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DKM
18.08.2014

DKM Oschersleben: Sechs Sieger in sechs Rennen

Nach zwei Jahren Pause meldete sich die Deutsche Kart Meisterschaft (DKM) in der etropolis Motorsport Arena Oschersleben zurück. 128 Fahrerinnen und Fahrer gingen bei den Wertungsläufen fünf und sechs an den Start und unterstrichen die Leistungsdichte in den höchsten deutschen Kartsport-Prädikaten. In sechs Rennen gab es gleich sechs unterschiedliche Sieger.

Die Rückkehr der DKM nach Oschersleben war ein voller Erfolg: Beim Halbzeitrennen der drei DMSB-Prädikate DKM, DJKM und DSKM präsentierten sich die Teilnehmerfelder international stark besetzt. 128 Fahrerinnen und Fahrer aus mehr als 20 Nationen und von vier Kontinenten rollten an den Start der 1.018 Meter langen Strecke in der Magdeburger Börde.

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Spannend verliefen die sechs Finalrennen am Sonntag. Die Felder hingen sehr eng zusammen und teilweise trennten 40 Fahrer weniger als eine Sekunde. Entsprechend abwechslungsreich verliefen auch die Finalrennen. Am Sonntagabend wurden Sergio Sette Camara, Martijn van Leeuwen (beide DKM), Maximilian Fewtrell, Juan Correa (beide DJKM) sowie John Norris und Fabian Federer (beide DSKM) als Sieger geehrt.

DSKM: John Norris und Fabian Federer siegen

Bei den Schaltkarts zeigte der Ire John Norris (Mach1 Motorsport) im Verlauf des Samstags eine starke Leistung. Neben der Pole-Position im Zeittraining siegte Norris auch in beiden Vorläufen und hatte die beste Ausgangslage für das erste Finalrennen. Entsprechend zufrieden zeigte sich sein Teamchef Martin Hetschel im Interview: „Heute lief es für uns wirklich perfekt. Als kleiner Hersteller arbeiten wir akribisch an der Weiterentwicklung unserer Modelle und feiern damit große Erfolge.“ Hinter Norris folgte auf Position zwei der Italiener Fabian Federer (Südtirol Kart) vor dem besten Deutschen Maik Siebecke (SRP Racing Team). Für den Hannoveraner Siebecke ist der Lauf in Oschersleben sein Heimrennen. „Mit zwei zweiten Plätzen stehe ich morgen auf der dritten Startposition. Beim Start werde ich versuchen, mich hinter John zu setzen und am Ende zu gewinnen“, wagte der CRG-Pilot eine kleine Prognose.

Eine turbulente Anfangsphase sahen die zahlreichen Zuschauer im ersten Rennen. Der Niederländer Marijn Kremers (AVG Racing) rutschte während eines Unfalls ins Aus und verursachte dadurch eine Slow-Phase. Nach vier Runden nahm das Feld aber wieder Fahrt auf und John Norris war nicht zu stoppen. Dominant löste sich Norris von seinen Verfolgern und siegte zum ersten Mal in der DSKM. „Bis jetzt gibt es keinen Grund zum Klagen. Ich hoffe, so geht es im zweiten Lauf weiter. Jedoch habe ich dann etwas ältere Reifen als meine Gegner“, fasste Norris im Ziel zusammen. Auch hinter dem Iren waren die Positionen schnell bezogen: Fabian Federer folgte als Zweiter vor dem Finnen Simo Puhakka (AVG Racing) und Stan Pex (CRG Holland).

Lange auf dem fünften Rang fuhr der frischgebackene Kart-Europameister Rick Dreezen (CRG Holland). Doch bis zum Rennende hielt Dreezen dem Druck seiner Verfolger nicht stand und musste noch Verdi Geurts (Solgat Motorsport) ziehen lassen. Bester Deutscher wurde Toni Tschentscher (Team NKS for Racing) auf der siebten Position. Eine gelungene Aufholjagd zeigte auch Jorrit Pex (CRG Holland) – nach technischen Problemen in den Heats ging der amtierende Champion Pex nur als 15. ins Rennen und kämpfte sich bis auf Platz acht nach vorne. Komplettiert wurden die Top-Ten durch Alexander Schmitz (KSW Racing Team) und Guust Specken (P.D.B. Racing Team).

Wie schon angekündigt wurde John Norris im zweiten Rennen durch seine gebrauchten Reifen gestoppt und fiel zeitweise bis auf Position sieben zurück. An der Spitze machte sich hingegen der Südtiroler Fabian Federer breit. Federer gewann den Start und wehrte die Angriffe seines finnischen Gegners Simo Puhakka (AVG Racing) ab. „Wir waren das gesamte Wochenende schnell unterwegs und haben mit dem Einsatz der neuen Reifen im zweiten Rennen die richtige Wahl getroffen.“ Zur Sache ging es bei der Vergabe um den letzten Podestplatz: Teilweise lieferten sich bis zu fünf Fahrer einen heißen Kampf. Für eine kleine Sensation sorgte dabei der Deutsche Maik Siebecke. Vom 16. Rang fuhr der Pilot aus Hannover mit unglaublichen Manövern auf das Siegerpodium nach vorne.

