Le Mans Series
16.04.2013
Raffi Bader mit Glück beim Saisonauftakt
Er tritt dort im Team Momo-Megatron-downForce1 zusammen mit dem Belgier Dylan Derdaele und dem Polen Kuba Giermaziak gegen die PS-Boliden der Konkurrenz an. Vor dem ersten Rennen hatte der Eidgenosse bereits in Zolder einige Testkilometer mit dem Audi drehen können und zeigte sich nach guten Rundenzeiten auf dem belgischen Rennkurs zuversichtlich.
„Das Auto ist dem Lamborghini, den ich im vergangenen Jahr im ADAC GT Masters gefahren habe, sehr ähnlich. Meine Teamkollegen sind ebenfalls ultraschnell, sodass der Gewinn der Meisterschaft nicht unrealistisch erscheint. Der Titel ist die Voraussetzung für einen Einsatz beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans, der schon etwas sehr Spezielles für mich wäre.“ Neues Terrain befuhr Raffi Bader in Silverstone. Er lernte die Strecke während seiner Trainingsrunden von der nassen Seite her kennen und war vor den Bächen gewarnt, die während des Regens den britischen Asphalt überqueren. Das Qualifying bestritt Kuba Giermaziak für das Trio und stellte den Audi auf die Pole-Position der GTC-Klasse. „Kuba hat im Training teilweise die Fahrzeuge der stärkeren Division hinter sich gelassen. Er ist sauschnell“, erzählte der junge Schweizer nach dem Zeittraining.
Das Rennen am Samstagnachmittag wurde Opfer des Wetterchaos, das nach der ersten Runde über das Fahrzeugfeld hereinbrach. Reihenweise Abflüge veranlassten die Rennleitung, das Safety Car auf die Strecke zu senden und für Ordnung zu sorgen. Die Startnummer #65, in der ersten Stunde vom Polen pilotiert, war bis zum Boxenstopp unbeschadet unterwegs gewesen, verschenkte allerdings seine gute Position durch eine lange Standzeit beim Wechsel. Als zweiter Fahrer war Dylan Derdaele im Cockpit, der ebenfalls mit Aquaplaning zu kämpfen hatte. Nach einem Dreher rettete er das Fahrzeug wieder zurück auf die Piste und konnte nach der zweiten Stunden das Lenkrad an Raffi Bader für die finalen 60 Minuten übergeben.
Der 24-Jährige beendete den Wettbewerb für das Trio jedoch schon kurz nach der Boxenausfahrt und rodelte über die Wiese in einen Reifenstapel. „Es war mein Fehler“, berichtete der Youngster niedergeschlagen. „Ich habe auf einer der berüchtigten Pfützen Gas gegeben und das Auto verloren. Es ist ein mieses Gefühl meinen beiden Kollegen gegenüber, die sich so gut in den ersten beiden Stunden geschlagen haben.“
Dennoch war das Rennen für die Crew um Raffi Bader nicht gänzlich verloren: Die Rennleitung hatte sich wegen der Wetterbedingungen für einen vorzeitigen Abbruch entschieden. Das Trio war zu dieser Zeit als Drittes in der Wertung, kletterte somit auf das Podest und strich wichtige Punkte in der Meisterschaft ein. „Das Ende war dann doch noch ganz versöhnlich“, so Raffi Bader, dem, ob des Ergebnisses, sichtlich ein Felsbrocken vom Herzen gefallen war. Der nächste Wertungslauf der LMS findet am 18. Mai im italienischen Imola statt.