VLN
28.10.2014
Mathol Racing bestätigt Vorherrschaft
In der Jahreswertung belegen die besten Mathol-Fahrer nach Kombination doppelt belegter Plätze die Ränge sechs und zehn. Der letzte Lauf bot der Mannschaft aus Diez noch einmal eine große Herausforderung. Die Eifel kam mit nasskalten Bedingungen und viel Nebel um die Ecke und sorgte mit ihrem launischen Wetter für eine zweistündige Unterbrechung.
Es sollte nicht die einzige Schwierigkeit bleiben, mit der Mathol Racing zu kämpfen hatte. In der Klasse SP10 war Mathol Racing erneut das Maß aller Dinge. Wenn der Aston Martin Vantage V8 GT4 mit der auffälligen Avia-Beklebung nicht ausfällt, gewinnt er mit Abstand seine Klasse. So war es diesmal auch. Norbert Bermes und Hendrik Still machten ihrem dritten Mitfahrer Wolfgang Weber ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk und sorgten gemeinsam einen Tag nach den Feierlichkeiten für den nie gefährdeten Klassensieg. Bermes durfte zudem gleich ein zweites Mal auf das Podium der Klasse klettern, holte er doch im Stadavita-Aston mit Andres Serrano und Domenico Solombrino Platz drei.
Nicht ganz so glücklich waren Daniel Schwerfeld und Francesco Lopez im Avia-BMW. Die beiden Fahrercoaches von Gedlich überzeugten zunächst im Qualifying mit der drittbesten Zeit im BMW M235i Cup. „Damit haben wir gezeigt, dass wir durchaus auch auf Podestkurs sind und wo wir 2015 auch hinwollen“, sagt Holle. Im Rennen lief es zunächst gut, bis Lopez einen Schlag auf die Hinterachse bekam und dadurch in der Leitplanke landete. „Wir müssen anhand des Videos analysieren, ob er von einem anderen Auto getroffen wurde oder was letztlich zu dem Abflug geführt hat“, sagte Teamchef Matthias Holle, der sich über den Ausfall zwar ärgerte, seinem Fahrer aber keinen Vorwurf machte.
„Die beiden Piloten haben jetzt mal gezeigt, wozu wir mit dem Auto in der Lage sind. Das stimmt mich für 2015 sehr zuversichtlich.“ In der Jahresgesamtwertung kam Mathol Racing auf Platz fünf ins Ziel des BMW-Cups. Im Porsche Cayman S von Claudius Karch kam an diesem Wochenende mit Marc Basseng ein prominenter Gaststarter zu Mathol Racing dazu. „Marc und ich kennen uns schon seit einigen Jahren und jetzt hat es endlich mal geklappt, dass er auch bei uns fährt“, sagte Holle. Der Profi kam auch sehr schnell mit dem Cayman zurecht, doch sämtliche Rundenzeiten innerhalb der Klasse V6 zeigten, dass gegen die Meute der versammelten Porsche 991 kein Kraut gewachsen war.
Mathol Racing ging deshalb volles Risiko, soweit es die Fahrer mit der Sicherheit vereinbaren konnten. Beim Tanken wurde ganz spitz gerechnet und nur die minimale Menge eingefüllt, um möglichst wenig Zusatzgewicht um die Nordschleife zu tragen. Genau das wurde letztlich dem Cayman auch zum Verhängnis, als im Streckenabschnitt Flugplatz die ersten Aussetzer kamen und an der Breidscheider Brücke endgültig Schluss war. „Die 911er Porsche waren dermaßen stärker, dass man vielleicht in der Winterpause noch einmal intensiv über die Einstufung nachdenken sollte“, meinte Holle hinterher in Richtung der technischen Verantwortlichen.
Aufgrund der gefahrenen Zeiten liegt die Vermutung nahe, dass manche Wettbewerber mit ihren 991-Fahrzeugen taktieren und bei freier Fahrt nie die volle Performance ihres Autos zeigen. Anders lässt sich kaum erklären, dass nahezu alle Teilnehmer bei diesem Rennen strecken- und witterungsbedingt etwa fünf Sekunden unter ihrer besten Jahresperformance blieben, der 991 aber problemlos sogar eine neue Jahresbestzeit für Fahrzeug und Klasse fahren konnte. Immerhin konnten Rüdiger Schicht, Thorsten Held und Mathias Renz im Porsche Cayman R von Mathol Racing auf Rang fünf in der Klasse V6 vorfahren.
Richtig erfreulich war der Auftritt von Raphael Hundeborn und Marc Legel im Avia-Opel. Nachdem ihr Fahrerkollege Stephan Kuhs kurzfristig verletzt ausfiel, fuhren die beiden das Rennen zu zweit. „Die Beiden haben wirklich einen sehr guten Job gemacht. Das muss man einfach Mal sagen“, meinte auch der Teamchef. Das schnelle Duo wurde am Ende mit Platz fünf in der Klasse belohnt. In der Jahreswertung des Opel Astra OPC Cups schließt Mathol Racing durch das letzte Rennen die Saison auf Platz vier der Tabelle ab.
„Alles in allem war die Saison 2014 für uns richtig gut“, resümierte Matthias Holle. In der GT4-Klasse steht sein Team weiterhin unangefochten an der Spitze. Zudem konnte die Mannschaft die Philosophie seines Teamchefs voll umsetzen. Denn für Holle steht die Sicherheit an oberster Stelle. Alle Piloten durchlaufen, wenn möglich, ein intensives 1:1 Coaching bevor sie überhaupt im Rennen eingesetzt werden. Vom Coaching führt der Weg dann über RCN und VLN bis hin zum 24-Stunden-Rennen. „Wir bauen die Piloten behutsam auf“, sagt Holle.
Und auch an der Box konnte Mathol Racing dazu beitragen, dass die Sicherheit erhöht wird. Mathol Racing war das erste Team, das zwei professionelle Feuerwehrmänner bei den Tankstopps einsetzte. Alle Teammitglieder, die an den Autos arbeiten, trugen feuerfeste Kleidung schon bevor die VLN sie zur Pflicht machte. „Wir werden auch 2015 unsere Philosophie weiter verfolgen. In welcher Konstellation wir genau antreten werden wir in den nächsten Wochen fixieren. Jetzt haben wir uns alle aber eine kleine, kurze Pause verdient“, sagte Teamchef Matthias Holle kurz bevor er zur langen Saisonabschlussfeier seines Teams aufbrach. Fahrer und Fahrzeugbesitzer, die sich einen Einsatz unter der Mathol Racing Flagge in 2015 vorstellen könnten, werden gebeten, per Email Kontakt mit Teamchef Matthias Holle aufzunehmen.