DTM
26.06.2014
Audi will auf dem Norisring siegen
Vom zweitlängsten zum kürzesten Kurs im Kalender: Nach dem Gastspiel in Ungarn kehrt die DTM mit dem Rennen im Herzen Nürnbergs nach Deutschland zurück. Die Audi-Standorte Ingolstadt und Neckarsulm liegen nur 80 bzw. 140 Kilometer vom Rundkurs entfernt, was das einzige Stadtrennen der Serie zum doppelten Heimspiel für die Audi-Mannschaft macht. Wie in den Vorjahren werden weit mehr als 100.000 Zuschauer am Wochenende erwartet.
Die Charakteristik des Norisrings ist in der Welt der Rennstrecken einmalig. Zwei lange Geraden, zwei Spitzkehren, eine Schikane – das alles komprimiert auf 2.300 Metern und eingerahmt von Betonwänden und hohen Steintribünen. Der Kurs führt über sonst öffentliche Straßen mit wechselndem Belag aus Asphalt und Beton. Zeitabstände von wenigen Tausendstelsekunden im Qualifying sind ebenso typisch für den Norisring wie zahlreiche Überholmanöver. Das „Drag Reduction System“ (DRS), mit dem der Heckflügel per Knopfdruck am Lenkrad flach gestellt wird, unterstützt die Piloten vor der Grundig-Kehre am Ende der Start-Ziel-Gerade oder beim Anbremsen der Dutzendteich-Kehre.
Der letzte Audi-Sieg in Nürnberg liegt zwölf Jahre zurück: 2002 gewann Laurent Aiello in einem privat eingesetzten Abt-Audi TT-R das Rennen nach einem packenden Duell mit Bernd Schneider. Seit dem vergangenen Jahr hat Audi mit Jamie Green den „König des Norisrings“ in seinen Reihen, der das Rennen vor seinem Wechsel zu Audi viermal für sich entschied.
2013 schien die Durststrecke für Audi bereits beendet, als Mattias Ekström nach 83 Runden unter dem Jubel der Audi-Fans als Erster die Ziellinie überquerte. Die Regelhüter unterstellten dem Schweden nach dem Rennen jedoch einen Verstoß gegen die Parc-Fermé-Regeln und nahmen ihn infolgedessen aus der Wertung. Obwohl er seinen Sieg sportlich fair errungen hatte, blieb dem zweimaligen Champion der Pokal verwehrt und das Rennen ohne Sieger. Ein Unikum in der bisherigen Geschichte der DTM.
Jamie Green über den Norisring: „Wenn es um spannendes Racing und packende Überholmanöver geht, ist der Norisring die beste Rennstrecke überhaupt. Das war schon vor der Zeit mit DRS so und ist es jetzt umso mehr. Ich habe durch meine Siege natürlich gute Erinnerungen an den Norisring – obwohl es eigentlich keine Strecke ist, die fahrerisch besonders viel Spaß macht. Auf dem Kurs geht es vor allem um das Bremsen, langsame Kurven und das Fahren mit wenig Abtrieb, wie wir es in der DTM sonst nicht kennen. Weil es nur Geraden und extrem langsame Kurven gibt, kann man auf dem Norisring näher an seinen Vordermann heranfahren. Dadurch sind die Zweikämpfe enger und spannender als auf jeder anderen DTM-Rennstrecke. Und die Atmosphäre mit den vielen Fans sorgt natürlich für Gänsehaut – besonders bei uns Audi-Fahrern.“