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FIA WEC
03.09.2013

Porsche 911 RSR in Sao Paulo auf dem Podium

In seinem ersten Rennen nach dem Triumph bei den 24 Stunden von Le Mans fuhr das Porsche AG Team Manthey mit dem Porsche 911 RSR in Sao Paulo auf das Podium. Die Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Patrick Pilet (Frankreich) belegten im Autodromo Josè Carlos Pace den dritten Platz in der Klasse GTE-Pro.

Bei Temperaturen um die 30 Grad Celsius erlebten rund 40.000 Zuschauer ein vor allem in der stark besetzten GT-Klasse hart umkämpftes Sechs-Stunden-Rennen. Für Marc Lieb, den Startfahrer im 470 PS starken Porsche 911 RSR mit der Nummer 92, begann es mit einem herben Rückschlag: Bereits nach wenigen Runden auf dem Grand-Prix-Kurs von Interlagos fuhr ihm ein Ferrari gegen das rechte Vorderrad. Trotz einer gebrochenen Felge schaffte er es noch zurück an die Box, verlor dadurch aber fast eine ganze Runde und fiel erst einmal weit zurück.

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Nach einer fast einstündigen Safety-Car-Phase wegen eines Unfalls und der Reparatur der Streckenbegrenzung setzte sich Jörg Bergmeister im 911 RSR mit der Startnummer 91 an die Spitze des GT-Feldes. Als sich vor ihm ein Ferrari drehte, konnte er reaktionsschnell zwar eine Kollision vermeiden, wurde aber von einem hinter ihm fahrenden Aston Martin getroffen, der nicht rechtzeitig bremsen konnte. Dadurch verlor er den direkten Anschluss an die Spitze. Im weiteren Verlauf des von zahlreichen Ausfällen geprägten Rennens erwiesen sich die Porsche 911 RSR erneut als ausgesprochen standfest und zuverlässig. Patrick Pilet steuerte den GT-Renner aus Weissach mit der Nummer 91 zurück auf Podiumskurs, und auch Richard Lietz machte mit dem zweiten 911 RSR trotz eines weiteren Reifenschadens Boden gut. Mit den Plätzen drei und vier sicherten sie Porsche und dem Porsche AG Team Manthey schließlich wichtige Meisterschaftspunkte: Im LMGTE World Cup ist Porsche ebenso Zweiter wie das Porsche AG Team Manthey in der FIA Endurance Trophy für GTE-Pro-Teams sowie Marc Lieb und Richard Lietz im World Endurance Cup.

Auch in der Klasse GTE-Am schafften es Porsche-Piloten aufs Podium: Mit dem vom Team Proton-Competition eingesetzten Porsche 911 GT3 RSR aus dem Vorjahr belegten Christian Ried (Schönebürg) und seine italienischen Teamkollegen Paolo Ruberti und Gianluca Roda den dritten Platz. Vierte wurden die französischen Le-Mans-Sieger Raymond Narac, Jean-Karl Vernay und Christophe Bourret im 911 GT3 RSR von IMSA Performance Matmut. Die Mannschaft aus Frankreich verteidigte dadurch seine Führung in der FIA Endurance Trophy für GTE-Am-Teams.

Hartmut Kristen, Porsche-Motorsportchef: „Das Rennen hat mit einem unverschuldeten Reifenschaden beim 911 RSR mit der Startnummer 92 schon in der sechsten Runde ungünstig angefangen. Dadurch lag das Auto gleich mal über eine Runde zurück. Auch aus den Gelbphasen konnten wir heute keine Vorteile ziehen. Einige kleinere Rempler und Reifenschäden haben schließlich dazu geführt, dass wir am Ende zwei Runden zurücklagen. Unter diesen Umständen sind der dritte und vierte Platz ganz gut, aber eben nicht das, was wir uns erhofft hatten. Wir müssen jetzt auch die Performance genau analysieren, um zu sehen, wie es ab dem nächsten Rennen in Austin weitergehen kann.“

Jörg Bergmeister (#91): „Es war ein sehr ereignisreiches Rennen. Leider hat uns im Vergleich zur Konkurrenz etwas Geschwindigkeit auf den Geraden gefehlt. Beim Überholen bin ich unglücklicherweise von einem Aston Martin getroffen worden. Dadurch habe ich Zeit verloren, im Endeffekt sogar eine ganze Runde. Doch der dritte Platz ist, vor allem nach unserem nicht gerade optimalen Qualifyingergebnis, ein versöhnliches Resultat.“

Patrick Pilet (#91): „Mehr war heute nicht drin. Wir sind ein fehlerloses Rennen gefahren, doch uns fehlt ganz einfach etwas Topspeed. Außerdem wurden wir unverschuldet in einige kleinere Zwischenfälle verwickelt. Mit dem dritten Platz können wir gut leben. Ich freue mich für das Team, das hart dafür gearbeitet hat.“

Marc Lieb (#92): „Es ging schon recht turbulent los, am Anfang waren alle ziemlich wild unterwegs. Ein Ferrari hat mich sehr optimistich überholt, ich habe etwas Platz gelassen, damit es nicht kracht. Bei meinem Konter habe ich gedacht, er lässt mir vielleicht auch Platz, doch das war ein Irrtum. Er hat mir stattdessen die Felge kaputt gefahren. Dadurch haben wir kurz nach dem Start viel Zeit verloren. Zum Schluss kam noch ein Reifenschaden dazu, der uns letztlich das Podium gekostet hat. Jetzt müssen wir schauen, dass wir es in Austin besser machen.“

Richard Lietz (#92): „Die zwei Reifenschäden waren natürlich sehr unglücklich. Dazu kam, dass wir in den Safety-Car-Phasen keine Zeit aufholen konnten, sondern eher Zeit verloren haben. Da war schon viel Pech dabei. Das Auto ging an sich gut, ein Podiumsplatz wäre möglich gewesen. Jetzt freuen wir uns halt mit unseren Teamkollegen. Letztes Mal waren wir vorne, jetzt sind sie vor uns – so ist das eben in einem ausgeglichen besetzten Team.“

Der fünfte Lauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC wird am 22. September auf dem Circuit of the Americas in Austin (Texas, USA) ausgetragen.