Porsche Sports Cup
19.09.2013
Spannendes „Halbfinale“ im Porsche Sports Cup
Bei höchst wechselhaften Wetterbedingungen konnten sich in den beiden Läufen des Porsche Sports Cup Heino Bröer (Surwold, 997 GT3 RS 4.0) und Michael Essmann junior (Rheine, 997 GT2 RS) durchsetzen. Auch in der „Champions League“ des Club- und Breitensportpakets von Porsche gab es zwei verschiedene Sieger: Am Samstag holte Dimitrios „Taki“ Konstantinou (Walddorf/Häslach, 997 GT3 R) den Tagessieg im Porsche Super Sports Cup vor Tomas Micanek (Tschechien, 997 GT3 RSR), sonntags drehte der Tscheche den Spieß um und siegte vor dem Deutsch-Griechen. Nach dem „Halbfinale“ in Belgien sind die Positionen für das Finale des Porsche Sports Cup verteilt: Vom 5. bis 6.Oktober geht es in Hockenheim um die Meistertitel.
Porsche Sports Cup: Bröer und Essmann junior siegen nach zwei packenden Läufen
Das Geschehen im Porsche Sports Cup war in Spa-Francorchamps höchst abwechslungsreich: Im verregneten ersten Lauf am Samstag konnte Heino Bröer seinen ersten Sieg der Saison einfahren. Er durchbrach damit die Erfolgsserie von Michael Essmann junior, der zuvor fünf Rennen in Folge gewonnen hatte. Das Drehbuch im zweiten Lauf am Sonntag konnte der Niedersachse allerdings nicht mehr mitschreiben. Statt dessen lieferten sich Thomas Neuert und Mike Essmann ein spektakuläres Windschattenduell um den Sieg, bei dem die Führung mehrfach wechselte. Erst im letzten Renndrittel konnte Essmann junior schließlich endgültig die Spitzenposition übernehmen und sich gegen den mächtig drängenden Neuert durchsetzen. Mit einer halben Wagenlänge Vorsprung holte er den Sieg. „Das war ein spannender und fairer Zweikampf“, strahlte Essmann anschließend. „Es hat richtig Spaß gemacht. Ich habe gegenüber Thomas Neuert einen Gewichtsnachteil, aber den Turbo-Motor im Rücken. Dafür hat er mit dem leichteren Auto weniger Leistung: Das hat sich nahezu aufgehoben.“
Auch der Fight um Platz drei war im zweiten Heat aufsehenerregend. Der amtierende Meister Matthias Jeserich (Berlin, 997 GT3 RS) lieferte sich einen spannenden Kampf mit seinen Verfolgern, die von David Prusa (München, 996 Cup) angeführt wurden. Doch gegen Rennmitte schied dieser nach einem Unfall mit Maurits Polak (Ubbergen, 997 GT2) aus. „Ich hatte einen kleinen Fahrfehler gemacht, sodass beide aufholen konnten“, schildert Jeserich. „Beim Anbremsen am Schluss der Kemmel-Geraden berührten sich dann beide leider und flogen ab.“ Jeserich musste sich anschließend mit Tobias Hild (Taufkirchen, 997 GT3 RS) auseinandersetzen, der ihm bis zur Ziellinie im Windschatten folgte, aber kein Mittel fand, vorbeizugehen. „Tobias ist ein richtig schneller Fahrer – ich musste mich ganz darauf konzentrieren, ihn hinter mir zu halten“, schildert Jeserich. Ich bin froh und glücklich, dass ich mich vor den Turbos platzieren konnte und einen Podiumsplatz geholt habe.“
In der Tabelle des Porsche Sports Cup liegt vor dem Finale in Hockenheim Michael Essmann vorne: Er führt mit 202 Punkten vor Matthias Jeserich (192,8 Punkte). Um den dritten Platz fightet beim letzten Rennwochenende der Saison ein Terzett aus Thomas Neuert (154,6 Punkte), dem Führenden der Klasse 4b, Dirk Stegmann (151,4 Punkte), und Jens Kempe (150,2 Punkte). Porsche
Super Sports Cup: Konstantinou und Micanek teilen sich die Siege
