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FIA WEC
03.11.2014

Audi sammelt in China Punkte im Titelkampf

Audi verpasste nur knapp einen Podiumsplatz beim sechsten Lauf der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC in Shanghai. Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer mussten sich im besten Audi R18 e-tron quattro nach sechs Rennstunden geschlagen geben. Die Le-Mans-Sieger kamen vor ihren Teamkollegen Lucas di Grassi, Loïc Duval und Tom Kristensen ins Ziel.

Audi hatte auf der 5,451 Kilometer langen Strecke von Shanghai keine Chance, den Vorjahressieg zu wiederholen. Bereits im Qualifying hat sich abgezeichnet, dass der R18 e-tron quattro in engen Kurven und auf langen Geraden nicht sein ganzes Potenzial entfalten kann. Dennoch entwickelte sich ein spannender Kampf mit dem Porsche Nummer 14 um einen Platz auf dem Podium.

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Audi blieb dank einer geglückten Rennabstimmung und guter fahrerischer Leistungen lange Zeit in Schlagdistanz des Gegners, der die Trainingsbestzeit erreicht hatte. Ein zusätzlicher Boxenstopp zum Nachtanken kurz vor Rennende ließ dem Audi-Team allerdings keine Chance auf einen Pokal. Marcel Fässler, André Lotterer und Benoît Tréluyer lagen lange auf dem fünften Rang. Ein taktisch vorgezogener fünfter Boxenstopp verschaffte den Weltmeistern von 2012 allerdings einen Vorteil vor dem Schwesterauto und sie erreichten den vierten Rang. So verbesserte sich das Fahrertrio vom dritten auf den zweiten Tabellenrang in der Fahrerwertung. Di Grassi, Duval und Kristensen komplettierten das Mannschaftsergebnis von Audi in China als Fünfte. Audi ließ dabei den Porsche mit der Startnummer 20 hinter sich.

Die Marke mit den vier Ringen bleibt nach dem sechsten von acht WEC-Rennen mit 29 Punkten Rückstand auf Toyota Zweiter in der Markenwertung. Die Titelentscheidung ist damit vertagt worden. Bereits in 13 Tagen tritt die FIA WEC zu ihrem siebten Saisonlauf auf dem Bahrain International Circuit an. Audi – 2012 und 2013 jeweils vorzeitig Marken- und Fahrer-Weltmeister – will alles daran setzen, in der Wüste des Golfstaates die Titelentscheidung weiterhin zu verzögern.

Stimmen nach dem Rennen

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): „Das Ergebnis ist zwar ein bisschen besser als das Qualifying, aber natürlich ist es nicht zufriedenstellend. Wir wussten, dass es hier schwer wird. Den Konkurrenten mit Benzinmotoren hat die Gelbphase am Anfang geholfen. Sie konnten bereits Nachtanken und haben sich dadurch am Ende einen Stopp gespart. Bei uns war das aufgrund des vorgeschriebenen Tankvolumens und der Stopp-Intervalle nicht möglich. In Shanghai haben wir auf den langen Geraden einfach keine Chance gehabt.“

Chris Reinke (Leiter LMP): „Wir haben ein schwieriges Rennen auf einer Strecke erlebt, die unserem Konzept nicht ideal liegt. Um die Spitze haben wir nicht gekämpft, aber der teaminterne Wettbewerb und der Kampf mit unserer Konzernschwester Porsche waren umso spannender. Das Team und die Fahrer haben ihre Möglichkeiten genutzt und fehlerfrei gearbeitet.“

Ralf Jüttner (Teamdirektor Audi Sport Team Joest): „Das Rennen ist für uns etwas unglücklich verlaufen. Die Benziner profitierten von einer frühen Safety-Car-Phase. So blieb ihnen am Ende ein Stopp erspart. Lediglich der Porsche Nummer 20, der einen Reifenschaden hatte, kam am Ende auf die gleiche Zahl an Stopps wie wir. Im Ziel lag er dann hinter uns. Mit dem Porsche Nummer 14 entwickelte sich ein schöner Kampf, doch durch die Zahl der Stopps waren wir leider nicht auf Augenhöhe. Aber wir waren in Shanghai besser als zuletzt in Fuji.“

Marcel Fässler: „Von der Platzierung war es das Maximum, das wir heute erreichen konnten. Die frühe Safety-Car-Phase hat uns nicht geholfen, weil die Benziner früher stoppen und sich so einen Stopp am Ende sparen konnten. Unser Nachteil war, dass wir zum Rennende noch einmal tanken mussten, denn wir müssen reglementbedingt mit einem kleineren Tank antreten. Spannend für uns war das interne Duell. Das war strategisch hohe Kunst.“

André Lotterer: „Schade, dass wir nicht aufs Podium gefahren sind. Wir haben das Beste daraus gemacht. Mehr ist unter den aktuellen Umständen auf solchen Streckentypen nicht möglich. Hoffentlich wird es in Bahrain etwas besser. Wir geben alles.“

Benoît Tréluyer: „Es war ein hartes Rennen. Das gesamte Team hat toll gearbeitet. Bedingt durch das Reglement sind wir auf den Geraden nicht gut genug. Aber das Auto lief fehlerfrei. Das Fahren hat Spaß gemacht, wir hatten eine schöne sportliche Auseinandersetzung mit dem Schwesterauto und mit Porsche. Wir haben versucht, Porsche zu schlagen und aufs Podium zu fahren, aber dafür hat es nicht gereicht. Wir sind glücklich mit der Teamarbeit und sind sehr motiviert für das Ende der Saison.“

Lucas di Grassi: „Das war nicht unser bestes Wochenende. Positiv ist, dass wir uns im Vergleich zum Qualifying um einen Platz verbessert haben. Audi belegte die Plätze vier und fünf, aber wir hätten natürlich gern um das Podium gekämpft. Wir haben alles gegeben, aber mehr war auf dieser Strecke nicht möglich.“

Loïc Duval: „Es war ein hartes und spannendes Rennen. Wir haben intensiv mit unserem Schwesterauto und Porsche gekämpft. Aber wir waren nicht so gut wie die Wettbewerber. Wir hätten gerne um ein Spitzenergebnis gekämpft, doch das Resultat heute was das Beste, was wir erzielen konnten. Wir müssen uns nun auf die kommenden Rennen vorbereiten.“

Tom Kristensen: „Wieder ein bittersüßes Wochenende. Das gesamte Team hat keinen Fehler gemacht, die Autos liefen perfekt. Die Fahrer haben ihr Bestes gegeben. Wir hatten einen tollen Kampf, das war sicherlich gut fürs Fernsehen. Doch leider waren wir auf den Geraden nicht gut genug. Gleichzeitig mussten wir früher zum Tanken. Aber noch ist nichts entschieden. Wir werden nicht aufgeben.“
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