DKM
09.05.2013
Wechselbad der Gefühle für KSM Racing Team
Ein erneut starkes Teilnehmerfeld wartete auf die Fahrerinnen und Fahrer beim zweiten Wertungslauf der Deutschen Kart Meisterschaft in Wackersdorf. 150 Teilnehmer aus 18 Nationen rollten an den Start und erlebten am Rennsamstag ein unglaubliches Wetterspektakel. Nach Sonne am Morgen zogen zu den Vorläufen dunkle Wolken auf und setzten den 1.222 Meter langen Kurs zeitweise unter Wasser. Die Tony-Kart Mannschaft schien davon aber unbeeindruckt und mischte wieder ganz vorne mit.
Gleich sechs Piloten schickte das Erfolgsteam aus dem Erftland in der Deutschen Junioren Kart Meisterschaft (DJKM) auf die Reise. Als schnellste Pilotin etablierte sich von Beginn an Sophia Floersch. Nach ihrem tollen Auftritt beim ADAC Kart Masters mischte sie auch im internationalen Feld der Deutschen Meisterschaft ganz vorne mit und rangierte nach einem beachtlichen Zeittraining und zwei souveränen Heats auf dem zweiten Gesamtrang.
Im ersten Finale übernahm sie dann zeitweise sogar die Führung und überquerte das Ziel letztlich wieder als Zweite. Aus ihrer guten Ausgangsposition gewann sie auch im zweiten Rennen den Start. "Leider wurde sie jedoch kurze Zeit später vom Meisterschaftsführenden in einem unfairen Manöver auf die Wiese gezwungen. Ich stelle mir manchmal die Frage, wofür wir bei der DKM eine Race Control einsetzen, wenn Vergehen trotzdem nicht bestraft werden“, kommentierte Teamchef Thomas Muchow die Rennszene. Sophia fiel dadurch bis ins Mittelfeld zurück, kämpfte sich aber wieder gekonnt nach vorne und schaffte als Fünfte den Sprung in die Pokalränge. „So etwas ist natürlich sehr ärgerlich. Ohne die Kollision hätte ich um den Sieg kämpfen können“, zeigte sich die junge Bayerin enttäuscht. Ebenfalls in Schlagdistanz zum Podium fuhr Mick Betsch, mit den Rängen sieben und acht verbesserte er sich auf Platz fünf in der Meisterschaftsgesamtwertung.
Ein unvergessliches Rennwochenende erlebte indessen Lirim Zendeli aus Bochum. Im Zeittraining noch aussichtsreicher 13., erwischte es ihn in den Vorläufen gleich mehrmals und er musste sich über den Hoffnungslauf für die Finals qualifizieren. Neben ihm standen ebenso seine Teamkollegen Nicolas Otto und Justin Barth im Rennen um die letzten Finaltickets.
Doch schon vor dem Start des Second Chance Heats gab es große Aufregung: Im Zelt kursierte ein falscher Zeitplan und das Trio kam zu spät in den Vorstart. Vom Ende des Feldes versuchten sie dann ihr Bestes. Mit dem Messer zwischen den Zähnen stürmte Zendeli an seinen Kontrahenten vorbei und schaffte als Fünfter den Einzug in die Finals. Pech hatten hingegen Otto und Barth: Beide schafften es nicht unter die besten Sechs und konnten nur noch zusehen, wie sich Zendeli in den Wertungsläufen auf die Ränge 15 und 14 verbesserte. „Das war wirklich ein doofes Missgeschick. Wir haben auf den falschen Zeitplan geschaut und sind deshalb zu spät in den Vorstart gekommen. Das wird uns in Zukunft garantiert nicht noch einmal passieren. Abgesehen davon haben die Drei eine tolle Leistung gezeigt. Lirim ist in den Finals wie entfesselt gefahren und wusste zu überzeugen. Ebenfalls sichere Finalkandidaten wären Nico und Justin gewesen. Doch die Fahrweise einiger Piloten war an diesem Wochenende fragwürdig“, Thomas Muchow am Abend.
Großer Pechvogel des Wochenendes war Mike Beckhusen, bei einem Unfall im Vorlauf zog er sich eine Fraktur an seiner Hand zu und musste unfreiwillig aufgeben. „Wir wünschen Mike gute Besserung und hoffen, dass er schnell zurück kommt“, Muchow weiter.
In der Deutschen Kart Meisterschaft gelang Maximilian Kurzbauer eine beeindruckende Steigerung. Im Zeittraining toller Zehnter, beendete er einen Vorlauf als Siebter. Leider warf ihn aber auch ein 16. Rang in der Gesamtwertung auf Position 15 zurück. Im Mittelfeld hatte er es im ersten Wertungslauf schwer Boden gut zu machen und rutschte nach einigen Remplern auf Platz 24 ab. Doch im zweiten Durchgang attackierte er noch einmal und verbesserte sich auf Platz 13.
Durchwachsen verliefen die Rennen für KF2-Neueinsteiger Arlind Hoti. Im Regen am Samstag war er schnell unterwegs und sicherte sich Startplatz elf für den Sonntag. Doch das erste Rennen musste er noch vor dem Start beenden. Im Zweiten arbeitete er sich dann von Rang 34 auf 23 nach vorne. „Maximilian hat eine unglaubliche Performance abgeliefert. Im Gegensatz zur Konkurrenz hat er in dieser Saison nur wenige Kilometer im Kart gesessen, dafür schlägt er sich beeindruckend. Arlind kämpft dagegen immer noch mit Eingewöhnungsschwierigkeiten. Er muss im Trockenen seinen Fahrstiel umstellen“, analysiert Muchow die Leistung seiner KF-Piloten.
Bei den Schaltkarts war erneut Alexander Schmitz ganz vorne wieder zu finden. Der Fahrer aus Wesel setzte sich gekonnt in dem hochkarätigen Feld mit 69 Teilnehmern durch und lag am Samstagabend auf dem sehr guten zehnten Rang. Im ersten Finale musste er zwar als 13. etwas Federn lassen, schaffte im Rennen am Nachmittag aber als Neunter wieder den Sprung in die Top 10. Im Gesamtklassement liegt er nun auf Platz sechs.
Ebenfalls Meisterschaftspunkte kassierte sein Teamkollege Lucas Zuber. Er war nach dem Zeittraining nur 43., verbesserte sich im Verlauf der beiden Renntage aber deutlich und wurde im letzten Rennen des Tages toller 16. Seine Rückkehr im Kart feierte Julian Becker. Nach einer längeren Winterpause war er in Wackersdorf als Gaststarter mit von der Partie und schaffte direkt den Einzug in die großen Finals. Doch im ersten Rennen wurde er in einen Startunfall verwickelt und musste frühzeitig aufgeben. Im zweiten Lauf überstand er die Renndistanz aber schadlos und sah die Zielflagge als 26. Teamchef Thomas Muchow war zufrieden: „Die Drei haben einen tollen Job gemacht. Jeder hat aus seinen Möglichkeiten das Beste herausgeholt und sich in dem staken Feld wacker geschlagen.“
Schon am kommenden Wochenende geht es für das Team zum nächsten Rennen. Dann fällt in Kerpen der Startschuss zur Kart Challenge 2013.