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ADAC Formel Masters
06.10.2014

Neuhauser Racing: Der Teammeister 2014 im Portrait

Erst der Fahrertitel, dann die Teammeisterschaft. Für die Mannschaft von Neuhauser Racing war die ADAC Formel Masters Saison 2014 ein Erfolg auf ganzer Linie. Das Traditionsteam aus Österreich sicherte sich am letzten Rennwochenende vom 4. bis 5. Oktober 2014 auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg den vorzeitigen Titelgewinn in der Teamwertung.

Mit 630 Punkten setzte sich die Mannschaft gegen das zweitplatzierte Team Mücke Motorsport (512 Zähler) durch. Damit geht Neuhauser Racing als letzter Teammeister in die siebenjährige Geschichte der Nachwuchsserie ein. Ab der Saison 2015 ersetzt die ADAC Formel 4 das ADAC Formel Masters.

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Die Truppe um Teamchef Hannes Neuhauser gehört zu den Gründungsmitgliedern der Highspeedschule des ADAC. Seit 2008 überzeugte die Mannschaft aus Zell am Ziller mit starken Leistungen in der Nachwuchsrennserie. Drei Vize-Meisterschaften innerhalb von sechs Saisons waren bislang die besten Resultate des Teams.

Erfolgreiches Fahrerduo mit historischer Leistung

Mit dem Fahrerduo Mikkel Jensen und Tim Zimmermann gelang 2014 der lang ersehnte Sprung an die Spitze. Der Däne Jensen blühte in seiner zweiten Saison im ADAC Formel Masters auf und sicherte sich mit neun Siegen vorzeitig die Meisterschaft. Teamkollege Zimmermann avancierte zum erfolgreichsten Rookie des Jahres. Gemeinsam holten die beiden Piloten, die auch abseits der Rennstrecke gut befreundet sind, zehn Siege, 24 Podiumsplätze, neun Pole-Positions und zwölf schnellste Rennrunden. Jensen gelang auf seinem Weg zum Titelgewinn ein historischer Erfolg. Mit zehn schnellsten Rennrunden führt der 19-Jährige die ewige Bestenliste des ADAC Formel Masters als alleiniger Spitzenreiter an.

Wie eine zweite Familie

„Ich sehe das Team als meine zweite Familie an und jedes Rennwochenende ist wie nach Hause zu kommen“, lobt Jensen die gute Atmosphäre innerhalb der Mannschaft. „Ich spreche auch abseits der Rennstrecke viel mit meinem Mechaniker und meinem Teamchef Hannes Neuhauser.“ Nach zuvor zwei Vize-Meisterschaften in Folge hat sich Hannes Neuhauser mit dem Doppelsieg einen großen Traum erfüllt. Der mit 29 Jahren jüngste Teamchef im ADAC Formel Masters engagiert sich seit Jahren mit großer Leidenschaft im Nachwuchssport und hat in der Vergangenheit einige hoffnungsvolle Talente, darunter ADAC GT Masters-Rennsieger Dominik Baumann, gefördert.

Neuhauser war früher selbst ein erfolgreicher Rennfahrer. Der Österreicher wurde im Jahr 2002 Gesamtdritter in der Formel BMW ADAC Meisterschaft sowie Österreichischer Formel 3-Champion. Weitere Erfolge in der Deutschen Formel 3 sowie der Formel 3 Euroserie folgten. Nach Einsätzen in verschiedenen Porsche Cups sowie auf der Langstrecke entschied sich Neuhauser im Jahr 2008, vom Cockpit an den Kommandostand des familieneigenen Rennstalls zu wechseln. Dank seiner motorsportlichen Vergangenheit kann sich Neuhauser gut in junge Talente hineinversetzen.

Mit absoluter Überzeugung auf sein Ziel hinarbeiten

„Ich weiß noch ziemlich genau, wie ich mich selbst in diesem Alter im Auto gefühlt habe“, sagt er mit einem Lächeln im Gesicht. „Mir braucht keiner vorzumachen, er sei beim Start nicht nervös. Es ist sicher ein Vorteil, dass ich dank meines Alters und meines Motorsport-Backgrounds einen guten Draht zu meinen Fahrern habe. Psychologischer Beistand ist im Nachwuchsbereich ein wichtiger Faktor.“ Diesen Rat gibt Neuhauser all seinen Fahrern mit auf den Weg: „Man muss an sich glauben und mit absoluter Überzeugung auf sein Ziel hinarbeiten. Nur wenn man wirklich alles gibt, erreicht man es auch.“

Auf der Rennstrecke stechen die von Neuhauser Racing eingesetzten Formel ADAC powered by Volkswagen aus dem Starterfeld heraus. Fast alle Rennautos des Teams waren in den vergangenen Jahren gelb lackiert. Ein Markenzeichen des Rennstalls. „Traditionell starten wir mit gelben Autos. Schon mein Vater war mit dieser Lackierung unterwegs, weil es die Farbe seines damaligen Sponsors war. Wir sind dann einfach bei Gelb geblieben – nicht zuletzt, weil man es so gut erkennt“, erklärt Hannes Neuhauser den Hintergrund. Vater Josef betrieb seit dem Jahr 1969 aktiv Rennsport, unter anderem im Autocross sowie jahrelang erfolgreich in der Formel 3. Neuhauser Racing – eine Familie, die für den Motorsport lebt.