24h Spa
27.07.2015
BMW siegt nach 17 Jahren wieder in Spa
Den ersten Erfolg in Spa-Francorchamps hatte BMW 1965 gefeiert, als die Lokalmatadoren Pascal Ickx (BE) und Gérard Langlois (BE) mit einem BMW 1800 TI/SA vor genau 50 Jahren gesiegt hatten. In den vergangenen Jahren hatte der BMW Z4 GT3 die BMW Piloten mehrere Male auf das Podium gebracht: 2011 belegten Claudia Hürtgen (DE), Edward Sandström (SE) und BMW Werksfahrer Dirk Werner (DE) für Schubert Motorsport den zweiten Rang. 2012 folgte Platz drei für Frank Kechele (DE), Greg Franchi (BE) und Mathias Lauda (AT) vom Vita4One Racing Team. Im vergangenen Jahr fehlten dem BMW Sports Trophy Team Marc VDS in einer der engsten Entscheidungen in der Geschichte des Klassikers lediglich 7,077 Sekunden auf den Sieg: Luhr, Palttala und Werner im BMW Z4 GT3 mit der Startnummer 77 kamen als Zweite in Ziel.
Großes Pech hatte in diesem Jahr das zweite Fahrzeug der belgischen Mannschaft. Über weite Teile des Rennens lag der BMW Z4 GT3 mit der Startnummer 45 souverän in Führung. Es schien, als sei ihm der Gesamtsieg kaum zu nehmen, bevor in Runde 399 ein technisches Problem, das zu einem Motorschaden führte, alle Hoffnungen auf den Triumph beim Heimspiel zunichte machte. Aufgrund starker Regenschauer, die am Samstag immer wieder über Spa-Francorchamps niedergingen, gestalteten sich die Bedingungen auf der 7,004 Kilometer langen Strecke äußerst schwierig. Dennoch konnte Startfahrer Maxime Martin von Startplatz zehn schnell Boden gut machen und Kontakt zur Spitze herstellen. Danach verlor er aufgrund der Safety-Car-Phasen unverschuldet wertvolle Zeit. In Runde 37 übernahm das BMW Sports Trophy Team Marc VDS sogar die Doppelführung, bevor beide Fahrzeuge zeitgleich zum Boxenstopp kamen. In der Nacht beruhigte sich das Rennen schließlich. Bei Tagesanbruch lagen Martin, Farfus und Werner mit über 50 Sekunden Vorsprung an der Spitze des Feldes, bis sie der Defekt ereilte.
Auch die anderen BMW Teams beeindruckten mit starken Leistungen bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps. Insgesamt drei BMW Z4 GT3 schafften den Sprung in die Top-10. Eine starke Vorstellung, die nicht belohnt wurde, boten bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt bei einem 24-Stunden-Rennen Alessandro Zanardi (IT), Timo Glock (DE) und Bruno Spengler (CA). Bereits im Warm-up vor dem Rennen hatte Spengler bei starkem Regen im #9 BMW Z4 GT3 von ROAL Motorsport die Bestzeit erreicht. In der Nacht fuhr das Fahrzeug zeitweise auf Rang fünf. Zanardi, Glock und Spengler standen in Spa-Francorchamps im Mittelpunkt eines ganz besonderen Motorsport-Projekts: Erstmals teilte sich der beinamputierte Zanardi das Cockpit mit anderen Piloten. Eine Stunde vor Schluss des Rennens fuhr das Trio in den Top-10, bevor Glock das Auto in der 500. Runde aufgrund eines technischen Problems neben der Strecke abstellen musste.
Stimmen nach dem 24-Stunden-Rennen.
Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor):
„Das ist ein fantastisches Ergebnis für Marc VDS Racing, den BMW Z4 GT3 und BMW Motorsport. Herzlichen Glückwunsch an die Mannschaft von Marc van der Straten und Bas Leinders zu diesem lang ersehnten Triumph.
Es war wieder einmal ein extrem spannendes, äußerst hart umkämpftes Rennen auf dieser wunderbaren Strecke.“
Bas Leinders (Teamchef, BMW Sports Trophy Team Marc VDS):
„Ich bin extrem stolz, dass wir endlich diesen Sieg feiern konnten. Seit 2011 starten wir mit BMW bei diesem Rennen und wir waren schon oft nah dran. Aber aus verschiedenen Gründen haben wir bisher noch nie gewonnen. Jetzt sind wir sehr glücklich. Wir sind als Team über die Jahre zusammengewachsen und haben unsere Linie immer beibehalten.“
Alessandro Zanardi (#9 BMW Z4 GT3, ROAL Motorsport):
„Das war ein ziemlich aufregendes 24-Stunden-Rennen und ein tolle Erfahrung für mich. Es ist schade, dass wir eine Stunde vor dem Ende vorzeitig ausgeschieden sind, doch das kann in einem so langen Rennen immer passieren. Was die Performance angeht, waren wir zeitweise sogar das schnellste Auto auf der Strecke. “