Sportwagen Allgemein
28.05.2013
Starker Auftritt des neuen Praga R1
Tag und Nacht arbeiteten die Spezialisten der kleinen Sportwagenschmiede von Praga Cars unweit des neu erbauten Slovakiaringes. Nachdem in der Zwischenzeit der Prototyp bereits 6.000 Kilometer gelaufen ist, wurde die Serienproduktion in Handarbeit unter enormen Zeitdruck erst in letzter Stunde fertiggestellt.
Sechs Fahrzeuge waren vor dem ersten Rennwochenende fahrbereit. Leider gab es nur drei Felgen-Sätze, da diese lange zuvor bestellten, speziell angefertigten Alufelgen durch Streiks des spanischen Zolls nicht geliefert wurden. Rundstreckenprofi Stefan Rosina, sehr erfolgreich in der GT1-Weltmeisterschaft, pilotierte den Praga mit der Startnummer 701, Danny van Dongen/Tom Onslow-Cole und Tec Praga Racing-Pilot Simon Wagner/Leo Hrobarek teilten sich die Cockpits der beiden anderen Praga R1 für das erste Rennwochende in der Klasse Superlights. Erstaunlich zuverlässig spulten die 590 kg leichten, mit einem 2.0 Liter Formel Renault-Motor und sequentiellen 6-Ganggetriebe bestückten Praga R1 die vielen Runden der Dreitagesveranstaltung ab. Stefan Rosina konnte mit seinen von Praga gestellten Mechanikern ein persönliches Setup entwickeln und glänzte mit Topzeiten auf dem modernen 5,9 km langen Slovakiaring. Seine effiziente Testarbeit – dank achtjähriger Erfahrung im Porsche Supercup und in der GT1-Weltmeisterschaft – beindruckten auch das kleine aber höchst innovative Team von Praga Cars.
Die beiden Praga-New-Generation Werkspiloten Simon Wagner und Leo Hrobarek teilten sich den R1 mit Startnummer 703, kämpften aber mit dem brandneuen, soeben fertiggestellten Rennwagen leider Freitag und Samstag mit Getriebeproblemen. Deswegen konnten die beiden kein zufriedenstellendes Setup erstellen. Samstagin der Nacht wurde dann das Getriebe getauscht und am Sonntag schlugen die Nachwuchsfahrer zu: Dritter Gesamtplatz in der Klasse Superlights und bester Praga im Einstunden Rennen im Rahmen der Supercar Challenge.
Jetzt gilt es die Testergebnisse effizient zusammenzuführen und eine optimale Einstellung des vollkommen neuen Rennwagens zu finden. Denn, die Zukunft ist bereits vorgezeichnet: Praga R1 wird sich zu einer neuen eigenen Rennklasse entwickeln – als Alternative zu den vielleicht zu kostenaufwendigen Formelserien, als Sprungbrett für junge talentierte Rennfahrer vom Kartsport oder Tourenwagen in die höheren Rennserien, trotzdem kostenmäßig überschaubar bei extrem hoher Performance. Unter anderem die ausgefeilte Aerodynamik und die extreme Down Force dieses neu entwickelten Praga R1 machen unglaubliche Rundenzeiten möglich.
Man wird in naher Zukunft noch einiges hören von Praga mit dem R1 und weiteren Projekten vom Kartsport bis zur WEC in der LMP2. Der nächste Lauf zur Supercar Challenge findet am 21. bis 23. Juni in Zolder statt.