Rallye WM
19.08.2013
Rallye-Feeling auf dem Nürburgring
Neben Ogier stellten sich auch die Rallye-Legenden Juha Kankkunen und Markku Alén sowie ADAC Stiftung Sport Förderpilot Marijan Griebel, ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk und Rallye-Leiter Alfred Rommelfanger den Fragen der Journalisten. Auch das DTM-Publikum kam dabei in den Genuss der Rallye-Helden: So absolvierte Sébastien Ogier mit seinem Volkswagen Polo R WRC eine beeindruckende Demofahrt auf der Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings – Rallye-Drifts inklusive.
Juha Kankkunen und Markku Alén stellten sich als Legenden-Gaststarter den Herausforderungen des VW Scirocco R-Cup, der im Rahmen der DTM stattfand. Mit Blick auf die ADAC Rallye Deutschland erklärte ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk bei der Pressekonferenz, dass die Vorbereitungen zum deutschen Weltmeisterschaftslauf erfolgreich abgeschlossen sind. „Es ist angerichtet – es kann losgehen. Die Fans können sich auf eine spannende und faszinierende ADAC Rallye Deutschland freuen. Wir haben die ADAC Rallye Deutschland in diesem Jahr mit zahlreichen Neuerungen wie der Fahrerpräsentation in Köln weiterentwickelt, damit sie auch zukünftig ein Highlight im WM-Kalender ist.“
Auf das Rallye-Spektakel mitten in der Kölner City freut sich auch Sébastien Ogier: „Das wird sicher ein großartiges Erlebnis. Eine gute Idee, um noch mehr Menschen in Deutschland für den Rallye-Sport zu begeistern. Für die Teams bedeutet es ebenfalls eine schöne Abwechslung und zugleich eine tolle Motivation, wenn man gleich zu Beginn einer Rallye von so vielen Menschen empfangen wird“, so der Führende der Rallye-Weltmeisterschaft 2013.
Nach der Fahrerpräsentation am Kölner Dom (Donnerstag, 22. August 2013, 16:00 Uhr) stehen für die Teilnehmer der ADAC Rallye Deutschland am gleichen Abend noch zwei komplett neue Wertungsprüfungen an: Im Gebiet von Blankenheim rund eine Autostunde südwestlich von Köln und danach die neue Wertungsprüfung Sauertal im Grenzgebiet zu Luxemburg. Das sportliche Herz der ADAC Rallye Deutschland schlägt in Trier und der dazugehörigen Region – von den Weinbergen rund um die Römerstadt, über das Hunsrück bis hinein ins Saarland. Dreh- und Angelpunkt der Rallye ist der Servicepark auf dem Gelände des Messeparks Trier. „Mit dem Start am Kölner Dom und dem Finale an der Porta Nigra in Trier, wo am Sonntag traditionell die feierliche Siegerehrung stattfinden wird, schließt sich der Kreis, in dessen Zentrum packender Rallye-Sport steht“, so Rallye-Leiter Alfred Rommelfanger.
Auch bei den Rallye-Legenden genießt der deutsche Weltmeisterschaftslauf einen hervorragenden Ruf. „Die ADAC Rallye Deutschland ist weltweit für ihre perfekte Organisation und die Zuschauerfreundlichkeit bekannt. Auch schwärmen viele Piloten von den abwechslungsreichen Wertungsprüfungen. Die Panzerplatte beispielsweise ist ja berühmt berüchtigt“, so der vierfache Rallye-Weltmeisters Juha Kankkunen. Dem pflichtete auch Markku Alén bei: „Nach meinen Gaststart im VW Scirocco R-Cup und der heutigen Pressekonferenz, hätte ich richtig Lust, nächste Woche auch bei der ADAC Rallye Deutschland dabei zu sein.“
Mit Vorfreude blickt auch Marijan Griebel auf die ADAC Rallye Deutschland. Der 24-Jährige ist im neu geschaffenen ADAC Opel Rallye Cup erfolgreich, der im Rahmen des deutschen Weltmeisterschaftslaufs seine fünfte Saisonveranstaltung austrägt. „Es ist super, dass der ADAC Opel Rallye Cup bei der ADAC Rallye Deutschland startet. Neben der großen internationalen Kulisse freue ich mich besonders, weil das für mich und meinen Co-Piloten Alex Rath sozusagen eine Rallye vor der eigenen Haustür ist – ich komme aus dem pfälzischen Hahnweiler und Alex aus Trier“, so Griebel.