Als Vierter und Fünfter sammelten Rick Dreezen und Jorrit Pex weitere Meisterschaftspunkte. Der Sieger des ersten Finals, John Norris, reihte sich als Sechster vor DSKM-Rookie Stan Pex ein. Verdi Geurts folgte diesmal auf dem achten Rang vor Michele Di Martino (Energy Germany) und Finn Kooijmann (CRG Holland). Trotz des durchwachsenen Wochenendes baute Rick Dreezen seine Führung im Gesamtklassement aus und hat 36 Punkte Vorsprung vor einem punktgleichen Trio bestehend aus John Norris, Jorrit Pex und Simo Puhakka. Bester Deutscher ist Alexander Schmitz auf Platz fünf.

Meisterschaftsstand DSKM
1. Rick Dreezen (98 Punkte)
2. John Norris (62 Punkte)
3. Jorrit Pex (62 Punkte)
4. Simo Puhakka (62 Punkte)
5. Alexander Schmitz (61 Punkte)

DJKM: Premierensiege für Maximilian Fewtrell und Juan Correa

Der Hagener David Beckmann startete mit der zweiten Pole-Position in Folge in das Rennwochenende und war auch in den Vorläufen nicht zu stoppen. „Heute kam keiner an mir vorbei, ich hoffe das sieht morgen ähnlich aus. Ausruhen dürfen wir uns aber nicht, denn in den Finals kann viel passieren“, zeigte sich der Vizemeister des vergangenen Jahres gut gelaunt. Direkt hinter dem Westfalen folgten der Brite Maximilian Fewtrell (Ricky Flynn Motorsport) und Mick Junior (KSM Racing Team).

Nach seiner souveränen Vorstellung am Samstag behauptete sich David Beckmann auch während des Starts zum ersten Rennen. Doch diesmal hatte Beckmann nicht solch ein einfaches Spiel – schon in der dritten Runde musste Beckmann seinen Verfolger Maximilian Fewtrell passieren lassen. Der Brite Fewtrell hielt bis zum Rennende Beckmann auf Distanz und feierte seinen ersten Sieg in der Deutsche Junioren Kart Meisterschaft (DJKM). Im Kampf um Rang drei duellierten sich zu Beginn Mick Junior, Enaam Ahmed (Ricky Flynn Motorsport) und Michael Kuiper (Keijzer Racing Team), doch zur Rennhalbzeit entspannte sich dieser und Enaam Ahmed sah vor Junior und Kuiper den Zielstrich als Dritter. „Das waren wichtige Punkte für die Meisterschaft. Wie schon in Ampfing und Wackersdorf bin ich hier zum ersten Mal gefahren. Durch die wenigen Kurven und langen Geraden hängt das Feld sehr eng zusammen und es ist schwer zu überholen“, erklärte Ahmed im Ziel.

Eine tolle Leistung zeigte auch die siebte Carrie Schreiner (Energy Germany): Bis kurz vor Rennende lag sie auf einem sechsten Rang, musste im Endspurt aber noch den US-Amerikaner Juan Correa (Energy Corse) passieren lassen. Hinter der schnellen Saarländerin folgten Julia Pankiewicz (Forza Racing), Rinus van Kalmthout (Keijzer Racing) und Max Hesse (Solgat Motorsport).

Auftaktsieger Maximilian Fewtrell gewann auch den Start in das zweite Finale und verteidigte seine Position. Doch entschieden war zu diesem Zeitpunkt noch nichts – sechs Fahrer lieferten sich packende Kämpfe und wechselten mehrmals die Positionen. Die beste Performance zeigte letztlich der US-Amerikaner Juan Correa. Von Startplatz sechs aus ging es für Correa an die Spitze des Feldes. Über mehr als zehn Runden gab Correa das Tempo an der Spitze vor und überquerte den Zielstrich als Sieger. „Das ist mein erster Sieg in der DJKM. Das Kart lief perfekt und ich danke dem Team für die hervorragende Unterstützung“, strahlte der Pilot aus dem Lotus F1-Förderprogramm. Als Zweiter säumte eigentlich Enaam Ahmed den Zielstrich, doch eine Zehnsekundenstrafe warf ihn auf Position 13 zurück.

Als neuer Zweiter wurde David Beckmann vor Mick Junior, Maximilian Fewtrell und Jonas Nielsen (Ricky Flynn Motorsport) geehrt. DJKM-Rookie Max Hesse folgte als Sechster vor Michael Kuiper, Jarno Opmeer (Maddox Racing Team), Sun Yue Yang (Ricky Flynn Motorsport) und Lirim Zendeli (KSM Racing Team). Der Bochumer Zendeli war als Favorit in das Wochenende gestartet, schied aber im ersten Rennen nach einem Unfall aus. Vom Ende des Feldes fuhr Zendeli dann im zweiten Durchgang bis in die Top-Ten nach vorne. Spannend wird es nun auch in der Meisterschaft, denn nach sechs Rennen trennen die ersten fünf Fahrer nur neun Punkte.

