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FIA WEC
15.09.2013

Audi freut sich auf WEC-Premiere in Texas

Der fünfte Lauf zur FIA WEC in Austin im US-Bundesstaat Texas hat für Audi einen besonders hohen Stellenwert. In Amerika begann vor 14 Jahren das Sportwagen-Programm der Marke, neun Mal in Folge gewann Audi die ALMS und elf Mal die 12 Stunden von Sebring – zuletzt im vergangenen März. Zudem entwickeln sich die Verkaufszahlen in Amerika seit Jahren positiv.

In Austin will die Marke mit den vier Ringen am 22. September ihren zweiten Sportwagen-Sieg in diesem Jahr in den Vereinigten Staaten erreichen. Das wäre zugleich der sechste Sieg in Folge für den Audi R18 e-tron quattro.

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Absolutes Neuland: Der 5,515 Kilometer lange Circuit of the Americas südöstlich von Austin wurde erst im Vorjahr eröffnet. Weder das Audi Sport Team Joest noch die sechs Werksfahrer kennen die anspruchsvolle Berg-und-Tal-Bahn mit 20 Kurven und 41 Metern Höhenunterschied. Wie zuletzt in São Paulo starten die Teilnehmer auch beim WEC-Lauf in Austin gegen den Uhrzeigersinn – eine im Rennsport ungewöhnliche Fahrtrichtung. Während sich die Fahrer mit dem Studium von Videos und im Simulator auf die Strecke vorbereiten, haben die Ingenieure von Audi Sport die Einsatzbedingungen für den Audi R18 e-tron quattro mit Hilfe mathematischer Simulationen vorausberechnet.

Möglicherweise steht das Audi Sport Team Joest vor einer weiteren Herausforderung: Außentemperaturen von mehr als 30 Grad Celsius sind in dieser Region im September nicht ungewöhnlich. Im Jahr 2000, beim Sieg des Audi R8 in Dallas / Texas, kletterten die Thermometer sogar auf über 40 Grad. Neben dem Wettbewerb im Starterfeld schenken sich auch die beiden Audi-Fahrermannschaften untereinander nichts: Zuletzt trennten die Startnummern „1“ und „2“ im Qualifying in Brasilien lediglich fünf Hundertstelsekunden. Beide Teams haben in diesem Jahr bereits jeweils zwei WEC-Siege gefeiert. In der Fahrer-Weltmeisterschaft liegen die Le-Mans-Sieger Loïc Duval / Tom Kristensen / Allan McNish (F / DK / GB) weiterhin vorn. Doch Marcel Fässler / André Lotterer / Benoît Tréluyer (CH / D / F) haben ihren Rückstand in São Paulo um acht auf 22 Punkte verkürzt. Und in Austin beginnt erst die zweite Saisonhälfte der WEC.

Eine feste Größe in diesem harten sportlichen Wettbewerb ist die Zuverlässigkeit des Audi R18 e-tron quattro. Seit seinem Debüt in der Saison 2012 hat der wegweisende Diesel-Hybrid-Sportwagen acht Siege errungen, davon fünf in Folge seit März 2013. Noch nie ist der effiziente Weltmeister-Rennwagen wegen eines technischen Defekts ausgeschieden. Doch Nordamerika ist für Audi nicht nur im Motorsport wichtiges Terrain. Auch der Neuwagenmarkt in den USA entwickelt sich positiv. Bis zum Jahresende 2012 gingen 139.310 Premiumautomobile der Marke in die Vereinigten Staaten, 18,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit hat Audi of America innerhalb von fünf Jahren den Kundenstamm der Vier Ringe in den USA bereits um knapp 50 Prozent vergrößert (Auslieferungen 2007: 93.506 Autos). Im ersten Halbjahr 2013 setzte sich das Wachstum weiter fort. Von Januar bis Juni stieg die Zahl der Auslieferungen bei Audi in den Vereinigten Staaten um weitere 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Stimmen der Verantwortlichen

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): „Austin verspricht eine technisch anspruchsvolle Strecke zu sein. Die Fahrer schätzen sie sehr hoch ein. Ich hoffe, dass unsere Mannschaft und die Autos dort auf Anhieb gut zurechtkommen. Es ist ein wichtiges Rennen in einem für Audi sehr bedeutenden Markt, deshalb wollen wir ein gutes Ergebnis erreichen.“

Chris Reinke (Leiter LMP): „Für Audi ist Amerika ein sehr wichtiger Markt für die Serienprodukte, ebenso haben wir dort schon viele Siege im Rennsport gefeiert. Daran wollen wir anknüpfen. Der größte sportliche Reiz besteht darin, unsere Siegesserie fortzusetzen. Spannend wird es auch dadurch, dass die Rennstrecke für uns alle absolutes Neuland ist. Auf diese vielfältigen Herausforderungen bereiten wir uns gründlich und konsequent vor.“

Ralf Jüttner (Technischer Direktor Audi Sport Team Joest): „Einen Lauf in Amerika zu bestreiten, bedeutet für das Audi Sport Team Joest fast schon ein Heimrennen –nach den vielen Jahren in der American Le Mans Series. Allerdings waren wir noch nie in Austin. Darauf freuen wir uns – nicht nur auf den Kurs, sondern auch auf die attraktive Stadt.“
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