Bei den Läufen zum Porsche Super Sports Cup hätten die Bedingungen nicht unterschiedlicher ausfallen können: Waren am Samstag noch die Regenreifen von Michelin gefordert, herrschten am Sonntag bei trockener Strecke und milden Temperaturen die perfekten Bedingungen für die Slicks des exklusiven Reifenpartners. In einem vollen Feld mit fast 40 Fahrzeugen waren es zwei Protagonisten, die sich am besten in Szene setzen konnten. „Taki“ Konstantinou holte samstags den Tagessieg vor Tomas Micanek, doch dieser konterte sonntags: Der Tscheche konnte Konstanitnou in der ersten Runde überholen, fuhr im Anschluss einen Respektabstand heraus und brachte die erste Position bis ins Ziel. „Das war ein aufregender Start“, grinste der überglückliche Micanek im Ziel. „Nachdem ich an Taki vorbei war, habe ich alles gegeben – ich freue mich riesig über den Sieg.“ Auch der Zweitplatzierte konnte ein positives Fazit ziehen: „Gratulation an Tomas Micanek, er ist toll gefahren. Mein Porsche fühlte sich dagegen ganz anders an als noch am Samstag. Des Rätsels Lösung habe ich erst nach dem Ziel gesehen: Mein Frontsplitter hatte im Renngetümmel seinen Geist aufgegeben. So konnte ich seine Pace nicht mitgehen.“
Einen spannenden Kampf sahen die Zuschauer am Sonntag im Kampf um den dritten Platz. Hier jagten sich die Attempto-997 GT3 R von Sven Heyrowski (Hannover) und Jürgen Häring (Bubsheim), die Runde um Runde mit einem Abstand von unter einer Sekunde über die Ziellinie gingen. Das bessere Ende hatte Häring für sich: Er blies nach zwei Dritteln der Renndistanz zum Angriff, konnte nach mehreren spektakulären Manövern schließlich vorbeigehen und den verbleibenden Platz auf dem Podium nach Hause fahren. „Das Duell mit Sven war knapp und spannend“, so Häring anschließend. „Er hat mich etwas aufgehalten, sodass ich keinen Anschluss an die Spitze halten konnte. Aber das Ergebnis geht völlig in Ordnung: Ich hatte mir nicht so eine gute Platzierung ausgerechnet. Schön dass es geklappt hat.
Auch in der Cup-Klasse des Porsche Super Sports Cup waren es an beiden Tagen die gleichen Protagonisten, die das Geschehen bestimmten. Christopher Gerhard (Viersen, 997 GT3 Cup) holte am Samstag einen exzellenten dritten Startplatz und konnte am Nachmittag den Rennsieg in der am stärksten besetzten Klasse des ganzen Renn-Wochenendes einfahren. Er lag vor dem Schweizer Hans-Peter Koller (997 GT3 Cup) und dem Griechen Antonios Wossos (997 GT3 Cup). Sonntags konnten die beiden dann allerdings kontern und das Ergebnis umdrehen: Koller vor Wossos und Gerhard lautete die Reihenfolge der Cup- Porsche im Ziel. „Bei mir ging alles perfekt auf“, grinste Koller im Anschluss. „Wir hatten das Set-up des GT3 Cup noch mit Blick auf die Endurance am Nachmittag optimiert – das hat auch für den Porsche Super Sports Cup gut gepasst.“ Der Zweitplatzierte konnte sich mit dem Ergebnis ebenfalls anfreunden: „Ich hatte zwei Sekunden Vorsprung herausgefahren, bin dann aber leider beim Überrunden aufgehalten worden. So hat Hans-Peter Koller Morgenluft gewittert und konnte einen kleinen Fehler von mir nutzen um vorbei zu ziehen. Er ist heute wirklich super gefahren und hat verdient gewonnen.“ Antonios Wossos dagegen erlebte ein Rennen mit Höhen und Tiefen: „Mein Start war eine Katastrophe“, schilderte der Grieche. „Ich war zeitweise auf dem sechsten Platz, konnte dann aber langsam aufholen und schließlich noch Zweiter werden. Damit kann ich zufrieden sein – auch, wenn ich mit dem guten dritten Platz als Ausgangslage eventuell noch mehr hätte erreichen können.“ Mit seiner guten Vorstellung in Spa konnte Christopher Gerhard auch die Führung in der Meisterschaft verteidigen. Er liegt nun mit 193,6 Punkten vor dem Österreicher Felix Wimmer (187,4 Punkte), der die Klasse 5c anführt. Als Dritter reist Dimitrios „Taki“ Konstantinou mit 179,4 Punkten zum Saisonfinale an.
