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KTM X-BOW Battle
01.10.2014

Klaus Angerhofer ist X-BOW Battle-Meister

Zum Abschluss der „X-BOW Battle“-Saison wartete auf die Teilnehmer eine neue Strecke in Form des anspruchsvollen Kurses von Rijeka / Grobnik, den meisten wohl als Motorrad-WM-Rennstrecke aus den 80er Jahren bekannt. Und dass man dort nicht nur tolle Motorrad-, sondern auch packende Autorennen fahren kann, bewies das 24 Fahrzeuge zählende Feld eindrucksvoll.

Veranstalter Georg Silbermayr war somit auch am Jahresende sehr zufrieden: „Es war eine wunderbare Saison mit vielen spannenden Rennen, einer denkbar knappen Titel-Entscheidung und würdigen Meistern in allen Klassen. Was mich persönlich fasziniert, ist der Speed, der mittlerweile gefahren wird. Unsere Teilnehmer sind allesamt Amateure und dennoch ist es sportlich hochwertigster Rennsport, den sie zeigen.“

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„Das spricht für die Pilotinnen und Piloten, für die Rennserie und natürlich auch für das Produkt, den KTM X-BOW!“ Ebenso positiv bilanziert Hubert Trunkenpolz, CSO von KTM und „Teilzeit-Starter“ in der „X-BOW Battle“: „Ich bin als aktiver Fahrer dabei, wann immer es die Zeit erlaubt. Mittlerweile ist meine Teilnahme allerdings eher unter dem olympischen Gedanken zu sehen, denn die Mädels und Jungs fahren ein derart hohes Tempo, dass ich nur schwer mithalten kann. Das tut dem Spaß aber überhaupt keinen Abbruch, zumal es in jedem Rennen einen Gegner für einen tollen Zweikampf gibt. Es ist wirklich schön zu sehen, welche Entwicklung die ‚Battle‘ genommen hat und ich freue mich schon jetzt auf die nächsten Jahre. An dieser Stelle herzliche Gratulation an Klaus Angerhofer zum Titel-Gewinn, aber auch an Laura Kraihamer, die eine sensationelle Saison gefahren ist!“

Während es in nördlichen Gefilden bereits herbstlich zugeht, gibt’s in Kroatien um diese Jahreszeit noch reichlich Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Soweit der Plan der „Battle“. In der Realität sah die ganze Sache ein wenig anders aus, zumindest am ersten Tag der Veranstaltung in Rijeka. Nieselregen und böiger Wind am Nachmittag erschwerten die Aufgabe der 24 Starter deutlich. Schon im freien Training gab es den einen oder anderen Ausritt. Im Qualifying für das erste von zwei „Sprint“-Rennen setzte sich der in dieser Saison vom Pech verfolgte Tscheche Pavel Heinik relativ souverän durch, Zweitschnellster war Meisterschaftsfavorit Klaus Angerhofer vor Ernst Kirchmayr. Hinter den beiden Österreichern folgte der erste deutsche Teilnehmer in Form von Michael Grassl, auf Platz fünf der Steirer Holger Baumgartner und auf Platz sechs klassierte sich schlussendlich Angerhofers große Konkurrentin, die Salzburgerin Laura Kraihamer, die damit vor einer schwierigen Aufgabe im Rennen stand.

Das Rennen sollte eines der spannendsten, aber auch eines der chaotischsten des Jahres werden. Beim fliegenden Start ging zwar noch alles glatt, doch schon in der ersten Kurve gab’s ein erstes, kleines Chaos: Jakub Havrlant verbremste sich und traf den unschuldigen Ingo Hartmann, für beide war das Rennen vorzeitig zu Ende. An der Spitze hatte sich Pavel Heinik abgesetzt, dahinter tobte ein Kampf zwischen Michael Grassl, Klaus Angerhofer, Holger Baumgartner und Laura Kraihamer, während Petar Matic – bei seinem „halben“ Heimrennen im Qualifying super unterwegs, im Rennen jedoch extrem schlecht gestartet – von hinten kommend durch das Feld pflügte.

