24h Spa
28.07.2015
Zielflagge nach viel Dramatik in Spa
Nach 24 kräfte- und nervenzehrenden Stunden und einer dramatischen Endphase feierte der Züricher Fredy Barth mit einem lachenden und einem weinenden Auge seine erste Zielankunft beim 24-Stunden-Klassiker von Spa-Francorchamps, dem erklärten Saisonhöhepunkt. Mit Lorenz Frey, Gabriele Gardel und Jonathan Hirschi fuhr er trotz Problemen auf den neunten Rang der mit 27 Fahrzeugen besetzten ProAm-Wertung und auf den 26. Gesamtrang. Dabei legte das Schweizer Team auf der sieben Kilometer langen Hochgeschwindigkeits-Rennstrecke durch die Ardennen 497 Runden oder umgerechnet 3481 km zurück.
Im freien Training glänzte das Privatteam im Weltklassefeld mit elf Marken, 57 Teilnehmern und vielen Werkspiloten mit Rang 6. Im hektischen Qualifying lief es für Barth und sein Team hingegen nicht so gut, am Ende gab es nur den 34. Startplatz. Im Rennen, das von einer verregneten Anfangsphase mit spektakulären Unfällen und mehreren langen Safety Car Phasen geprägt war, kämpften sich Barth und seine Teamkollegen stetig nach vorne und rückte schon nach sechs Rennstunden in die Top 15 vor. Nachts wurde das Team jedoch durch eine unverschuldete Kollision mit BMW-Crack Zanardi an die Boxen gezwungen, was einen Rückfall bis auf Platz 40 bedeutete.
Nach einer erneuten Aufholjagd auf Rang 16 ereilte den GT3 Jaguar ein Problem im Antriebsstrang, was der Mechaniker-Crew mit einer großen Reparatur eine Spitzenleistung unter härtesten Bedingungen abforderte. Fredy Barth und seine Mitstreiter dankten es mit einer erneuten Aufholjagd und konstanten Rundenzeiten im Bereich der Spitzenfahrzeuge. Eine Stunde vor dem Rennende fanden sich Barth und das Emil Frey Racing Team erneut auf Platz acht der ProAm-Wertung und dem 23. Gesamtrang, als sich eine dramatische Schlussphase mit Problemen des Benzinkreislaufs ankündigte. Nach einer schnellen Notreparatur und mit deutlich langsameren Rundenzeiten gab es für Barth Entwarnung, der Jaguar erreichte nach 24 Stunden doch noch das Ziel in einem der härtesten 24-Stunden-GT-Rennen der Welt.
Fredy Barth: „Nach den Vortests und dem ausgezeichneten freien Training konnten wir auf konkurrenzfähige Rundenzeiten im vorderen Drittel hoffen. Das Rennen hat auch bestätigt, dass bei einem optimalem Verlauf ein Top 20 Resultat möglich gewesen wäre. Der Speed war phantastisch. Wir konnten mit fast jedem anderen Fahrzeug mithalten. Das ist ein enormer Fortschritt. Letztlich haben wir aber an der Box zu viel Zeit verloren, obwohl das Team großartige Arbeit geleistet hat. Immerhin konnten wir ein großes Ziel erreichen und die Zielflagge sehen, trotz dieses Dramas in den letzten Minuten. Darauf dürfen wir stolz sein. Irgendwie fühlt sich das wie ein Sieg an und motiviert uns für das nächste Rennen.“