungen weiter.

Sein Einsatzfahrzeug, einen Lamborghini Gallardo GT3 mit 5,2 Litern Hubraum und gut 600 PS, teilt sich Kaiser mit zwei weiteren Fahrern über die Distanz von 12 Stunden. Vorbereitet und eingesetzt wird der „Stier“ von Leipert Motorsport, einem seit 2002 gegründeten und zwischenzeitlich sehr erfolgreichen Rennteam aus Wegberg. Das Team setzt seine Fahrzeuge in nationalen und internationalen Rennserien ein, ist erfolgreich im ADAC GT Masters unterwegs, konnte in der DMV TCC einige Podestplätze einfahren und etliche Punkte bei der International GT Open sammeln.

Gefahren wird auf der Formel 1-Rennstrecke in Abu Dhabi. Der gut 5,5 Kilometer lange Kurs wartet mit einigen Besonderheiten auf: So gibt es keine Kiesbetten, die Auslaufzonen sind allesamt asphaltiert, Reifenstapel als Aufpralldämpfer wurden durch luftbefüllte Kunststoffbarrieren ersetzt, eine Auslaufzone endet gar unter einer Tribüne. Einige der 20 Kurven sind „hängend“ und erfordern beim Durchfahren besonders viel Kraft, da bei solchen Kurven die Querbeschleunigung extrem hoch ist. „Das Rennen ist eigentlich gar kein 12-Stunden-Rennen, sondern ein zwei Mal 6-Stunden-Rennen“, erklärt Patrik Kaiser.

Und weiter: „Wir beginnen am 11. Dezember mit dem freien Training, am 12. Dezember gibt es erneut zwei freie Trainingssitzungen von jeweils knapp 1,5 Stunden. Am Nachmittag, ab 15 Uhr beginnt die Qualifikation.“ Das Besondere dabei sei, dass jeder Fahrer exakt 20 Minuten zur Qualifikation habe, ergänzt Kaiser, für den es das erste Rennen sowohl in einer GT3-Serie als auch in einem Wüstenstaat ist. Das Rennen startet dann am 13. Dezember um 9:30 Uhr. „Es ist ein Freitag – der 13.! Ich hoffe, dass mir dieses Datum Glück und kein Pech bringt“, so Kaiser mit einem Augenzwinkern.

„Die erste Hälfte des Rennens geht bis 15:30 Uhr. Dann sind mehr als zwei Stunden Pause, bevor wir um 17:45 Uhr in die zweite Hälfte starten. Wenn alles gut läuft, ist um 23:45 Uhr der Zieleinlauf.“ Auch wenn Patrik Kaiser zwischenzeitlich zu den routinierten und schnellen Privatiers der Rennszene zählt – eine gewisse Aufregung kann er nicht verbergen: „Ich freue mich und bin schon jetzt angespannt. Es ist eine völlig neue Herausforderung und ich werde eine völlig neue Erfahrung machen. Ob dieses Rennen meine Pläne für 2014 beeinflusst, kann ich nach der Zielankunft sagen.“