Renz / Seefried entscheiden Porsche Sports Cup Endurance für sich
Über ideale Bedingungen konnten sich die Teilnehmer im zweistündigen Lauf der Porsche Sports Cup Endurance in Spa-Francorchamps freuen. Nicht nur die perfekt für Langstreckenrennen geeignete Strecke, auch die äußeren Bedingungen machten das Rennen zu einer spannenden Angelegenheit. Als Klassenprimus der Langstreckenpiloten erwies sich erneut der Schweizer Karl Renz. Er hatte sich für die Lenkradarbeit im Cockpit des 997 GT3 R die Unterstützung von Profi Marco Seefried (Wemding) gesichert – eine Kombination, die sich als voller Erfolg erwies: Von Beginn an übernahm das Duo die Führung und schloss das Rennen als Sieger ab. „Marco hat einen guten Vorsprung herausgefahren, den ich dann verwalten konnte“, resümierte der Schweizer. „Am Ende konnten wir sogar noch einmal zulegen.“
Die als Zweite ins Rennen gestarteten „Taki“ Konstandinou und Jürgen Häring übernahmen im 997 GT3 zunächst noch die Verfolgerrolle, fielen dann aber vorzeitig aus. So lag es an zwei anderen Paarungen aus dem Attempto-Rennstall, die weiteren Podiumsplätze zu erobern: Andreas Iburg (Lohne) holte gemeinsam mit Andreas M. Liehm (Lübbecke) die zweite Position, Arkin Aka (Hanover) schloss mit Sven Heyrowski (Hannover) auf dem dritten Platz ab. Für Teamchef Arkin Aka war der eigene Erfolg damit die Krönung eines enorm erfolgreichen Wochenendes. Nicht nur im Porsche Sports Cup, sondern auch im parallel in Oschersleben ausgetragenen Porsche Carrera Cup lag sein Team vorne: „Zwei Doppelsiege im Carrera Cup und die Erfolge hier in Spa sind eine wirklich tolle Bilanz“, freute er sich. „Wir alle sind rundum zufrieden.“
In der Cup-Klasse konnten Hans-Peter Koller und sein Schweizer Landsmann Fredy Barth ihre exzellente dritte Startposition in den Sieg umsetzen. „Wir hatten uns schon etwas ausgerechnet – toll dass es geklappt hat“, freute sich Hans-Peter Koller, der nach seinem Sieg im Porsche Super Sports Cup zum zweiten Mal an diesem Tag die oberste Stufe des Siegerehrungspodestes für sich beanspruchen durfte. „Das war ein schöner Tag, der nicht erfolgreicher hätte sein können.“ Auf den Plätzen zwei und drei folgten in der Cup-Klasse Beat Ganz (Jona) und Friedrich Leinemann (Katlenburg-Lindau) sowie Bertram Hornung und Matthias Jeserich. „Wir sind sehr zufrieden“, zog auch der Zweitplatzierte Friedrich Leinemann eine positive Bilanz. „Nach vorne war nichts auszurichten: Hans-Peter Koller und Fredy Barth waren heute nicht zu schlagen.“
Die Titelentscheidung in der Porsche Sports Cup Endurance wird nun eine spannende Angelegenheit. An der Spitze des Klassements rangieren vor dem Finale in Hockenheim Friedrich Leinemann und Beat Ganz mit 86,2 Punkten vor Matthias Jeserich und Bertram Hornung (81,2 Punkte). Besonders spannend wird auch der Meisterschaftsendspurt in der Klasse 7e: Hier liegt Karl Renz mit 61 Punkten nur 0,4 Zähler vor Andreas Iburg und Andreas M. Liehm (60,6 Punkte).
PZ-Driver’s Cup und PZ-Trophy: Fahrperfektion auf der Ardennen-Achterbahn
Der Porsche Sports Cup bereitet ambitionierten Porsche Fahrern ein Umfeld, in dem sie ihr persönliches Fahrkönnen und die Fahrsicherheit weiterentwickeln können. Das wird auch in den Fahrevents deutlich, die das Wochenende zu bieten hat. Für Einsteiger wurde die Porsche Sports Cup Experience geschaffen, die einen Blick hinter die motorsportlichen Kulissen gewährt. Der Höhepunkt sind die geführten Runden über die Rennstrecke, bei denen die Teilnehmer ihren Porsche in seinem ureigenen Element erleben können. Nicht wenige, die hier einen ersten Eindruck bekamen melden sich später im PZ-Driver’s Cup an. In ihm trainieren die Teilnehmer mit Instruktoren und setzen zum Abschluss im Rahmen einer Gleichmäßigkeitsprüfung das Können in schnelle Rundenzeiten um. Olaf Baunack (Neuhäusel) war in Spa-Francorchamps der beste Pilot des Wochenendes. Er sammelte im 997 GT3 insgesamt 178 Strafpunkte. Eine knappe Entscheidung gab es im Kampf um den zweiten Platz. Karl-Heinz Kröger (Ludwigshafen, Cayman S) konnte sich am Ende mit 237 Punkten gegen Gerd Meranius (Hattersheim, 997 GT2) durchsetzen, der es auf den zehn Wertungsrunden auf 250 Strafpunkte brachte.
