ROTAX Grand Finals
10.12.2014
M-Tec Praga-Pilot Tommy Helfinger in den Top-Ten
Die Zielsetzung von Helfinger war von vornherein klar: es gab schlichtweg keine. Der Anspruch nach solch einer hochkarätigen Veranstaltung sagen zu können: „wir haben alles gegeben und alles getan, um uns gut zu präsentieren“, unabhängig von der erreichten Platzierung, war jedoch selbstredend.
Erwartungsgemäß musste man vor Ort vom seinem gewohnten Prozedere in Sachen Rennablauf, Kart-Vorbereitung, etc. abweichen und sich an die veranstaltungsspezifischen Abläufe anpassen. Die Vorgaben der Kart-Hersteller wie zum Beispiel die Chassis-Höhe oder auch das Verbot die Lenksäulen-Höhe individuell anzupassen, sicherte in erster Linie die Chancengleichheit für alle Teilnehmer. Allerdings waren diese Einschränkungen für Helfingers Körperstatur eher ungünstig und stellten seine Mechaniker vor die Aufgabe eines schier unlösbaren Kompromisses zwischen konkurrenzfähigen Rundenzeiten und einem reifenschonendem Setup zu finden. Doch die Mannschaft rund um Helfinger leistete im Vorfeld der Trainings absolut erstklassige Mechaniker-Arbeit.
Dies bestätigte sich umgehend in den ersten freien Trainingssitzungen, Helfinger fühlte sich sichtlich wohl im seinem Arbeitsgerät und platzierte sich konstant an der Spitze des Fahrerfeldes. Im Zeittraining bestätigte Tommy seinen Speed durch einen sensationellen vierten Platz in der Gruppe und einem gesamt achten Platz aller Teilnehmer. Die Freude im deutschen Team war groß und es fielen jede Menge Steine von den Herzen. „Nun kann alles passieren! Glück, Pech oder auch keines der beiden“, so Helfinger.
Mittlerweile war es Donnerstag und die Qualifikationsheats standen an. Helfinger nutzte jeweils seine gute vierte Startposition und beendete die ersten beiden Heats mit einem sechsten respektive fünften Rang. Beim dritten und letzten Heat hatte Helfinger weniger Glück. Er geriet in eine Startunfall, wich einem vor sich drehendem Kart aus und verließ notgedrungen die Fahrbahnbegrenzung. Nachdem er sich wieder ins Fahrerfeld einreihen konnte, fand er sich auf der Platzierung 19 wieder. Doch Tommy drehte auf und fuhr innerhalb weniger Runden auf einen sehr guten Rang zwölf nach vorne.
In der Addition der Heat-Ergebnisse kam abermals Freunde auf, denn der direkte Einzug in die Finalrennen war erreicht. Das relativ ungünstige Ergebnis des dritten Heats warf Helfinger zwar um einige Plätze in der finalen Aufstellung zurück, jedoch zeigte die Reihe sieben in der 14. Position doch einiges an Möglichkeiten auf. Der Finaltag versprach einiges an Attraktion auf der Strecke, die Prefinal und Finalrennen standen an. Man war guter Dinge und top motiviert, doch diese Motivation löste ich sprichwörtlich in Wasser auf, denn es regnete wie aus Eimer. Das Warm-up war erwartungsgemäß ernüchternd. Noch mit Trocken-Setup unterwegs konnte sich Tommy lediglich als 24. klassifizieren. Nun war Stress angesagt, es hieß die Sitzposition zu verändern, Gewichte umzupositionieren und die Vorderachsgeometrie zu verändern. Aber auch hier leistete die Mechaniker-Mannschaft erstklassige Arbeit.
Durch die wetterbedingte Streichung der Prefinale ging es nach dem Warm-up direkt in das 18 Runden lange Finale, ohne wirklich zu wissen, ob alles was am Kart verändert wurde auch tatsächlich funktionierte. Doch wie schon erwähnt, Tommys Mechaniker waren erstklassig und präparierten ein Kart, welches unter gegebenen Umständen absolut klasse war. Helfinger ging den Speed der Top-Ten mit und konnte Plätze nach vorne gutmachen. Nach 18 Rennrunden und der Auswertung der technischen Nachkontrolle reihte sich Tommy Helfinger ein in die Top-Ten der besten DD2 Master-Fahrer der Welt.
„Es liegt eine unglaubliche tolle Saison in der ROTAX MAX Challenge Germany hinter mir, die ich in erster Linie antrat, um einfach Spaß am Kartfahren zu haben, aber auch schon mit einem Augenzwinkern in Richtung Weltfinale blickte. Dass ich hier nun tatsächlich dabei sein durfte, ist einfach unglaublich für mich! Zu Beginn der Saison konnte ich mir nicht annähernd vorstellen welch eine Unterstützung ich seitens meines gesamten Teams von M-Tec Praga Racing erfahren würde. Hier an dieser Stelle mein ganz besonderen Dank an Manfred Haufe, Teamchef von M-Tec Praga Racing und Harald Müller! Danke Manfred und Harald für die tollste Erfahrung, die ich im Kartsport machen durfte“, sagt Helfinger.
„Zusammen in der Mannschaft zu sein, mit den Meistern der ROTAX MAX Challenge Germany John Kevin Grams, Christopher Dreyspring und Pascal Marschall, hatte schon was ganz besonderes für mich. Natürlich hätte ich mir für jeden einzelnen meiner Teamkollegen und ganz besonders deren Betreuer, Mechaniker und Familien, die allesamt anwesend waren, ein Quäntchen mehr Glück gewünscht. Aber es ist nicht aller Tage Abend“, so Helfinger abschließend.