Zur Halbzeit dann plötzlich helle Aufregung: Klaus Angerhofer war bis ans Ende des Feldes zurückgefallen, Grund dafür war ein Dreher, verursacht durch eine etwas zu weite Linie beim Angriff auf CCS-Racer Grassl, was sich aber außer Sichtweite der Boxen bzw. Tribünen ereignet hatte. Perfekt wurde die Verwirrung, als zuerst das Safety-Car auf die Strecke kam, danach aber die roten Flaggen geschwenkt wurden. Onboard-Aufnahmen von „Bob Bau“ klärten diese Situation erst später auf: Newcomer Werner Gröbl hatte im beinharten Zweikampf mit „Bob Bau“ innen abgedeckt, dieser hatte aber versucht, in die kurz zuvor noch vorhandene Lücke zu fahren – ein wilder Dreher bei über 200 km/h inklusive Einschlag in die Leitplanken war die Folge. Während „Bob Bau“ aber sogar noch an die Box rollen konnte, war bei dieser Aktion so viel Erdreich auf die Strecke geschaufelt worden, dass die Rennleitung keine andere Wahl hatte, als das Rennen für die Dauer der Reinigungsarbeiten zu unterbrechen.

Den Re-Start nutzte Klaus Angerhofer und arbeitete sich innerhalb von nur zwei Runden vom letzten auf den sechsten Platz nach vor, womit er in Schlagdistanz zu Laura Kraihamer war. Doch plötzlich wurden erneut die roten Flaggen geschwenkt und dieses Mal war das Rennen endgültig zu Ende: Ernst Kirchmayr hatte einen kapitalen Motorschaden, wodurch sich beinahe das gesamte Öl aus seinem Motor auf die Fahrbahn verteilt hatte. Somit blieb es beim Sieg für Pavel Heinik vor Michael Grassl und einem toll fahrenden Petar Matic. Laura Kraihamer konnte als Vierte ein paar Pünktchen auf Klaus Angerhofer gutmachen, der hinter Holger Baumgartner als Sechster ins Ziel kam. Die Top-Ten komplettierten „Peter Pan“, Uwe Schmidt, Eyke Angermayr und Harry Rath.

Schon im Qualifying für den zweiten und letzten „Battle Sprint“-Rennlauf des Jahres erlitt Laura Kraihamer einen schweren Rückschlag in Sachen Titel-Ambitionen. Das Getriebe gab den Geist auf und mehr als Startplatz elf war für die junge Salzburgerin nicht zu holen. Perfekt lief es hingegen bei Klaus Angerhofer, der sich die Pole-Position vor Pavel Heinik und „Bob Bau“ sichern konnte. Für eine handfeste Überraschung sorgte Christoph Doppler mit einem tollen vierten Qualifikationsrang und die Freude bei ihm war dementsprechend groß.

Wenigstens am zweiten Renntag hatte sich das erhoffte Spätsommerwetter eingestellt. Die Sonne lachte vom Himmel, als das Feld auf die Reise geschickt wurde. Im Team von CCS Racing war die gute Stimmung allerdings schon nach wenigen Runden dahin, denn da rollte Laura Kraihamer mit einem weiteren Getriebeschaden an die Box – die Meisterschaftsentscheidung war somit gefallen. Der als „X-BOW Battle“-Meister des Jahres 2014 feststehende Klaus Angerhofer ließ sich davon aber genauso wenig beirren wie von einer Safety-Car-Phase (aufgrund des gestrandeten Autos von Sebastian Griesser) und fuhr einem souveränen Sieg entgegen.

Dass ihm dabei auch noch sein härtester Verfolger im Kampf um den Laufsieg abhanden kam, spielte keine Rolle – für Pavel Heinik hingegen bedeutete die schwarze Flagge Frust pur, denn der schnelle Mann aus Tschechien hatte, wie sich erst in der Box herausstellen sollte, nichts falsch gemacht, sondern war Opfer eines Irrtums der Sportkommissare geworden. So musste er von der Tribüne aus zusehen, wie „True Racing“-Pilot Klaus Angerhofer seinen Titelgewinn mit einem klaren Sieg im letzten Saisonrennen fixierte und hinter diesem Ernst Kirchmayr dank des zweiten Platzes den Sack in der „Masters“-Wertung zumachen konnte. Rang drei ging an Michael Grassl, Vierter wurde „Bob Bau“ und Platz fünf holte Holger Baumgartner. Die weitere Reihung der Top-Ten: Ingo Hartmann, Uwe Schmidt, Petar Matic, Christoph Doppler und Eyke Angermayr.

Im „Endurance“-Rennen gab’s für Petar Matic den ersten Sieg. Der Serbe, der auch in den „Sprint“-Rennen super unterwegs war und im ersten Lauf als Dritter auf das Podest fahren konnte, krönte sein Rijeka-Wochenende mit dem Triumph im Langstreckenrennen, den er gemeinsam mit Michael Grassl einfuhr. Den Gesamtsieg in der Jahreswertung sicherten sich Laura Kraihamer / Uwe Schmidt, die dieses Mal Rang zwei eroberten. Platz drei im Rennen und in der Gesamtwertung ging an „Harald Riem“ / Ingo Hartmann.
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