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Porsche Super Cup
08.09.2014

Vorzeitiger Supercup-Rookie-Titel für Earl Bamber

Vorzeitig, beim achten Lauf des Porsche Mobil 1 Supercup, sicherte sich Earl Bamber den Rookie-Titel. Der Meisterschafts-Novize in Diensten von Fach Auto Tech fuhr in Italien wieder auf das Podium. Der 5,7 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitskurs mit seinem fast 70%igen Vollgasanteil im Königlichen Park vor den Toren von Mailand lag dem Neuseeländer offenbar.

Er war von Beginn an vorn mit dabei. Trotz eines technischen Problems im Zeittraining qualifizierte sich Bamber auf Rang drei der Startaufstellung. Sein direkter Meisterschaftskonkurrent Kuba Giermaziak stand am Start schräg vor ihm. Earl Bamber berichtete am Samstag nach dem Qualifying: „Es wird ein interessantes Rennen. Wir haben einige gute Fahrer dort in den ersten Startreihen.“

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Und weiter: „Über den Startplatz bin ich ganz froh, weil wir gegen Mitte des Qualifyings ein Problem mit dem Keilriemen der Wasserpumpe hatten. Da das Team einen guten Job gemacht hat, konnte ich noch einmal angreifen und mir den dritten Startrang sichern. Ich bin guter Dinge für morgen.“ Mit einem perfekten Start gelang es Earl Bamber seinen PS-Boliden schon in der ersten Kurve an Kuba Giermaziak vorbei zu schieben und es entwickelte sich ein spannender Zweikampf zwischen beiden Titelkandidaten. Der Fach-Pilot blieb bis ins Ziel vor dem Polen und schrieb als Dritter 16 Zähler seinem Punktekonto gut.

Er führt nun mit insgesamt 123 Punkten vor Giermaziak, der im Laufe dieser Saison bisher 118 Punkte sammelte. „Es war großartig, heute wieder auf dem Podium zu stehen. Das Duell mit Kuba war phänomenal, der Ausgang gut für den Titelkampf. Bei der anstehenden letzten Veranstaltung in Austin wird es zum Showdown kommen. Die eine Meisterschaft haben wir nun sicher – lass uns versuchen, noch eine Andere zu gewinnen“, freute sich der Porsche Scholarship-Stipendiat, der in der Tabelle der Neueinsteiger uneinholbar vor Sven Müller führt und bereits den Champagner für die gewonnene Rookie-Meisterschaft verköstigen darf.

Im Autodromo Nazionale di Monza lief es für Alif Hamdan nicht nach Wunsch. Der Malaysier im Team von Alex Fach kam im freien Training kaum zum Fahren und konnte diesen Erfahrungsrückstand bis zur Qualifikation nicht mehr aufholen. „Es war ein Wasserschlauch abgesprungen, den wir auf die Schnelle leider nicht befestigen konnten“, erklärte Teamchef Alex Fach am Freitagabend. Im Zeittraining am Samstag fehlten Fahrer und Ingenieur entsprechende Daten. „Ich bin nicht ganz zufrieden mit dem Qualifying-Resultat. Das Team hat gute Arbeit gemacht, aber weil mir fast das komplette freie Training fehlt, haben wir kein vernünftiges Setup gefunden. Wir müssen da morgen irgendwie durch“, gab der junge Porsche-Pilot zu Protokoll, der mit einem Startplatz in der 13. Reihe keine wirklich gute Ausgangslage hatte.

Auch im Rennen kam der Fach-Pilot, der gern wieder an seine Performance aus Budapest anschließen würde, nicht recht in Tritt. Ungewohnt für ihn war das in Monza für die Hinterbänkler übliche Anstehen an den ersten Schikanen. Er beendete sein Rennen auf Rang 22. „Das Rennen war ganz gut. Ich hatte einen guten Start, aber in der ersten Schikane gab es einen Stau. Ich musste warten, bis ich weiterfahren konnte. Leider war die Lücke zu den Vorderleuten dann zu groß, sodass ich keinen Windschatten mehr hatte. Ich bin froh, dass ich das Auto ohne Blessuren zurückgebracht habe“, erläuterte der Youngster sein Rennen. Alex Fach ergänzte: „Alif ist ein wenig unter Wert geschlagen worden. Er zeigt immer wieder exzellente Ansätze, fährt zum Beispiel nach fünf Minuten seine Bestzeit im Qualifying und auch die Rundenzeiten sind okay. Es war einfach nicht sein Wochenende.“

Als dritter Fach-Pilot im Bunde absolvierte an diesem Wochenende Daniel Keilwitz einen Gaststart im Porsche Mobil 1 Supercup. Der amtierende Meister des ADAC GT Masters hatte vor der Veranstaltung in Magny-Cours einige Kilometer auf dem Porsche 911 GT3 Cup fahren können und schlug sich im freien Training achtbar. Bei unterschiedlichen Streckenverhältnissen und nicht komplett trockenem Asphalt platzierte er sich auf Rang zwei. „Das Ergebnis will ich gar nicht überbewerten, aber natürlich freut mich dieser Einstieg in den Supercup“, so Daniel Keilwitz. Seine gute Performance von Freitag reichte am Samstag jedoch nur für Rang 19. Der Hauch einer Sekunde Rückstand auf Pole-Setter Sven Müller verbannten den 25-Jährigen auf einen Startplatz ins hintere Mittelfeld.

Alex Fach war dennoch zufrieden: „Daniel liegt im Rahmen dessen, womit wir vorab gerechnet haben. Er ist zum allerersten Mal in Monza und sein Rückstand ist recht klein.“ Auch im Rennen zeigte der Porsche-Neuling seine Qualitäten. Alex Fach zog nach 14 Runden und einem 17. Rang seines Schützlings ein erstes Resümee: „Daniels Rundenzeiten waren konkurrenzfähig. Er hat zu Beginn einige Positionen gutmachen können, verlor nach einem Dreher von Jaap van Lagen direkt vor ihm jedoch den Anschluss. Ich bin sehr zufrieden mit dem, was Daniel hier gezeigt hat.“

Wer das Rennen live im TV verpasst hat, hat die Möglichkeit, sich in dieser Woche auf Sky Sport 2, Eurosport und Eurosport 2 Wiederholungen anzuschauen. Und in acht Wochen verabschiedet sich der Porsche Mobil 1 Supercup in die Winterpause. Das Finale verspricht am 1. und 2. November 2014 im texanischen Austin noch einmal sportliche Spannung.
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