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Automobilsport
30.07.2014

Gesamtsieg für Kramwinkel beim Bördesprint Cup

Voller Vorfreude auf den nächsten Lauf des ADAC Bördesprint Cup reiste das BattleBoyZ Racing-Team am vergangenen Donnerstagnachmittag zur Deutschlands nördlichster Rennstrecke nach Oschersleben. Nachdem alle Schäden vom Rennen am Nürburgring an dem Nissan 370Z des Teams restlos beseitigt wurden, war auch die junge Mannschaft wieder bereit, voll anzugreifen.

Bereits am Freitagmorgen ging es für die Teilnehmer des ADAC Bördesprint Cups auf die Strecke. Leider spielte das Wetter nicht mit und von den sommerlichen Tagen zuvor war nichts mehr zu sehen. Es regnete in Strömen und somit entschied sich das Team Regenreifen an dem Rennwagen zu montieren. Zuerst stand das freie Training auf dem Programm. Fahrer Thomas Kramwinkel spulte nun ein paar Runden ab, um alle wichtigen Komponenten des Fahrzeuges auf eine korrekte Funktion zu überprüfen und noch einmal Feinheiten für das richtige Setup für ein Regenrennen zu finden.

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Nachdem vom Team noch ein paar Einstellungen und Änderungen am Fahrzeug vorgenommen wurden, ging es auch schon in die Qualifikation für das erste Rennen. Die Rundenzeiten waren gut, Thomas Kramwinkel hatte aber jedoch mit stark abbauenden Reifen zu kämpfen. Somit reichte es nur für Startplatz acht von 25 Startern im Qualifying. „Ich hatte sehr starkes Untersteuern, doch ich habe versucht, das Beste draus zu machen“, so Thomas Kramwinkel nach seinem Einsatz im Qualifying. Auch zum Rennen hin verbesserte sich das Wetter nicht. Dunkle Wolken und starker Regenfall überschatteten das gesamte erste Rennen des Rennwochenendes. Pünktlich schaltete die Ampel der Boxengasse auf Grün und die Teilnehmer machten sich auf den Weg zu ihrem Platz in der Startaufstellung. 25 Motoren reinrassiger Rennwagen brüllten auf, als die Startampel auf Grün schaltete und das Rennen durch einen stehenden Start wie in der Formel 1 gestartet wurde. Das 30 Minuten Sprintrennen versprach Motorsport vom Feinsten.

Nach einem gelungenen Start konnte sich der BattleBoyZ-Fahrer Thomas Kramwinkel bereits auf die siebte Position vorarbeiten und war in einem spannenden Zweikampf um die Führung in der Klassenwertung verwickelt. Die Fahrzeuge schossen an der Start-Ziel-Gerade vorbei und waren aufgrund der starken Spraybildung kaum mehr zu erkennen. Thomas Kramwinkel kämpfte über mehrere Runden um den ersten Platz in der Klasse und konnte 13 Minuten vor Rennende die Führung übernehmen. Auf Platz fünf in der Gesamtwertung liegend versuchte Kramwinkel nun Runde für Runde die Führung in der Klasse zu halten. Auch im Rennen hatte er erneut mit stark abbauenden Reifen zu kämpfen und konnte das Fahrzeug kaum gerade auf der Strecke halten.

Mit spektakulären Drifts beschleunigte er den Nissan 370Z aus den Kurven heraus und hielt den Zweitplatzierten der Klasse durch das Fahren der Kampflinie hinter sich. Doch leider verlor Kramwinkel kurz vor Schluss die Führung in der Klassenwertung aufgrund eines Missverständnisses unter der Gelben Flagge. In einem mit Gelb-markierten Bereich, in dem normalerweise Überholverbot herrscht und die Geschwindigkeit verringert werden muss, wurde Kramwinkel von seinem Gegner überholt. Leider wurde dieses Vergehen von der Rennleitung nicht weiter geahndet. Am Ende musste sich Thomas Kramwinkel mit Platz zwei in der Klasse und Platz fünf in der Gesamtwertung zufrieden geben. „Es ist ein Top-Ergebnis für uns. Ich habe wirklich alles gegeben, doch leider hatte ich starke Probleme mit unseren neuen Reifen. Es wäre sonst mehr drin gewesen“, so Kramwinkel nach seinem Einsatz im ersten Rennen.

