FIA WEC
16.04.2025
Porsche geht mit Rückenwind zu WM-Gastspiel in Imola
Die Langstrecken-WM gastiert vom 18. bis 20. April zum zweiten Mal auf dem Grand-Prix-Kurs in der italienischen Region Emilia-Romagna. Nach den Rängen zehn und elf beim Saisonauftakt in Katar peilt das Werksteam Porsche Penske Motorsport eine erste Spitzenplatzierung in der laufenden WEC-Saison an. Im Porsche 963 mit der Startnummer 5 wechseln sich die Franzosen Julien Andlauer und Mathieu Jaminet mit Michael Christensen aus Dänemark am Lenkrad ab. Im Schwesterauto mit der Nummer 6 agieren die amtierenden Langstrecken-Weltmeister Kévin Estre aus Frankreich und Laurens Vanthoor aus Belgien gemeinsam mit dem Australier Matt Campbell. Porsche Penske Motorsport hat sich Anfang März bei Testfahrten in Imola auf den zweiten Saisonlauf der WEC vorbereitet.
„Nach der herben Enttäuschung von Katar wollen wir in Imola zurückschlagen“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Im vergangenen Jahr konnten wir dort mit beiden Werksautos auf das Podest fahren. Der Porsche 963 und die Formel-1-Strecke in Imola passen gut zusammen. Nach unseren Erfolgen in der nordamerikanischen IMSA-Meisterschaft mit Siegen bei den Klassikern in Daytona und Sebring sowie beim Sprintevent in Long Beach ist die Stimmung innerhalb des Teams bestens. Nun wollen wir auch in der FIA WEC unseren ersten Glanzpunkt des Jahres markieren.“
Thomas, Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport: „Wir kommen mit guten Erinnerungen aus dem Vorjahr, vielen wertvollen Erkenntnissen und neuen Eindrücken von Testfahrten nach Imola“, schildert Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Unsere Mannschaft ist gut vorbereitet und verfolgt konsequent ein großes Ziel: Wir wollen in einem nochmals intensivierten Wettbewerb zwischen den Hypercar-Herstellern den ersten WM-Sieg des Jahres erringen. Die drei IMSA-Erfolge geben uns sicher Rückenwind. Der Porsche 963 ist seit der Einführung des Reglements im Jahr 2023 der erfolgreichste LMDh-Rennwagen – und das soll so bleiben!“
Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh: „Der Wettbewerb in der WEC wird immer intensiver“, beschreibt Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Um Erfolge zu feiern und Podestplätze zu erreichen, muss das gesamte Team absolut fehlerfrei agieren. Das ist uns beim Saisonauftakt in Katar nicht ganz gelungen. In den vergangenen Monaten hatten wir mehrere erfolgreiche Tests, wird sind also gut vorbereitet. Imola bringt immer gewisse Unwägbarkeiten mit sich, weil es dort jederzeit regnen kann. In der Saison 2024 haben wir dort das Rennen auf den Plätzen zwei und drei beendet. Bis ganz zum Schluss konnten wir um den Sieg kämpfen. Das ist auch diesmal unser Ziel. Allerdings möchten wir mit beiden Autos jeweils eine Position weiter vorn ins Ziel fahren.“
Die Startnummer 5 von Porsche Penske Motorsport teilt sich der Däne Michael Christensen mit dem Franzosen Mathieu Jaminet und dessen Landsmann Julien Andlauer, der zur Saison 2025 in den Werksfahrerkader aufgestiegen ist. In der Nummer 6 bilden die amtierenden Langstrecken-Weltmeister Kévin Estre aus Frankreich und Laurens Vanthoor aus Belgien gemeinsam mit dem Australier Matt Campbell ein Trio. Vanthoor zählte im Januar und März zum siegreichen Aufgebot von Porsche Penske Motorsport bei den beiden IMSA-Langstreckenklassikern in Daytona und Sebring. Zuletzt gelang ihm auch der GTD-Klassensieg mit dem „Rexy“ genannten 911 GT3 R von AO Racing beim IMSA-Sprintrennen in Long Beach.
In der Topkategorie der FIA WEC kämpfen in diesem Jahr insgesamt 18 Autos von acht verschiedenen Marken um WM-Punkte und Gesamtsiege. Als nur einer von zwei Herstellern ermöglicht Porsche auch einem Kundenteam den Start mit einem Hybridprototypen. Proton Competition aus Deutschland schickt einen Porsche 963 mit den Fahrern Neel Jani aus der Schweiz, Nico Pino aus Chile und Nico Varrone aus Argentinien in den Wettbewerb.