Meisterschaftsstand DJKM
1. Enaam Ahmed (79 Punkte)
2. Mick Junior (78 Punkte)
3. Michael Kuiper (74 Punkte)
4. Maximilian Fewtrell (71 Punkte)
5. David Beckmann (70 Punkte)

DKM: Doppelsieg für Keijzer Racing

Kevin Rossel (KSB Racing Team) holte sich die Bestzeit im Qualifying der Deutschen Kart Meisterschaft (DKM). Doch ein Wertungsausschluss im Heat warf den Kosmic-Kart-Fahrer auf Position 18 zurück. Dort befand sich Rossel in prominenter Gesellschaft: Auch beim Gesamtführenden Martijn van Leeuwen lief nicht alles rund. Im ersten Durchgang wurde van Leeuwen ebenfalls aus der Wertung genommen, holte sich wie Rossel aber auch einen Laufsieg und war 19. in der Startaufstellung des ersten Rennens. Mit einem Sieg und einem zweiten Rang übernahm hingegen Egor Stupenkov (Forza Racing) die Führung und hielt im ersten Finale die Pole-Position.

Spannend war das erste Rennen: Nach anfänglichen Startschwierigkeiten führte das Kosmic-Kart-Duo Nicklas Nielsen (Kosmic Racing DPT.) und Nikita Sitnikov (Komsic Racing DPT.) das Klassement an. Von hinten stürmte jedoch der Brasilianer Sergio Sette Camara (Keijzer Racing) nach vorne. Nach dem Zeittraining auf Position 40 kämpfte er in den Heats und holte sich mit einer überragenden Fahrt den Laufsieg. „Seit 2012 starte ich in Europa. Das Rennen hier ist aber meine Premiere in der DKM. Die Konkurrenz ist sehr stark, umso mehr freut mich der Sieg“, strahlte der Brasilianer im Ziel.

Als Zweiter etablierte sich der Russe Nikita Sitnikov vor dem besten Stammfahrer Jehan Daruvala (Ricky Flynn Motorsport) und seinem Teamkollegen Nicklas Nielsen. Eine hervorragende Aufholjagd zeigten auch Martijn van Leeuwen und Kevin Rossel – das Duo wurde als Fünfter und Sechster abgewinkt. Egor Stupenkov rutschte hingegen gefolgt von Sasakorn Chaimongkol (PM-Racing), dem besten Deutschen André Matisic (KKC-Racing / PDB Germany) und Jessica Bäckmann (Kosmic Racing DPT.) auf Rang sieben ab.

Mit einem souveränen Sieg beendete Martijn van Leeuwen (Keijzer Racing) das Halbzeitrennen der DKM in Oschersleben. Der Niederländer erkämpfte sich nach drei Runden die Führung und war nicht mehr zu stoppen. „Das war ein arbeitsintensives Wochenende. Nach dem Ausfall im ersten Heat bin ich nun froh, doch gewonnen zu haben. Die Konkurrenz war auch diesmal sehr stark, aber es hat am Ende zum Sieg gereicht. In der Meisterschaft habe ich damit meine Führung ausgebaut“, fasste van Leeuwen zusammen. Auf den weiteren Rängen wurde es zu Rennende noch einmal interessant: Nikita Sitnikov, Kevin Rossel und Nicklas Nielsen rückten etwas zusammen. Am Klassement änderte sich aber nichts mehr und der Russe Sitnikov setzte sich im Komsic-Kart-Trio durch.

Abgeschlossen wurden die Top-Fünf durch Jehan Daruvala. Der Thailänder Sasakorn Chaimongkol sah als Sechster die Zielflagge vor Jessica Bäckmann, Egor Stupenkov, André Matisic und Andreas Jochimsen (RS Motorsport). In der Meisterschaft ist weiterhin alles offen: Martijn van Leeuwen geht als Führender in die zweite Saisonhälfte. Seine engsten Verfolger sind Jehan Daruvala und Egor Stupenkov.

Meisterschaftsstand DKM
1. Martin van Leeuwen (115 Punkte)
2. Jehan Daruvala (97 Punkte)
3. Egor Stupenkov (88 Punkte)
4. André Matisic (70 Punkte)
5. Manuel Valier (52 Punkte)

Nach den abwechslungsreichen Rennen freute sich Serien-Koordinator Stefan Wagner über das gelungene Oschersleben-Comeback der Deutschen Kart Meisterschaft: „Wir dürfen sehr zufrieden mit diesem Wochenende sein. Oschersleben hat sich gut präsentiert und die Fahrer und Teams waren begeistert. Solch spannende Rennen sieht man nicht häufig. Ein großes Lob gilt auch dem ACV, der mit seiner reibungslosen Organisation zu dem Erfolg des Wochenendes beigetragen hat. Wir dürfen uns nun auf einen spannenden Endspurt freuen, denn die einzelnen Felder hängen noch sehr eng zusammen.“

Schon in vier Wochen stehen die Fahrerinnen und Fahrer der DKM vom 12. bis 14. September 2014 beim nächsten Saison-Rennen am Start. Dann sind die DMSB-Prädikatsserien auf dem traditionsreichen Erftlandring in Kerpen zu Gast.