Porsche Carrera Cup
02.10.2013
Wechselbad der Gefühle für Elia Erhart in Zandvoort
Im Qualifying am Samstag wurden die Startpositionen für die beiden Rennen an der niederländischen Nordseeküste bestimmt. Da das Training bereits nach wenigen Minuten unterbrochen werden musste, wurde die ursprünglich zweigeteilte Sitzung zu einer großen Session zusammengefasst. Deswegen zählten die schnellsten Rundenzeiten für die Startaustellung am Sonntag, die zweitschnellsten Runden bestimmten die Reihenfolge für das Samstagrennen.
Im Feld der 38 Porsche 911 belegte Elia Erhart die Plätze 22 (Samstag) und 24 (Sonntag). „Mit diesem Ergebnis bin ich selbstverständlich nicht zufrieden“, vermeldete er im Anschluss enttäuscht. „Die Sitzung wurde noch zwei Mal unterbrochen. Deswegen war es extrem schwierig, eine freie Runde zu bekommen.“ Im ersten Rennen lief für Elia Erhart dagegen alles nach Plan. Während sich im ganzen Feld zahlreiche Unfälle ereigneten, konnte er sein Auto unbeschädigt durch die Anfangsrunde bringen. Auf den ersten 4,3 Kilometern gewann er nicht weniger als sieben Positionen und fand sich auf Rang 15 wieder. Wegen der notwendigen Aufräumarbeiten wurde der 14. Saisonlauf im schnellsten deutschen Markenpokal allerdings unterbrochen und erst am Sonntagmorgen wieder fortgesetzt.
„Ein Rennen, das über Nacht angehalten wurde, habe ich auch noch nicht erlebt“, kommentierte er die außergewöhnliche Situation. Bevor der Wertungslauf am nächsten Tag erneut freigegeben wurde, mussten sich die Fahrzeuge hinter dem Safety Car einreihen, um den fliegenden Neustart vorzubereiten. „Leider haben die zwei Fahrzeuge unmittelbar vor mir einen großen Abstand zu ihren Vorderleuten gelassen“, analysierte der Porsche-Pilot. Mit zwei sehenswerten Überholmanövern konnte er das Duo zwar schnell überholen, hatte dann aber einen großen Rückstand zur Spitzengruppe aufzuholen. „Mit dem 13. Platz musste ich mich also zufrieden geben. Schade, denn die Rundenzeiten hätten mehr ermöglicht“, zog er ein gemischtes Fazit.
Schrecksekunde im zweiten Rennen
Motiviert von der guten Performance im ersten Rennen startete Elia Erhart auch in den zweiten Lauf am Nachmittag. Doch bereits nach wenigen Sekunden erlebten die Zuschauer eine Schrecksekunde: In der Beschleunigungsphase setzte sich der Röttenbacher links neben einen Konkurrenten und war bereits auf gleicher Höhe, als dieser plötzlich nach links zog. „Unsere Vorderräder berührten sich, mein Auto stieg leicht auf und ich war nur noch Passagier“, schilderte er. Beim Einschlag in die Boxenmauer wurde sein Rennfahrzeug extrem stark beschädigt, der 25-Jährige konnte glücklicherweise selbstständig aussteigen. Dabei hätte es noch schlimmer kommen können. „Die anderen Fahrzeuge sind mit fast 200 Stundenkilometern an meinem drehenden Fahrzeug vorbeigerauscht“, erzählte er. „Es ist pures Glück, dass mich niemand mehr getroffen hat.“
Bei der obligatorischen Untersuchung durch den Streckenarzt wurden keine ernsthaften Verletzungen festgestellt. Doch auch am Folgetag machten sich bei Elia Erhart noch Kopf- und Rückenschmerzen bemerkbar. „Das war der härteste Unfall meiner Karriere“, überlegte er. „Zum Rennsport gehört ein gewisses Risiko aber dazu. Beim nächsten Rennen wird es mich auf keinen Fall einschränken.“ Nach dem Wochenende in Zandvoort steht nun nur noch eine Veranstaltung auf dem Programm. In drei Wochen steigt in Hockenheim das große Saisonfinale des Porsche Carrera Cup Deutschland.