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Automobilsport
18.08.2014

Mike Hesse mit starkem GT-Debüt im Mercedes

Vom 15. bis 17. August 2014 war es für den Ostwestfalen Mike Hesse auf dem Lausitzring soweit. Mit dem Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von Seyffarth Motorsport war Hesse zum ersten Mal in einem großen GT-Rennen unterwegs. „Das war schon etwas ganz anderes als ein Testtag“, so der 19-jährige Student nach seinem Debüt in dem bärenstarken GT-Fahrzeug.

Bisher hatte Mike Hesse schon ein paar Tests mit dem über 500 PS starken SLS. Für sein Team Seyffarth Motorsport stand fest, dass der frühere Renault Clio-Pilot gut vorbereitet war. „Mike hat sich hervorragend bewährt. Wir wussten, dass er mit dem Auto auch im Rennen gut zurecht kommt“, so sein erfahrener Teamchef Rüdiger Seyffarth, der in der Szene für seine gute Nachwuchsarbeit berühmt ist.

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Aufgeregt trat der Maschinenbaustudent der KIT Karlsruhe die Reise in den Osten Deutschlands an. „Es ist immer was Besonderes bei einem Rennen anzutreten. Ich war zwar aufgeregt, aber ich bin mit dem Renault Clio schon oft in Rennen unterwegs gewesen und hatte somit ein wenig Erfahrung“, erklärte Mike Hesse. Das gesamte Wochenende war ein Hin und Her mit dem Wetter, bei dem es viele Regenschauern gab. So hatte das Team immer einiges zu tun, um die richtige Wahl zwischen Regenreifen und profillosen Slicks zu finden. „Das war manchmal Roulette“, so Mike. Hesse ging in der GT-Serie „P9 Challenge“ gleich bei drei Rennen an den Start. Zum einen waren es zwei Sprintrennen und noch ein 1-stündiges Langstreckenrennen. Alle drei Rennen bestritt Hesse alleine im Cockpit des 6,3-Liter-V8-Frontmittelmotors.

Nach den Trainingssitzungen und den Zeittrainingssessions hatte sich der Youngster gut auf den Kurs eingestimmt. „Es war teilweise sehr feucht mit meinen Slicks, aber es ging noch so gerade. Und je mehr Runden ich fuhr, umso besser wurde es. Ich war dann auch zufrieden!“ Und das durfte Hesse auch sein. Obwohl viele GT-Fahrzeuge auf der Strecke waren, konnte Hesse die Abstände zu den viel erfahreneren Piloten immer weiter verringern. Im Qualifying zum Langstreckenrennen führte Hesse sogar lange die Bestenliste an, bevor Lokalmatador und Teamkollege Michael Jenci am Ende doch noch vorbeizog. Doch Startplatz zwei war natürlich ein toller Erfolg.

In den Sprintrennen war es noch etwas schwieriger und nach einem kleinen Fehler, ging es zu Rennen eins auf dem 4,255 Kilometer Kurs von Startplatz neun. Am Anfang verlor Hesse im Startgetümmel sogar noch Plätze, bevor er sich dann immer weiter rankämpfte. Nach und nach schnappte sich Hesse einen Kontrahenten nach dem anderen und fuhr am Ende als toller Gesamtvierter und sogar Zweiter seiner Klasse über den Zielstrich. „Hier machte sich die gute Vorbereitung bezahlt“, strahlte Co-Teamchef Tobias Seyffarth anschließend.

Bei erneut wechselnden Wetterbedingungen ging es am Samstagabend in das 60-Minuten-Rennen. Bei zunächst trockener Strecke, fing es in der letzten Runde an zu regnen. Mike Hesse war von Beginn an sehr schnell unterwegs und lieferte sich mit seinem Michael Jenci und den anderen starken Piloten einen harten Kampf. Da sein Teamkollege auf dem Lausitzring jeden Zentimeter kennt, war es nicht einfach dranzubleiben, doch Mike Hesse schaffte es und wurde am Ende hervorragender Gesamtzweiter.

Beim abschließenden Sprint am Sonntagmorgen war Hesse wieder einwandfrei unterwegs. Diesmal wurde er hinter einem bärenstarken Saleen bzw. dem Jenci-SLS Dritter und beendete somit ein fabelhaftes Debüt-Wochenende. „Das hat sich sehr gelohnt für uns“, strahlte der Rietberger. „Ich konnte enorm viel Kilometer abspulen und erneut eine Menge lernen. Das Team Seyffarth Motorsport hat einen tollen Job gemacht und ich freue mich schon jetzt auf die nächsten Aufgaben.“ Wann es zum nächsten Einsatz kommt, steht bislang noch nicht fest, da man nun mit dem Team zusammen überlegen möchte, welcher Schritt am Besten ist.