DTM
05.05.2013
Doppelerfolg für BMW in Hockenheim
Das absolute Gegenteil von Start erlebte Tomczyks Markenkollege Joey Hand, der schlecht wegkam und zunächst stehen blieb. Trotz dieser Zwischenfälle lief der Start kollisionsfrei über die Bühne. Die einzige Ausnahme bildete Audi-Pilot Miguel Molina, der direkt mit einem Reifenschaden zu kämpfen hatte. Der schwarze Tag für Audi bahnte sich bereits zu diesem Zeitpunkt an.
Timo Scheider konnte zunächst seine Führung vor dem BMW-Piloten Augusto Farfus verteidigen, wurde allerdings in Runde vier von dem schnellen Brasilianer überholt. In der selben Runde kamen bereits einige der Piloten zum ersten Boxenstopp, was das Feld durcheinanderbrachte. In Runde fünf kam es zu einem der entscheidendsten Momente im gesamten Rennen: Adrian Tambays (Audi) Bolide fing aus bisher unbekanntem Grund Feuer und sorgte für eine strategie- und rennentscheidende Safety Car-Phase. Einige Piloten nahmen diese als Einladung zum Boxenstopp und somit übernahm der 18-jährige Mercedes-Neuling Pascal Wehrlein, der nicht stoppte, zu diesem Zeitpunkt die Führung. BMW-Rookie Timo Glock befand sich zu diesem Zeitpunkt auf Platz drei und unterstrich somit die beeindruckende bisherige Leistung der Neuzugänge in der DTM.
Im Mittelfeld entwickelte sich das Rennen nach Ende der Safety Car-Phase zu einem Desaster für die Audis: Zunächst verlor Mattias Ekström seine Motorhaube und war ab diesem Zeitpunkt mit leichtem Handicap unterwegs. Einige Runden später ging er bei einem Überholmanöver zu motiviert zu Gange und drehte seinen Markenkollegen Edoardo Mortara, der bereits das gesamte Wochenende über mit Problemen zu kämpfen hatte.
Dieses Manöver brachte Ekström eine Durchfahrtstrafe ein und bot für Mortara nur einige Minuten später den Grund, das Rennen vorzeitig abzubrechen. Eine weitere Strafe gab es währenddessen für Mortaras Teamkollegen Filipe Albuquerque: Der Portugiese, der sich kurzzeitig in die Top-10 vorgekämpft hatte, war bei der Boxeneinfahrt zu schnell und bekam somit ebenfalls von der Rennleitung eine Strafe ausgesprochen.
Auch für DTM-Rookie Timo Glock entwickelte sich das Rennen nur wenig später ins Negative: Zunächst unterlief dem Ex-Formel 1-Piloten ein Fehler in der Sachskurve, der ihn ganze acht Sekunden kostete. Als Glock nur kurze Zeit später an die Box kam, befestigte seine Boxenmannschaft sein rechtes Hinterrad nicht korrekt und somit beendete Glock sein Rennen mit einem Rad weniger abseits der Strecke. Allerdings zeigte der Deutsche bis dahin eine respektable Leistung und kann mit seinen fahrerischen Leistungen bei seinem DTM-Debüt durchaus zufrieden sein.
In Runde 24 kam Pascal Wehrlein, der noch immer Führende, zu seinem ersten Stopp an die Box und holte sich den Standard-Reifen ab. Da zu diesem Zeitpunkt allerdings ein Großteil der Piloten bereits zum ersten Mal gestoppt hatte, hatte Wehrlein im Vergleich zu diesen einen 20-Sekunden-Nachteil. Der 18-jährige beendete sein unglaublich beeindruckendes Rennen letzten Endes außerhalb der Punkte auf P11.
Das Rennen neigte sich in der Zwischenzeit dem Ende entgegen und Dirk Werner, der von P22 aus ins Rennen gegangen war und nun führte, musste noch immer zu seinem letzten Stopp an die Box. Augusto Farfus stand im Fern-Duell bereits als Sieger fest, denn der schnelle Brasilianer hatte sich in seinem letzten Stint auf den Option-Reifen wieder nach vorne gearbeitet. Werners direkter Konkurrent war zu diesem Zeitpunkt noch Mercedes-Speerspitze Gary Paffett im Kampf um P2. Diesen Kampf konnte Dirk Werner klar für sich entscheiden und machte somit den BMW-Doppelsieg perfekt.
Hinter Paffett kämpften Christian Vietoris (Mercedes), Bruno Spengler (BMW), Timo Scheider, Joey Hand (BMW) und Mike Rockenfeller (Audi) um die Platzierungen vier bis acht. Vietoris gelang es, sich an Teamkollegen Paffett vorbeizukämpfen und sicherte sich somit seinen ersten Podestplatz in der DTM.
Während BMW und Mercedes jeweils überzeugende Performances zeigen konnten, fasst Timo Scheider den Saisonauftakt bei Audi in wenigen Worten treffen zusammen: "ein kompletter Griff ins Klo". Audi liegt nach dieser enttäuschenden Vorstellung mit 12 Punkten auf Rang drei der Konstrukteurs-Wertung, hinter Mercedes (28 Punkte) und BMW (61 Punkte).
Text: Antonia Grzelak – motorsport-xl.de