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24h Barcelona
07.09.2015

Herzschlagfinale: HP Racing siegt in Barcelona

Eine Riesenfreude herrschte heute bei HP Racing auf dem Circuit de Barcelona Catalunya in Spanien. Nach zwei dritten Plätzen bei den letzten Rennen in Zandvoort (NL) und Paul Ricard (FR) gewann das Team am Rennsonntag das 24h-Rennen in Barcelona und steigt damit zum dritten Mal in dieser Saison bei den 24h-Rennen auf das Podium.

Die erfolgreichen Rennfahrer Sean Johnston (GB), Reinhard Kofler (AT), Bernd Schneider (DE), Reinhold Renger (DE) und Hari Proczyk (AT) bildeten für den Einsatz in Barcelona das Team. Johnston ersetzte an diesem Wochenende Carsten Tilke (DE), der kurzfristig seine Teilnahme wegen eines Familienzuwachses absagen musste. Im Qualifying am Freitag holte Bernd Schneider im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 mit der Startnummer #2 Position acht und damit einen Startplatz in Reihe vier für den Rennstart.

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Reinhold Kofler startete am Samstag in das Rennen und konnte schon während seines Stints von Platz acht bis auf Platz zwei vorfahren. Die folgenden Fahrerwechsel während des gesamten Rennens haben einwandfrei geklappt und der Mercedes-Benz SLS AMG GT3 lief wie ein Uhrwerk. In den ersten zwölf Stunden fuhr das Team immer in der Spitzengruppe mit, übernahm danach die Gesamtführung im Feld und behauptete diese Position mit mehreren Runden Abstand zum Zweiten bis zum Schluss.

Eine wirkliche Schrecksekunde gab es für das Team eine halbe Stunde vor Ende des Rennens, als Bernd Schneider beim Abbiegen zum Tanken auf einen Lamborghini auffuhr, der plötzlich und ohne Vorwarnung bis zum Stillstand abbremste. Schneider hatte keine Chance zum Ausweichen, krachte in das Auto und musste nochmal zur notdürftigen Reparatur an die Box und konnte das Rennen mit stark an der Front beschädigtem Auto doch noch auf Platz eins, mit drei Runden Vorsprung, beenden. Die Freude im Team war dann entsprechend groß, als Schneider nach den 24h-Renndistanz und 662 Runden als Gesamtsieger ins Ziel kam.

Sean Johnston: „Die Entscheidung, dass ich bei HP Racing an diesem Wochenende fahre, war sehr kurzfristig getroffen worden, weil ich für Carsten eingesprungen bin. Es war ein tolles Wochenende und hat richtig großen Spaß gemacht, für das Team fahren zu dürfen. Ich liebe Langstreckenrennen, bei denen ich lange Stints fahren kann und ich mag es, nachts im Rennauto zu sitzen. In meinem ersten Stint wurde ich von einem Auto angefahren. Ich hatte zwar keine Schuld, aber es tut mir sehr leid, dass ich die Kollision nicht vermeiden konnte und das Team damit Arbeit hatte. Die Mechaniker haben aber immer einen unglaublichen Job erledigt, sie haben hart und so schnell gearbeitet. Das Wochenende war eine schöne Erfahrung für mich und ich habe mich im Team sehr wohl gefühlt. Vielen Dank an Bernd (Schneider), dass er den Kontakt hergestellt hat und vielen Dank an Hari (Proczyk), der mir das Vertrauen entgegengebracht hat.“

Reinhold Kofler: „Es ist eine Riesenfreude, dass wir das 24h-Rennen gewonnen haben. Ich bin den Startstint fahren, bin gleich gut weggekommen und habe mich von P8 bis auf P2 vorgearbeitet. Toll war für mich auch die Fahrt in den Nachtstunden. Wir haben alle einen super Job gemacht und es war ein Herzschlagfinale.“

Reinhold Renger: „Die Strecke war neu für mich, ich kam aber gleich gut damit zurecht und es hat richtig großen Spaß gemacht. Meine Stints waren gut und ich war auch beim Rennen immer mit großem Spaß dabei. Alle Fahrer in unserem Team waren auf einem sehr hohen Niveau und wir konnten uns so immer in der Spitzengruppe und ab der Hälfte des Rennens ganz vorne behaupten. Schlimm für uns war eine halbe Stunde vor Ende der Unfall mit Bernd im Auto, bei dem an der Front einiges beschädigt wurde. Das Team hat aber sofort gewusst, was zu tun ist und hat den SLS in Sekunden notdürftig repariert. Das war auch eine Top-Leistung und wir alle freuen uns über den Sieg.“

Bernd Schneider: „Wir hatten das Donnerstagstraining nicht genutzt, danach war es dann nass und wir wollten eigentlich auch gar nicht so sehr viel fürs Qualifying machen, sondern uns auf das Rennen konzentrieren. Das Rennen war dann etwas turbulent. Sean (Johnston) wurde in seinem Auto von einem anderen Fahrer übersehen und berührt und es mussten ein paar Reparaturarbeiten am SLS erledigt werden. Danach hatten wir keinerlei technische Probleme. Kurz vor Schluss bremste plötzlich vor mir ein Lamborghini bis zum Stillstand. Ich bin ihm dann hinten aufgefahren, da es an dieser Stelle nur eine Linie zum Fahren und keine Möglichkeit zum Ausweichen gab. Das Team hat das Auto dann notdürftig repariert und ich bin mit nur noch reduzierter Geschwindigkeit gefahren. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt noch einige Minuten Vorsprung zum Zweiten und so konnten wir den Sieg doch noch mit nach Hause nehmen. Das Team hat absolut fehlerfrei gearbeitet und man merkt eindeutig, dass es in den letzten Langstreckenrennen gute Erfahrung gesammelt hat.“

Hari Proczyk (Teamchef): „Das war eine super Leistung vom Team. Wir freuen uns riesig über diesen Sieg. Wir sind noch immer ein junges Team und waren bei den drei Rennen, bei denen wir dabei waren immer auf dem Podium und jetzt in Barcelona haben wir gewonnen. Das ist eine Riesensache für uns. Das Ergebnis (Platz acht) im Qualifying war OK für uns. Wir konnten vorher nicht alle Trainings-Sessions mitfahren, da wir wegen des Einsatzes beim GT Masters in Deutschland eine Woche vorher erst spät in Barcelona angekommen waren. Für das Qualifying hatten wir noch nicht die Einstellung gefunden, konnten uns aber bei dem anschließenden Nachttraining verbessern. Jeder der Fahrer hat einen Top-Job hingelegt und ist fehlerfrei gefahren. Der Mercedes ist einwandfrei gelaufen. Wir hatten anfangs eine Kollision, die wir aber wieder reparieren und das Rennen fortsetzen konnten. Meine Stars bei einem 24h-Rennen sind die Jungs vom Team, die sind immer auf den Punkt da, jeder weiß, was zu tun ist und erledigt dies zu 100%. Carsten (Tilke) wurde am Wochenende von Sean (Johnston) ersetzt, da sich bei ihm Familienzuwachs ankündigte und es deshalb seine Teilnahme absagte. Wir vom Team möchten ihm auf diesem Wege noch einmal gratulieren und ihm alles Gute für seine junge Familie wünschen.“

Der nächste Halt für das Team ist das siebte Rennwochenende des ADAC GT Masters in Zandvoort (NL). Dort geht das Team mit einem Flügeltürer an den Start. Bernd Schneider und Hari Proczyk werden auf dem Dünenkurs um Punkte kämpfen.
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