Wie in den Vorjahren erwartet der ADAC auch in diesem Jahr wieder mehr als 200.000 Fans zu einer der absoluten Highlight-Veranstaltungen des internationalen Motorsports. Die Besucher dürfen sich wieder auf ein großes Starterfeld von 83 gemeldeten Fahrzeugen freuen. Neben der WRC bietet dabei auch das Rahmenprogramm der ADAC Rallye Deutschland Motorsport der Extraklasse: von der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) über den neuen ADAC Opel Rallye Cup, die Citroen DS3 R1 Trophy bis hin zum Auftritt der legendären Rallye-Fahrzeuge bei der beliebten Histo-Rallye.
Die wichtigsten O-Töne der Pressekonferenz
Hermann Tomczyk (ADAC Sportpräsident) über Köln, wo zum ersten Mal die Fahrerpräsentation der ADAC Rallye Deutschland stattfinden wird: „Dass die ADAC Rallye Deutschland 2013 in Köln startet, ist eine großartige Weiterentwicklung der Rallye, die wir seit über zehn Jahren erfolgreich ausrichten. Wir bringen die Rallye-Stars und ihre Hightech-Boliden mitten in die Großstadt, um noch mehr Menschen für die Faszination des Rallye-Sports zu begeistern. Sportlich steht der Großraum Trier aber nach wie vor im Zentrum der ADAC Rallye Deutschland. Mit der Präsentation am Kölner Dom und der Siegerehrung an der Porta Nigra von Trier schließt sich der Kreis.“
Hermann Tomczyk über den Einstieg von Volkswagen in die WRC und die Bedeutung des Werkseinsatzes für die ADAC Rallye Deutschland: „Der Einstieg von Volkswagen in die WRC freut mich vor allem für die deutschen Rallye-Fans. Es ist etwas besonderes, wenn ein deutsches Team einen heimischen WM-Lauf bestreitet – zumal es ja mit Sébastien Ogier den WM-Führenden stellt. Ich bin mir sicher, dass wir diesen Spirit des 'Heimspiels' bei der ADAC Rallye Deutschland erleben werden. Für den Rallye-Sport – und damit auch für uns als Veranstalter – ist der Schritt von Volkswagen ebenfalls ein positives Signal. Und der sportliche Erfolg gibt Volkswagen Recht.“
Hermann Tomczyk über seine Erwartungen bei der ADAC Rallye Deutschland: „Ich erwarte mir Rallye-Sport auf allerhöchstem Niveau. Die letzten Jahre haben eindrucksvoll gezeigt, dass die ADAC Rallye Deutschland zu den anspruchsvollsten Stationen des WRC-Kalenders gehört. Die unterschiedlichen Herausforderungen der einzelnen Wertungsprüfungen verleihen dem deutschen Weltmeisterschaftslauf einen unverwechselbaren Charakter. Der Mix aus engen Prüfungen in den Mosel-Weinbergen, harten Pisten auf dem Truppenübungsplatz sowie schnellen Asphalt-Straßen bietet den Teams und den Fans drei verschiedene Rallyes in einer. Das ist einzigartig!“
Alfred Rommelfanger über seine erste ADAC Rallye Deutschland als Rallye-Leiter: „Ich freue mich sehr, dass die ADAC Rallye Deutschland nun endlich beginnt. Dieses Jahr galt es einige Neuerungen umzusetzen: Neben der Fahrerpräsentation am Kölner Dom haben wir zwei neue Wertungsprüfungen in den deutschen Weltmeisterschaftslauf integriert. Es ist zwar mein erstes Jahr als Rallye-Leiter, jedoch besitzt das Organisationsteam die Erfahrung aus vielen erfolgreichen ADAC Rallye Deutschland Veranstaltungen. Wir sind also bestens präpariert, die Vorbereitungen sind abgeschlossen und jetzt kann es endlich losgehen.“
Alfred Rommelfanger über den Organisationsumfang bei der ADAC Rallye Deutschland: „Bei der Organisation der ADAC Rallye Deutschland steht man vor weitaus größeren Aufgaben als bei anderen Motorsport-Veranstaltungen. Schon alleine, weil es keine feste Rennstrecke gibt, zu der wir einfach anreisen können. Stattdessen müssen wir – praktisch aus dem Nichts – komplette Wertungsprüfungen aufbauen. Zuvor gilt es, die Genehmigungen einzuholen – von Privatgrundbesitzern über Gemeinden und Behörden bis hin zur Beteiligung von Interessensgruppen wie etwa Naturschutz-Organisationen. Zum Aufbau gehört auch die Errichtung der begleitenden Infrastruktur. Und am Schluss muss alles innerhalb einer Woche wieder verschwunden sein. Aber zum Glück bin ich kein Einzelkämpfer: Neben unserem bestens eingespielten Orga-Team werden auch dieses Jahr wieder gut 3.000 ehrenamtliche Helfer aus der Region und aus ganz Deutschland zum Erfolg der ADAC Rallye Deutschland beitragen.“