Pünktlich zum Qualifying des zweiten Rennens am Freitagnachmittag zeigte sich das Wetter nun von seiner schöneren Seite. Die Strecke trocknete komplett ab und das Feld machte sich mit den profillosen Slicks auf Zeitenjagd. Voll motiviert und mit Rückenwind aus dem ersten Rennen spulte Thomas Kramwinkel seine schnellen Runden ab. „Ich hatte die ersten Runden viel Verkehr auf der Strecke, aber dann konnte ich doch noch ein, zwei schnelle Runden hinlegen“, so Kramwinkel. Er schaffte es den Nissan 370Z des BattleBoyZ Racing-Teams auf die Startposition vier zu setzen und ließ somit einige leistungsstärkere Konkurrenten bereits in der Qualifikation im Schatten stehen. „Ich bin super glücklich mit Platz vier im Qualifying. Es ist bis jetzt unser bestes Ergebnis und im Vergleich zum ersten Lauf des ADAC Bördesprint Cups konnte ich meine Rundenzeit um ganze 4 Sekunden verbessern. Jetzt zeigte sich, was uns das Problem an der Bremse wirklich an Zeit gekostet hat“, so Thomas Kramwinkel nach dem Qualifying.

Und nun geschah etwas, womit wohl keiner des jungen talentierten Teams gerechnet hatte. Wie bereits zum ersten Rennen machten sich alle Fahrzeuge auf den Weg in die Startaufstellung. Voll konzentriert und fokussiert auf das was kommt, saß Kramwinkel bereit zum Start im Rennwagen und wartete auf das Startsignal des zweiten Rennens zum ADAC Bördesprint Cup. Die Startampel leuchtete auf. Kramwinkel hob die Drehzahl des Rennwagens konstant auf 4.500 bis 5.000 Umdrehungen pro Minute an und hielt die Rennkupplung kurz vor ihrem Schleifpunkt. Der Motor dröhnte und die Lichter der Startampel leuchteten eine nach der anderen auf. Die Ampel schaltete auf Grün und die Fahrzeuge knallten mit Vollgas die Gerade runter. Thomas Kramwinkel konnte bereits am Ende der Start-Ziel-Geraden einen Platz gutmachen und fuhr auf den dritten Gesamtplatz vor. Schon nach der ersten Runde konnten sich die ersten Drei vom Rest des Feldes absetzen.

Nun entstand ein heißer Zweikampf über mehrere Runden zwischen dem Nissan 370Z des BattleBoyZ Racing-Teams und einem Porsche GT2. Immer wieder zog der PS-stärkere Porsche dem Nissan auf den Geraden davon, doch Kramwinkel holte diesen Abstand immer wieder in den zahlreichen Kurven der Rennstrecke in Oschersleben auf. Plötzlich kam der Porsche in der schnellen dreifach Linkskurve zu weit von der Ideallinie ab: Thomas Kramwinkel nutze diese Chance sofort und schob sich am Porsche vorbei. Nun lag Thomas bereits auf dem zweiten Platz in der Gesamtwertung.

Schnell konnte Kramwinkel auch auf den Porsche einen Abstand herausfahren und profitierte von den anstehenden Überrundungen. Jetzt hieß es für Thomas Kramwinkel weiter konstant schnelle Zeiten zu fahren, um diese Position bis ins Ziel zu halten. Keine 8 Minuten waren es mehr bis zum Rennende, als Kramwinkel den bis dato führenden BMW M3 GTR mit einem Defekt auf Höhe der Start-Ziel-Linie stehen sah und letztendlich vorbei schoss. Unglaublich: das BattleBoyZ Racing-Team lag nun auf Platz eins der Gesamtwertung und alle fieberten gebannt mit. Kramwinkel holte weiterhin alles aus seinem Fahrzeug heraus und versuchte, irgendwie das Abbauen der profillosen Slicks zu kompensieren.

Jetzt war es soweit: die letzte Runde brach an und alle schauten gespannt auf die letzte Kurve vor der Start-Ziel-Linie. Thomas Kramwinkel bog das letzte Mal auf die Zielgerade ab, ließ das Fernlicht des Nissan 370Z mehrmals aufblitzen und wurde auf Platz eins im Gesamten von über 22 Teilnehmern und Platz eins in der Klasse liegend vom Rennleiter mit der schwarz-weiß karierten Flagge abgewinkt. Was ein unglaublicher Erfolg für das junge Team. Die ganze Last durch die Rückschläge zu Beginn der Saison fielen von den Schultern des Teams, die Freude war unbeschreiblich und man konnte den ersten großen Erfolg in der noch immer andauernden Entwicklungsphase feiern. „Ich kann es noch nicht glauben, wir haben es geschafft. Zum ersten Mal stehen wir ganz oben auf dem Treppchen. Das Rennen war sehr anstrengend, doch es hat sich mehr als gelohnt“, so Thomas Kramwinkel nach seinem Erfolg im zweiten Rennen.

Eine Pause gibt es für das Team nicht, bereits kommenden Freitag und Samstag werden sie Teil des großen Treffens japanischer Fahrzeughersteller am EuroSpeedway Lausitzring sein, dort ihr Fahrzeug dem Publikum präsentieren und am German Time Attack Masters teilnehmen.
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