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Rallye WM
03.02.2014

Drei Eis-Eilige – VW zielt auf zweiten Sieg in Schweden

Rückkehr an den Ort des emotionalen ersten Triumphes: Volkswagen startet selbstbewusst und motiviert bei der Rallye Schweden. Vom 5. bis 9. Februar stellen sich Sébastien Ogier / Julien Ingrassia (F / F), Jari-Matti Latvala / Miikka Anttila (FIN / FIN), Andreas Mikkelsen / Mikko Markkula (N / FIN) legendären Wertungsprüfungen wie „Fredriksberg“, „Rämmen“ oder dem Sprung „Colin’s Crest“.

Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 110 Kilometern pro Stunde quer stehend über Eis und Schnee und durch dichte Wälder – das gibt es nur bei der Rallye Schweden, dem zweiten Lauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Das Volkswagen-Team reist mit drei Polo R WRC nicht nur als Titelverteidiger in Fahrer-, Beifahrer- und Hersteller-Wertung nach Karlstad und Umgebung, sondern auch als Führendes in allen drei Wertungen der Rallye-WM.

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„Eisige Temperaturen von zehn, 20 Grad unter dem Gefrierpunkt – und doch wird uns bei Volkswagen wohl auf ewig warm ums Herz, wenn wir an Schweden denken“, so Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. „Hier haben wir unseren allerersten Rallye-WM-Sieg mit dem Polo gefeiert und seinerzeit war das für uns völlig überraschend. Das sind emotionale Momente, die man nie vergisst. Dass wir dieses Jahr als WM-Führende und Titelverteidiger hier von Beginn an die Gejagten sind, ist doppelte Motivation für Fahrer, Beifahrer, Ingenieure und Mechaniker. Die Rallye Schweden ist etwas Besonderes, denn sie ist die einzige im WM-Kalender, die komplett auf Eis und Schnee ausgetragen wird. Es gibt nur eine Option in der Reifenwahl. Damit entfällt jedes Taktieren. Es heißt also von Anfang an: Vollgas. Darauf freuen wir uns sehr.“

Pro Ogier, pro Latvala, pro Mikkelsen: das liebste Terrain der Volkswagen Boys

Er ist der einzige Nichtnordländer, der in einer Saison sowohl die Rallye Schweden als auch die Rallye Finnland für sich entschied: Sébastien Ogier. Die anderen beiden der schnellen „Volkswagen Boygroup“ sind tatsächlich Nordländer: Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen. Bei der Rallye Schweden sind das – statistisch betrachtet – perfekte Voraussetzungen. Sébastien Ogier war 2013 als Schweden-Sieger der erst zweite Mitteleuropäer, der das Event gewinnen konnte – nach dem neunmaligen Weltmeister Sébastien Loeb. Er ist damit der einzige aktuelle WM-Teilnehmer außerhalb Nordeuropas, der hier bereits siegreich war.

Für Jari-Matti Latvala spricht die Statistik ebenfalls: Der Finne gewann die Rallye rund um Karlstad in den Jahren 2008 und 2012. Wohlfühl-Terrain ist Schweden auch für Andreas Mikkelsen, der den dritten Polo R WRC pilotiert. 2008 fuhr er im privat eingesetzten Ford auf den beachtlichen fünften Gesamtrang, 2012 fuhr er in Volkswagen Diensten auf Rang zwei der S2000-Kategorie – schneller war damals nur Sébastien Ogier. Für den Norweger Mikkelsen ist die Rallye Schweden zudem ein echtes Heimspiel: Zweimal macht die zweite WM-Rallye des Jahres 2014 einen Abstecher in sein Heimatland. Die WP „Torsby“ wird jenseits der Grenze ausgetragen und endet zweimal spektakulär im Skistadion des gleichnamigen Ortes.

Viel Eis und Schnee, ein bisschen Norwegen und Colin’s Crest

„Elchtest“ folgt fürstlichem Auftakt: Bei der Rallye Schweden, nach der Rallye Monte Carlo der zweiten Lauf in der Saison 2014, warten auf die Vorjahressieger Sébastien Ogier / Julien Ingrassia, Jari-Matti Latvala / Miikka Anttila sowie Andreas Mikkelsen / Mikko Markkula skandinavische Besonderheiten. Die Rallye Schweden, die ihr Hauptquartier in Karlstad und den Servicepark im etwa 85 Kilometer entfernten Hagfors aufschlägt, führt über eine 1.583,33 Kilometer lange Route – davon 323,54 Wertungskilometer verteilt auf 24 Wertungsprüfungen.

Die Rallye Schweden startet bereits am Mittwochabend mit einer Zuschauerprüfung auf Karlstads Trabrennbahn, bei der jeweils zwei Crews direkt gegeneinander antreten. Legendär und jedes Jahr ein Zuschauermagnet: der inoffizielle Sprung-Wettbewerb am „Colin’s Crest“, benannt nach dem ehemaligen Weltmeister Colin McRae. Wer hier am Samstag mit seinem World Rally Car am weitesten springt, wird mit dem „Colin’s Crest Award“ geehrt. Nach der abschließenden Power Stage am Samstagnachmittag in Värmullsåsen wird der Sieger am frühen Abend in Karlstad gekürt.

