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FIA WEC
01.12.2014

Porsche 911 RSR Zweiter im spannenden Finale

Erfolgreicher Saisonabschluss für das Porsche Team Manthey in der FIA WEC: Beim spannenden Sechs-Stunden-Rennen im brasilianischen São Paulo belegten die französischen Porsche-Werksfahrer Frédéric Makowiecki und Patrick Pilet am Sonntag mit einer starken Leistung im Porsche 911 RSR den zweiten Platz in der hart umkämpften Klasse GTE-Pro der FIA WEC.

Sie rundeten damit die positive Saisonbilanz des 470 PS starken GT-Renners aus Weissach, der in der WEC unter anderem zwei Doppelsiege in Silverstone und Shanghai holte, mit einer weiteren Podiumsplatzierung ab. In der GT-Herstellerwertung sicherte sich Porsche die Vizemeisterschaft.

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Vor 55.000 Zuschauern im Autodromo José Carlos Pace fuhr der 911 RSR mit der Startnummer 92 bei Temperaturen von bis zu 28 Grad Celsius vom Start weg in der Spitzengruppe. Frédéric Makowiecki ging nach einem guten Qualifying aus der ersten Startreihe in das letzte Rennen der Saison, das den brasilianischen Fans aufregende Positionskämpfe und spektakuläre Überholmanöver bot. Sein Teamkollege Patrick Pilet übernahm anfangs der dritten Rennstunde erstmals die Führung, er selbst lag eine Stunde vor dem Ziel an der Spitze des GT-Feldes, bevor er mit dem 911 RSR zum letzten Tankstopp und Fahrerwechsel die Box ansteuerte. Bei einbrechender Dunkelheit ging Patrick Pilet als Dritter zurück auf die Strecke und startete eine furiose Aufholjagd.

Doch als er schon auf den zweiten Platz vorgefahren war, kostete ihn eine Safety-Car-Phase, unter der das Rennen schließlich auch zu Ende ging, seine Chance auf den Sieg. Ausgelöst wurde sie durch einen schweren Unfall, in den auch der Porsche-LMP1-Pilot Mark Webber verwickelt war.

Im zweiten 911 RSR des Porsche Team Manthey verlief das Saisonfinale für Jörg Bergmeister und Richard Lietz nicht ganz so erfolgreich. Nach einem schwierigen Qualifying konnten sie vom vierten Startplatz aus nicht in den Kampf um den Sieg eingreifen, hatten zudem noch Pech mit einem schleichenden Plattfuß und einer Stop-and-Go-Strafe nach einer Kollision. Sie belegten schließlich den sechsten Platz.

Für den Porsche 911 RSR, der auf der siebten Generation der Sportwagenikone 911 basiert, ging in São Paulo eine erfolgreiche Saison zu Ende. Dem vielversprechenden Start mit einem Doppelsieg beim Auftaktrennen in Silverstone folgten Podiumsplatzierungen in Spa-Francorchamps, bei den 24 Stunden von Le Mans sowie in Austin. In Shanghai konnte das Porsche Team Manthey schließlich den zweiten Doppelsieg der Saison feiern.

Erfolgreich war der Porsche 911 RSR nicht nur in der Sportwagen-Weltmeisterschaft: Vor dem Start der WEC-Saison hat er unter der Regie von Porsche North America bereits zwei der prestigeträchtigsten Langstreckenklassiker gewonnen – die 24 Stunden von Daytona und die 12 Stunden von Sebring.

Stimmen nach dem Rennen

Dr. Frank-Steffen Walliser, Porsche-Motorsportchef: „Wir waren auf einer sehr guten Strategie und hatten die Chance zu gewinnen. Heute haben wir sicherlich eines der spannendsten Rennen gesehen, das war ein harter Kampf mit tollen Rad-an-Rad-Duellen. Schade, dass es am Ende für uns nicht zum Sieg gereicht hat. Insgesamt sind wir mit der Saison, in der wir keinen Titel gewonnen haben, nicht vollkommen zufrieden. Wir haben sicherlich einige Hausaufgaben zu machen. Die werden wir in Angriff nehmen, erwarten aber auch, dass für die neue Saison die eine oder Randbedingung angepasst wird.“

Patrick Pilet (Porsche 911 RSR #92): „Wir sind natürlich schon etwas enttäuscht. Das ganze Team hat einen tollen Job gemacht und unsere Strategie war gut. Durch die Safety-Car-Phase zum Schluss ging sie leider nicht auf. Der Aston hätte noch einmal an die Box gemusst, sodass wir auf jeden Fall näher gekommen wären und vielleicht sogar gewonnen hätten. Der zweite Platz ist dennoch ein gutes Resultat, auf das wir stolz sein können. Insgesamt war das eine schwierige Saison für uns. Nach dem Doppelsieg im ersten Rennen in Silverstone hatten wir sicherlich etwas mehr erwartet. Wir haben nie aufgegeben und immer unser Bestes versucht, doch bei einigen Rennen fehlte einfach die nötige Performance.“

Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #92): „Das war ein gutes Rennen und ein harter Kampf um den Sieg. Wir hatten etwas Pech mit der Gelbphase zur Rennmitte, die unsere Konkurrenten zum Boxenstopp nutzen konnten und dadurch kaum Zeit verloren. Ansonsten waren wir das ganze Rennen auf Schlagdistanz zur Spitze und in der Lage, um den Sieg zu kämpfen. Wenn eine Saison mit einem zweiten Platz zu Ende geht, ist das ein gutes Ergebnis, auf das wir aufbauen können.“

Jörg Bergmeister (Porsche 911 RSR #91): „Das war nicht so wirklich toll. Ich habe mich heute schwer getan mit dem Auto. Dazu kamen der schleichende Plattfuß und die Stop-and-Go-Strafe für die Kollision. Ich habe das etwas anders gesehen als die Sportkommissare, doch da kann man nichts machen. Die Saison hat für mich gut angefangen, auch in Shanghai gab es noch mal ein gutes Resultat. Die letzten beiden Rennen waren dagegen nicht so erfreulich.“

Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Nur Sechster zu werden haben wir sicherlich nicht verdient. Wir waren deutlich schneller, haben eine bessere Performance gezeigt und auch besser gekämpft, als das in diesem Ergebnis zum Ausdruck kommt. Dazu kam auch noch das Pech mit der Gelbphase. Doch so ist das nun mal im Rennsport – manchmal hast du Glück, manchmal Pech.“