Sébastien Ogier (WM-Führender mit fünf Siegen 2013, Sieger der ADAC Rallye Deutschland 2011) über die ADAC Rallye Deutschland: „Die ADAC Rallye Deutschland gehört zu den anspruchsvollsten Stationen des WRC-Programms. Die Wertungsprüfungen sind sehr abwechslungsreich. Vor zwei Jahren konnte ich hier zum ersten Mal den deutschen Weltmeisterschaftslauf gewinnen. Damals war ich der Jäger und der Sieg war ein großartiges Gefühl. In diesem Jahr sind die Vorzeichen umgekehrt: Als WM-Führender bin ich der Gejagte. Aber ich gehe mit viel Selbstvertrauen und dem Rückenwind des Finnland-Sieges in die ADAC Rallye Deutschland. Daran, dass es hier vielleicht schon zum WM-Titel reichen kann, denke ich keine Sekunde. Bei einer Rallye kann so viel passieren. Ich konzentriere mich immer nur auf die nächste Wertungsprüfung. Mit dieser Taktik bin ich bislang ganz gut gefahren. Ich freue mich natürlich auch auf die ADAC Rallye Deutschland, weil es die Heimrallye für mein Team von Volkswagen Motorsport ist. Der Polo R WRC ist ein tolles Fahrzeug – die Fans lieben es und ich auch.“
Juha Kankkunen (vierfacher Rallye-Weltmeister) über den kompletten Rennfahrer: „Schon zu meiner aktiven Rallye-Zeit war das immer wieder ein Thema: Wer hat mehr drauf: Rallye-Fahrer oder Rundstrecken-Profi? Auch wenn ich das Race of Champions zweimal gewinnen konnte, würde ich nicht behaupten, dass Rallye-Fahrer generell die kompletteren Motorsportler sind. Die Unterschiede zwischen den Disziplinen sind einfach zu groß. Im Gegensatz zur Rallye muss man sich auf der Rundstrecke nicht nur auf den Kurs konzentrieren, sondern auch auf seine Gegner. Eine Rallye fährt man dafür viel intuitiver: Man kann die Wertungsprüfung höchstens ein- oder zweimal vorher abfahren und dann kommt es darauf an: Einmal am Limit gegen die Uhr! Dabei kann jederzeit etwas Unvorhersehbares passieren, auf das man spontan reagieren muss. Das macht die besondere Qualität des Rallye-Sports aus.“
Markku Alén (Rallye-Legende) über seinen Gaststart beim VW Scirocco R-Cup und die Unterschiede von Rundstrecke und Rallye: „Als Gaststarter beim Scirocco R-Cup anzutreten, ist immer eine willkommene Abwechslung für mich. Das Fahrzeug ist faszinierend: Es gilt als das umweltfreundlichste Rennfahrzeug der Welt und macht gleichzeitig unglaublich viel Spaß. Der Legenden-Cup, den wir beim Scirocco R-Cup austragen, ist eine tolle Plattform für uns alte Motorsport-Hasen. Hier haben wir die Chance den Jungen zu zeigen, was wir noch drauf haben. Ich finde es gut, dass dabei auch Rallye-Piloten wie Juha oder ich zum Zug kommen. Für mich persönlich bedeutet es keine große Umstellung, hier auf dem Nürburgring anzutreten – ich war schon immer ein Grenzgänger zwischen den verschiedenen Motorsport-Gattungen und bin Mitte der 90er Jahre sogar selber in der DTM gefahren.“
Marijan Griebel (ADAC Opel Rallye Cup-Pilot und Förderpilot der ADAC Stiftung Sport) über die ADAC Rallye Deutschland und die Nachwuchsförderung im Rallye-Sport: „Natürlich ist die ADAC Rallye Deutschland für mich ein Highlight dieser Saison. Mit den WRC-Stars unterwegs zu sein, ist eine Ehre und eine erstklassige Motivation. Nach dem Motto: Da sind die Großen, da will ich auch hin! Der ADAC Opel Rallye Cup und die ADAC Stiftung Sport sind mir dabei eine große Hilfe, meine Ziele zu erreichen. Der neue Markenpokal bietet uns Nachwuchsfahrern eine sehr gute Bühne und vom Förderprogramm des ADAC profitiere ich durch wertvolle und praxisnahe Unterstützung.“