ADAC GT Masters
18.08.2015
Lennart Marioneck bezwingt das Regenchaos
Trotz dichten Nebels und heftigen Regenschauern ließ sich der 26-Jährige nicht entmutigen und trat kräftig aufs Gaspedal. Obwohl sein Können im ersten Training nicht belohnt wurde, ließ er es sich nicht nehmen, im zweiten freien Training am Freitagnachmittag für Aufsehen zu sorgen: Mit dem neunten Platz und gerade mal vier Zehntel hinter dem Schnellsten erlangte er ein mehr als respektables Ergebnis.
Übersteuern im Qualifying verhinderten jedoch eine gute Startposition für die beiden Rennen auf dem 3,629 Kilometer langen Kurs. Doch Lennart Marioneck wäre kein guter Rennfahrer, wenn er den 18. und 20. Startplatz nicht als Herausforderung für spannende Rennen sehen würde. Aus Sicherheitsgründen wurde der Motor des rund 515-PS-starken BMWs getauscht. Sonntagfrüh zeigte sich der Nürburgring und die Eifel von ihrer gewohnten Seite: Starker Nebel verhinderte die Sicht und das Warm-up wurde abgeblasen – zum Bedauern von Lennart Marioneck und Senkyr Motorsport, die somit keine Möglichkeiten zum Funktionscheck hatten.
Rennen eins wurde zum Pokerspiel der Ingenieure: Kaum fing der Regen an, so hörte er auch wieder auf. Die Entscheidung, ob mit Regen- oder Trockenreifen gefahren wurde, war reinstes Lottospiel. Nachdem sich das Team Senkyr Motorsport für Regenreifen entschieden hatte, bewies Lennart Marioneck wieder einmal, was in ihm steckt: Mit sichtlich viel Spaß hinter dem Lenkard lieferte er sich spannende Duelle nach dem Fahrerwechsel auf der Strecke und ließ keinen Konkurrenten ungeschoren davon kommen. Am Ende reichte es nicht nur für den 15. Gesamtplatz, sondern auch für den dritten Platz der Gentlemen-Wertung und somit stand der Franke wieder einmal strahlend auf dem Podium. „Lenny hat wieder einmal einen sehr guten Job gemacht“, lobte Teamkollege Jakub Knoll nach dem Rennen. „Er hat ein gutes Resultat für das gesamte Team einbringen können“.
Weniger glimpflich verlief es im zweiten Rennteil des Wochenendes: Marioneck zeigte sich zunächst von seiner stärksten Seite. Im Kampf mit einem Nissan bewies er starke Nerven und duellierte sich Runde um Runde. Nachdem ein konkurrierendes Fahrzeug mit technischen Problemen auf der Strecke stehenblieb, rückte das Safety-Car an und führte das Feld der 20 Rennboliden rund 15 Minuten an. Nach dem Fahrerwechsel übergab er das Steuer an Teamkollege Jakub Knoll, der sich bis zum Ende wacker auf Platz 14 schlug. Nachdem er mit einer Corvette kollidierte, konnte er den BMW jedoch sicher als 17. über die Ziellinie bringen. „Es war ein sehr schwieriges Rennen“, sagte Marioneck nach dem zweiten Lauf. „Ich hatte mit dem starken Regen zu kämpfen und wollte kein zu großes Risiko eingehen“.
Spannend wird es für Lennart Marioneck in zwei Wochen auf dem Lausitzring zum elften und zwölften Lauf des ADAC GT Masters auf dem Sachsenring (28. bis 30. August). Doch der junge Rennfahrer blickt dem nächsten Rennwochenende schon freudig entgegen: „Ich freue mich sehr auf die nächsten Rennen. Der Sachsenring ist perfekt auf unseren BMW Z4 GT3 zugeschnitten. Ein gutes Ergebnis sollte also kein Problem sein.“