In der LMGT3-Klasse stellen sich zwei Porsche 911 GT3 R der Konkurrenz. Am Steuer der Startnummer 92 von Manthey 1st Phorm wechselt sich Werksfahrer Richard Lietz aus Österreich mit dem Amerikaner Ryan Hardwick und Riccardo Pera aus Italien ab. Zudem betreut Manthey den Neunelfer der Iron Dames. Die erfolgreiche Initiative zur Förderung von Mädchen und Frauen im Motorsport kooperiert ab diesem Jahr intensiv mit Porsche Motorsport. Ins Steuer der Nummer 85 greifen die Ex-DTM-Pilotin Rahel Frey aus der Schweiz, die Französin Célia Martin und Michelle Gatting aus Dänemark.
Der 6-Stunden-Lauf im Imola gilt als Heimrennen eines Porsche-Mitbewerbers. Dies verdeutlicht bereits die Namensgebung der Rennstrecke: Autodromo Enzo e Dino Ferrari. Der permanente 4,909-Kilometer-Kurs besitzt 17 Kurven, wurde 1953 eröffnet und diente bereits 31 Grands Prix der Formel 1 als Schauplatz. Besonders bekannte Streckenabschnitte heißen „Tamburello“, „Tosa“ und „Rivazza“.
Aufgrund der Asphaltbeschaffenheit erwarten die Teams beim Gastspiel in Italien einen deutlich höheren Reifenverschleiß als zuletzt beim Saisonauftakt in Katar. Der traditionsreiche Kurs bietet zudem ein interessantes Gemisch aus schnellen Kurven und engen Schikanen, die teils durch hohe Randsteine begrenzt sind. Als Rennstrecke alter Schule lässt Imola mit ihren kleinen Auslaufzonen und vielen tiefen Kiesbetten wenig Raum für Fehler.
Michael Christensen (Porsche 963 #5): „Ich erwarte in Imola ein hartes Rennen. Wir konnten im vergangenen Jahr sehen, dass wechselhaftes Aprilwetter dort eine große Rolle spielt. Auch bei unserem jüngsten Test auf der Strecke haben wir unkonstante Bedingungen vorgefunden. Wir sind auf alles vorbereitet. Der Formel-1-Kurs verzeiht keinerlei Fehler. Jeder kleine Ausritt kann große Konsequenzen nach sich ziehen. Wir Fahrer wissen das und stellen uns entsprechend darauf ein. Überholen gilt in Imola als schwierig, dadurch wird die Strategie umso wichtiger. Wir müssen auch im dichten Überrundungsverkehr jederzeit kühlen Kopf bewahren.“
Kévin Estre (Porsche 963 #6): „Viele Zuschauer und eine super Stimmung – die 6 Stunden von Imola haben sich bei ihrem WEC-Debüt im vergangenen Jahr schnell zu einem meiner Lieblingsrennen entwickelt. Außerdem ist es immer toll, auf solch einer Old-School-Strecke zu fahren: hohe Randsteine, viele Kiesbetten, rutschige Grasstreifen, die Leitplanken nahe am Asphaltband. Das macht richtig Bock! Nach dem schwierigen Saisonauftakt in Katar wollen wir wieder an die Spitze zurück.“
Neel Jani (Porsche 963 #99): „Endlich wieder ein Rennen in Europa, zu dem ich mit dem eigenen Auto anreisen kann. Imola kenne ich aus meinen Einsätzen in vielen verschiedenen Serien sehr gut. In der vergangenen Saison hatten wir Pech, da wir dort unseren einzigen Ausfall des Jahres zu beklagen hatten. Wir konnten den Porsche seither im Bereich Setup erheblich weiterentwickeln. Mal schauen, ob es gut zur Strecke in Imola passen wird. WM-Punkte sind unser klares Ziel!“
Rahel Frey (Porsche 911 GT3 R #85): „Ich persönlich mag die Strecke in Imola sehr gern und erinnere mich mit einem Lächeln an das vergangene Jahr, als wir dort im Porsche den Klassensieg in der European Le Mans Series geholt haben. Das war sehr emotional. Die Vorfreude auf die Rückkehr mit dem 911 GT3 R auf diesen Kurs im Rahmen der FIA WEC ist entsprechend groß. Darüber hinaus erwarte ich allerdings auch große Herausforderungen. Doch wir lieben schwierige Aufgaben und stellen uns allen Hürden.“
Richard Lietz (Porsche 911 GT3 R #92): „Nach einem für uns schwierigen Saisonauftakt in Katar hoffen wir auf bessere Chancen in Imola. Wir haben Riccardo Pera mit an Bord. Er ist Italiener und kennt die Strecke entsprechend sehr gut. Auch Ryan Hardwick war dort schon unterwegs und ich ebenso – wir begeben uns also auf bekanntes Terrain. Wir haben kürzlich einen erfolgreichen Test in Spa absolviert. Die Balance unseres Porsche 911 GT3 R war dabei sehr gut. Ich hoffe, das wird in Imola genauso sein. Ich blicke vorsichtig optimistisch auf das kommende Rennen.“