Dienstag, 26. November 2024
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24h Nürburgring
14.05.2015

Interview mit Sebastian Asch zum 24h-Rennen

Sebastian Asch wird beim diesjährigen 24h-Rennen auf dem Nürburgring für das Traditionsteam Zakspeed im Mercedes SLS AMG GT3 an den Start gehen.

Das 24 Stunden-Rennen auf dem Nürburgring wird für dich 2015 in zweierlei Hinsicht besonders. Es ist dein zehnjähriges Jubiläum und du begehst es mit dem Traditionsteam Zakspeed. Welche Ziele hast du dir gesteckt?


Sebastian Asch: „Der Name Zakspeed legt die Messlatte natürlich extrem hoch. Unser Teamchef Peter Zakowski wird das Auto optimal vorbereiten und alle geben ihr Maximum. Entsprechend hoch sind auch die Erwartungen an uns Fahrer. Wir wollen auf jeden Fall dem Namen Zakspeed alle Ehre machen. Ich werde das 24 Stunden-Rennen zum ersten Mal mit dem SLS AMG GT3 in Angriff nehmen. Mit dem Auto komme ich bisher super auf der Nordschleife zurecht. Durch all die Jahre bringe ich zusätzlich eine Portion Gelassenheit und viel Erfahrung mit. Sie kann speziell nachts oder bei Regen von großem Vorteil sein, da die Nordschleife durchaus ihre Tücken hat.“

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Mit Tom Coronel, Luca Ludwig und Mercedes-Benz DTM-Fahrer Christian Vietoris hast du drei starke Teamkollegen an deiner Seite. Wie gefällt dir die Kombination?

Sebastian Asch: „Ich war sehr froh, als ich gehört habe, dass Christian und Tom mitfahren. Luca kenne ich ohnehin sehr gut, da wir zusammen die Saison im ADAC GT Masters bestreiten. Wir passen alle super zusammen und ich bin sicher, dass wir gemeinsam eine gute Leistung abliefern können. Wir haben alle den Anspruch, zu gewinnen, aber es spielen viele Faktoren eine Rolle – letztlich gehört auch immer eine Portion Glück dazu.“

Ihr konntet am 24h-Qualifikations-Rennen wegen technischer Probleme nicht teilnehmen. Fühlst du dich trotzdem gut vorbereitet?

Sebastian Asch: „Auf Fahrwerksseite ist unser Auto perfekt aussortiert. Bezogen auf das Setup konnten wir sowohl im ersten VLN-Lauf als auch am zweiten Platz in der Qualifikation sehen, dass der Grundspeed passt. Natürlich fehlen uns ein paar Rennkilometer, was ein bisschen schade ist. Letztlich weiß niemand, welche Fehler sich noch einschleichen, die durch diese Testkilometer vielleicht behoben worden wären. Aber dennoch fühlen wir uns top vorbereitet.“

Ihr steht als Team durch eure starken Leistungen bereits für das Top-30-Qualifying fest. Wie geht ein Fahrer diese entscheidenden zwei Runden an?

Sebastian Asch: „Wir werden erst am Wochenende entscheiden, wer von uns das Qualifying letztlich bestreitet. Als Fahrer bist du kurz zuvor etwas nervös, schließlich willst du das Maximum herausholen. Bei einem 24h-Rennen ist die Startposition letztlich zwar nicht ganz so wichtig, aber jeder Fahrer hat den Reiz, das Bestmögliche herauszuholen und allen zu zeigen, dass er der Schnellste ist. Gleichzeitig gilt es, nicht mit übertriebener Aggressivität zu fahren. Es muss immer im Hinterkopf bleiben, dass das Rennen 24 Stunden geht und das Auto auf jeden Fall heil bleiben sollte.“

Wie bereitest du dich auf die Herausforderung 24 Stunden-Rennen vor?

Sebastian Asch: „Das Wichtigste ist die körperliche Fitness. Ein Stint dauert normalerweise zwischen 70 und 80 Minuten - nachts werden auch manchmal Doppelstints gefahren. Deshalb arbeite ich hart an meiner Kondition. Sie ist die Grundbasis, denn wenn die Ausdauer am Limit ist, lässt die Konzentration nach. Diesen Teufelskreis muss ein Fahrer unbedingt vermeiden. Zwischen meinen Stints versuche ich, zur Ruhe zu kommen. Glücklicherweise kann ich das Renngeschehen und den Lärm vollkommen ausblenden und schlafe, sobald ich die Augen schließe. Die Neugier treibt mich zwischendurch aber immer wieder nach vorne in die Box - schließlich bin ich eben doch Rennfahrer durch und durch.“