Sonntag, 29. Dezember 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
24h Nürburgring
12.04.2015

Manthey-Racing gut gerüstet ins Qualifikationsrennen

Mit drei neu aufgebauten Porsche 911 GT3 Cup-MR (Typ 991) startet Manthey-Racing in das sechsstündige Qualifikationsrennen zum ADAC-Zurich-24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring.

Am heutigen Sonntag, dem 12. April 2015, nimmt das Trio aus Meuspath die Gelegenheit zu einer ausgiebigen Generalprobe unter Wettbewerbsbedingungen wahr. Die Herausforderungen für den erfolgreichen Traditionsrennstall sind vielfältig: Zum einen steht dem Derivat des derzeitigen Cup-Neunelfers - einem Vierliter-Upgrade für die Nürburgring-spezifische "SP7"-Kategorie - die Feuertaufe auf einer klassischen Langstrecken-Distanz bevor. Zum anderen haben sich über den Winter neue und noch nicht ganz eingespielte Fahrer-Konstellationen gefunden. Darüber hinaus gelten kurzfristig definierte, für alle Teilnehmer noch gleichsam ungewohnte Sicherheits-Bestimmungen. Diese sehen unter anderen in zwei Passagen der Nürburgring-Nordschleife so genannte "Tempo-Zonen" vor, in denen eine bestimmte Geschwindigkeit unter keinen Umständen überschritten werden darf. Diese neu abgesteckten Bereiche befinden sich ausgangs zweier Beschleunigungszonen des Eifelkurses.

Anzeige
Am Samstagnachmittag ließ der erst 23-jährige Porsche-Junior Sven Müller im grün-weißen Porsche mit der Startnummer 92 aufhorchen. Im freien Training positionierte er sich in den Top-Ten der Gesamtwertung. Müller war im Oktober des vergangenen Jahres schon einmal auf der anspruchsvollen Nürburgring-Nordschleife im Einsatz gewesen, damals im Manthey-Porsche 911 GT3 R von Otto Klohs. Im anschließenden Qualifying konnten sich Müller, der ebenfalls aus dem Porsche-Nachwuchsprogramm stammende Italiener Matteo Cairoli (18) sowie Nordschleifen-Spezialist Christoph Breuer nochmals steigern. Weiterhin hielten sich die Drei in unmittelbarer Schlagdistanz zu den Top Ten, den zehn Erstplatzierten, auf. Dass sie am Ende des Samstages den guten elften Rang belegten, war nicht zuletzt dem Eifel-typischen Wetter geschuldet. Im zweiten Abschnitt des Qualifyings setzte zunächst im Streckenabschnitt Pflanzgarten Sprühregen ein, der sich allerdings zu einem ausgewachsenen Guss ausweitete – die Zeitenjagd war gelaufen. Dass die innovativen "SP7"-Porsche mit dem von 3,8 auf 4,0 Liter Hubraum (bei 465 PS) erweiterten und dennoch seriennahen Sechszylinder-Boxermotor großes Potenzial haben, bestätigen die Fahrer unisono. Nils Reimer, der im Juli des vergangenen Jahres zusammen mit "Steve Smith" und Reinhold Renger einer der Vorreiter im Manthey-Porsche 911 GT3 Cup der Generation 991 auf der Nürburgring-Nordschleife gewesen ist, kommentierte begeistert: "Wir haben uns in der Breitversion auf Anhieb wohlgefühlt. Jetzt heißt es für uns, die gegebenen Möglichkeiten genau auszuloten und uns Schritt für Schritt dem Limit anzunähern."

Eine Konkurrenz hat der weiß-blau-rote Rennelfer bereits für sich entschieden: in den Augen vieler Fans, Freunde und Beobachter ist er einer der schönsten im Teilnehmerfeld, zumal die aufgesetzten Kotflügel-Verbreiterungen an große Grand-Tourisme-Vorbilder aus der jüngeren Vergangenheit, aber auch aus den goldenen Tagen des GT-Sports, erinnern. Exakt denselben Karosseriestand weist auch der dritte Neuzugang im Manthey-Bunde auf, der sich in Rot und Weiß präsentiert. "Dieter Schmidtmann", Fahrer mit Pseudonym und Umsteiger vom Audi TT-RS, Marco Schelp, Umsteiger vom 2009er Porsche 911 GT3 Cup S sowie Andreas Ziegler, Umsteiger vom Porsche 911 GT3 der Generation 997, bilden 2015 erstmals ein Team. Nach dem samstäglichen Qualifikationstraining belegten sie den vielversprechenden 15. Gesamtrang, während ihre Rennstall-Kollegen "Steve Smith"/Nils Reimer/Reinhold Renger/Hari Proczyk am Samstagabend den dreizehnten Gesamtplatz belegten. Somit waren alle drei Manthey-Fahrzeuge, jeweils um zwei Plätze getrennt, unter den 15 Besten hervorragend platziert.

Vor dem Sechsstunden-Rennen am Sonntag fand ein weiteres Qualifying statt, das die gegebene Reihenfolge nochmals geringfügig veränderte - es war stellenweise vom Vorabend feucht, die Manthey-Troika hielt geschlossen die Positionen in den Top 20. Die Wetterprognosen, und diese Feststellung spricht für ein volles Haus entlang der 1927 eröffneten "Grünen Hölle", sind ausgesprochen gut. Die Sonne scheint, und es ist angenehm warm - beste Aussichten für einen richtigen Langstrecken-Klassiker mit erlesener Besetzung.
Anzeige