Für routiniertere Piloten wurde die PZ-Trophy geschaffen. In ihr sind zwei Trainingssitzungen und zwei Gleichmäßigkeitsprüfungen zu absolvieren. Traditionell zeigen hier die schnellen Damen den ebenso flotten Herren gerne die Heckleuchten. So auch im ersten Wertungslauf in Spa-Francorchamps, in dem Sarah Krause (Karlsruhe, Cayman S) und Monika Parhofer (Runkel-Steeden, 997 GT3 RS) bei wechselnder Witterung zeigten, was sie können: Krause sammelte gerade einmal neun Strafpunkte, Parhofer war mit elf Punkten nur um einen Wimpernschlag weniger exakt. Bester männlicher Vertreter war Volker Leesberg (Arnsberg, 997 GT3 RS), der 18 Punkte sammelte. Auch den zweiten Heat am Sonntag konnte Sarah Krause für sich entscheiden. Sie lag mit zehn Punkten hauchdünn vor Volker Leesberg und Dr. Rocco Herz (München, 997 GT3), die beide jeweils elf Strafpunkte sammelten.
Auch in der PZ-Trophy geht es vor dem Finale eng zu: An der Tabellenspitze rangiert der Osnabrücker Wolfgang Jordan (997 GT3 RS 4.0, 184 Punkte) vor Josef Smarda (Tschechien, 997 GT3, 179 Punkte) und Dr. Rocco Herz (173). Höchstes sportliches Niveau für die Porsche Familie Das Auslandsgastspiel des Porsche Sports Cup bedeutete nicht nur für die Teilnehmer ein sportliches Highlight. Die längste und anspruchsvollste Strecke der Saison ist auch für die Organisatoren eine besondere Herausforderung. „An keinem anderen Wochenende sind im Porsche Sports Cup rund um den Kurs mehr Marshals im Einsatz als hier“, erläutert Jürgen Fabry, der mit dem Team des MSC Weingarten für die geregelten und fairen sportlichen Abläufe zuständig ist. Von der sportrechtlichen Genehmigung im Vorfeld über die MSCSportwarte in Boxengasse und Parc Fermé bis zur Koordination der lokalen Kräfte rund um die Strecke sorgt seine Mannschaft für ein Umfeld auf DTM-Niveau. Davon kann sich auch Fabry aus erster Hand überzeugen, führt er doch das Starterfeld als Pilot des offiziellen Führungsfahrzeuges in der Aufwärmrunde zum fliegenden Start. „Die Rennleitung kann sich in Sachen Streckensicherung auf eine Infrastruktur verlassen, die höchsten internationalen Maßstäben genügt“, erläutert Fabry, der mit seinem Team auch regelmäßig Läufe zur DTM, dem ADAC GT Masters und internationalen Meisterschaften organisiert. „Als Partner der ersten Stunde im Porsche Sports Cup war das von Beginn an unser Ziel: Den Teilnehmern das bestmögliche Niveau an Sicherheit und Sportorganisation zu bieten. Wir sind sehr stolz darauf, dass wir in den vergangenen neun Jahren dieses Niveau nicht nur gehalten, sondern immer weiter verbessert haben. Letztlich ist dies unser Beitrag zur besonderen Atmosphäre im Porsche Sports Cup: Hier wird ebenso Wert auf ein familiäres Miteinander gelegt wie auf die perfekten sportlichen Abläufe.“
Als letzter Höhepunkt der Saison geht es für die Teams Anfang Oktober nach Baden- Württemberg: Auf dem Hockenheimring findet am 5. und 6. Oktober das große Finale des Porsche Sports Cup statt, bei dem alle Meisterschaften entschieden werden. Neben den sechs Rennserien und Fahrevents erwartet Teilnehmer und Besucher dann ein attraktives Rahmenprogramm rund um die Porsche Welt im Fahrerlager: Von der Fahrzeug-Ausstellung über die Infostände der Cup-Partner wie Commmerzbank und Michelin bis hin zur Kinderwelt stehen die Angebote allen Besuchern offen. Der Eintritt ist frei.