Nur alle zwölf Monate bietet die Rallye-Weltmeisterschaft eine komplette Rallye auf Eis und Schnee. Sie ist darüber hinaus eine der schnellsten der Saison. Nur bei einigen Asphalt-Rallyes und in Finnland werden höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten erzielt. Die Schneewälle an den Seiten der Wertungsprüfungen sind Fluch und Segen zugleich. Sie verhindern im Falle eines Fahrfehlers häufig größere Unfälle, können mit frostiger Unnachgiebigkeit jedoch auch für das frühe Aus sorgen. Für den Fall der Fälle sind die Volkswagen Fahrer übrigens mit einem besonderen Utensil unterwegs – einer Schneeschaufel. Der handliche Spaten im Kofferraum des 315 PS starken World Rally Car aus Wolfsburg kam schon bei den drei „Dakar“-Siegen der Marke von 2009 bis 2011 im Race Touareg 2 und 3 zum Einsatz.

Rückschau emotional: Schweden, das Land des erfüllten Rallye-WM-Traumes

Was für die zweite Saison des Polo R WRC in der Rallye-WM auf den Wunschlisten der Volkswagen Ingenieure und Fahrer stand, erfüllte sich bereits beim zweiten Wettbewerb: ein Laufsieg. Am 10. Februar 2013, 14:43 Uhr und 54 Sekunden, bildete der Volkswagen Service in Hagfors, Schweden, ein Jubel-Knäuel in Blau – erstmals hatte Volkswagen nach dem Einstieg mit dem Polo in der Rallye-WM gewonnen und dabei den größten Rallye-Fahrer und das erfolgreichste Rallye-Team aller Zeiten geschlagen: Sébastien Loeb und Citroën. Sébastien Ogier und Julien Ingrassia trugen sich verdient in die Siegerliste ein – in vielerlei Hinsicht eine historische Leistung. Für 2014 haben sich die Vorzeichen für Volkswagen geändert: Aus Favoriten-Schreck wurde Favoriten-Rolle. Für die Weltmeister-Mannschaft Volkswagen angesichts der ebenso erfolgshungrigen sportlichen Gegner Citroën, Ford und Hyundai eine ganz besondere Prüfung.

Stimmen vor der Rallye Schweden

Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #1: „Die Rallye Schweden ist eine meiner Lieblings-Rallyes im Kalender. Im vergangenen Jahr haben wir hier für Volkswagen unseren ersten Sieg geholt und uns ein tolles Duell mit Sébastien Loeb geliefert. Das war wahrscheinlich die beste Rallye in meiner bisherigen Karriere. Wir waren die gesamte Zeit, genau wie Loeb, am absoluten Limit und mussten in jeder Minute 100 Prozent Leistung abrufen. Am Ende hat es sich ausgezahlt und wir haben diese extreme Herausforderung gewonnen. 2014 haben sich die Vorzeichen etwas geändert. Jetzt sind wir es, die jeder schlagen will. Skandinavier sind hier traditionell schwer zu schlagen. Das ist ‚Südeuropäern‘ bisher erst zweimal gelungen. Ich werde also verstärkt ein Auge auf Mikko Hirvonen und Mads Østberg bei Citroën haben, vor allem aber auf meine beiden Teamkollegen Jari-Matti Latvala und Andreas Mikkelsen. Es wird sicher nicht einfach, aber ich würde hier zu gern noch einmal gewinnen.“

Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #2: „Ich freue mich wahnsinnig auf Schweden, den Schnee und die langen, schnellen Geraden. Letztes Jahr war der Volkswagen Polo R WRC noch ziemlich neu für mich und wir haben das Auto nicht perfekt abgestimmt. In diesem Jahr kennen wir das Auto richtig gut und ich fühle mich am Steuer pudelwohl. Anders als in den vergangenen beiden Jahren habe ich diesmal kaum Druck und fahre völlig entspannt nach Schweden, weil ich nach Platz fünf bei der ‚Monte‘ bereits eine gute Ausgangsposition eingenommen habe. Und wenn man Spaß an einer Rallye hat, ist der Erfolg programmiert. Jetzt hoffe ich, dass wir mindestens um einen Podestplatz kämpfen werden. In diesem Jahr hat sich bei der Rallye Schweden nicht viel verändert. Aber es gibt eine Veränderung im Vergleich zum vergangenen Jahr: die Wertungsprüfung ‚Hara‘ am Samstag. Es ist eine kurze und schnelle Wertungsprüfung, die zuletzt 2007 auf dem Plan stand – eine großartige Strecke.“

Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9: „Ich möchte mich in der Saison 2014 verbessern und hin und wieder aufs Podium fahren. Für mich ist die Rallye Schweden jedes Jahr eine ganz wichtige Rallye, weil ich mich dort zu Hause fühle. Ich erhoffe mir außerdem, dass das zweite Jahr einfacher wird. Ich kann nun mit meinen eigenen Jungs vom vergangenen Jahr weiter zusammenarbeiten und unsere Arbeit weiter verbessern. Für mich ist das Fahren auf Eis und Schnee etwas ganz Natürliches, damit bin ich aufgewachsen. Und ich hoffe, dass wir diesmal richtig viel Schnee haben werden. Der kleine Abstecher der Rallye Schweden in mein Heimatland Norwegen ist für mich natürlich etwas Besonderes. Vielleicht drücken mir bei der ‚Torsby‘ ja ein paar Landsleute mehr die Daumen. Aber über mangelnde Unterstützung brauche ich mich bei der Rallye Schweden so oder so nicht zu sorgen. Ich erhoffe mir einiges.“
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