ADAC GT Masters
11.06.2014
Erschwerte Arbeit im Alpen-Panorama
Auch das Schwesterauto mit Wolf Nathan und Antonios Wossos liegt im Debüt-Jahr nach vier Saisonläufen auf einem hervorragenden zweiten Platz in der Gentlemen-Wertung. Die Bedingungen waren eine echte Herausforderung im dichten Feld des ADAC GT Masters. Dies zeichnete sich bereits im Vorfeld ab, weil der Veranstalter eine für Porsche nachteilige Neueinstufung der Mindestgewichte vorgenommen hatte.
Das Qualifying-Ergebnis für beide Läufe auf dem Red Bull Ring, wo in zwei Wochen die Formel 1 zu ihrem Comeback gastiert, war somit auch ernüchternd. „Wir hatten nach den Erfolgen der ersten drei Rennwochenenden natürlich einen guten Schwung. Durch die Gewichtsanpassung zugunsten der Konkurrenz war aber damit zu rechnen, dass kein Porsche ein Top-Ergebnis im Qualifying und Rennen erzielen würde. Ein wenig enttäuscht über die Startplätze sechs und acht waren wir ehrlicherweise trotzdem.“
Im Rennverlauf waren Jaap van Lagen und Christian Engelhart entsprechend auch nicht wirklich konkurrenzfähig. Nachdem der Startplatz im ersten Rennen immerhin verteidigt werden konnte, machte sich im Sonntagsrennen der Top-Speed-Nachteil gegenüber der Konkurrenz im Positionskampf deutlich bemerkbar. Hinzu kam eine Berührung aufs Heck des schwarz-gelben Porsche, für die die Rennleitung zwar eine Strafe ausgesprochen hatte, den Schaden und damit den Leistungsverlust allerdings nicht mehr ungeschehen machen konnte.
Immerhin standen vier Zähler nach dem ersten Rennen zu Buche und der Optimismus, im zweiten Rennen aus der ungünstigen Startposition etwas mehr herauszuholen. Jaap van Lagen erwischte einen sehr guten Start mit einigen Positionsgewinnen, die durch eine erneute, wenn auch leichte, Kollision zunichte gemacht wurden. Diesmal traf es die Hinterachse, wodurch die Spur verstellt war. In der Konsequenz wurde der Porsche 911 GT3 R durchgereicht und fiel letztlich aus den Punkten. „Es war ein schwieriges Rennwochenende mit enttäuschendem Ausgang. Wir waren leider nicht in dem Maße konkurrenzfähig wie zuletzt. Trotzdem: Hätte mir vor drei Monaten jemand gesagt, dass wir zu diesem Zeitpunkt auf dem zweiten Meisterschaftsplatz stehen, ich hätte sofort unterschrieben“, so Christian Schütz.
Ähnlich erfolgreich schaut es auch für das Schwesterauto mit Wolf Nathan und Antonios Wossos in der Gentlemen-Wertung aus. Hier kann Schütz Motorsport ebenfalls auf eine Serie von acht Rennergebnissen in zweistelligen Punkterängen zurückschauen. „Zielstellung ist bei Wolf und Antonios eine stetige Verbesserung und die konnten sie auch unter schwierigen Bedingungen zeigen. Ich rechne damit, dass wir in der zweiten Saisonhälfte noch viel Spaß mit den beiden haben werden.“
Dabei war das Wochenende bei drückend warmen Temperaturen knapp an der 30 Grad-Marke nicht nur für die beiden gelb-schwarzen Porsche 911 GT3 R eine echte Herausforderung. „Im Cockpit leistet man gerade bei den Temperaturen zusätzliche Höchstleistungen. Anders als im Serienwagen gibt es hier keine Klimaanlage und mit Rennoverall, Helm und Handschuhen muss man neben den Renngeschehen auch noch Temperaturen von bis zu 55 Grad Celsius verarbeiten“, gibt Christian Engelhart zu bedenken.
Auch diese Herausforderung hat das Team ebenso wie die anspruchsvollen Rennsituationen mit einem neunten und einem elften Platz erfüllt und schaut nun auf eine arbeitsreiche Sommerpause voraus, um Anfang August wieder mit frischer Energie auf dem Slovakiaring die Spitzenposition im Titelkampf ins Auge zu nehmen. „In den kommenden Wochen stehen einige Vorbereitungsarbeiten am Auto an. Die Zeit werden wir nutzen, um unseren Porsche 911 GT3 R zurück in die Spur im Meisterschaftskampf zu bringen. Zeit ist dafür ausreichend vorhanden. Außerdem konzentrieren wir uns auf unser Engagement im Porsche Sports Cup“, so Christian Schütz.
Für Jaap van Lagen beginnt nun die Zeit eines intensiven Sommertrainings, bei dem er sich auf viele Kilometer auf dem Rad in der niederländischen Heimat freut. Christian Engelhart wird bereits in zwei Wochen wieder am Red Bull Ring im Auto sitzen, dann im Rahmen des Formel 1 Grand Prix von Österreich.