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ADAC Opel Rallye Cup
02.09.2015

Heißer Kampf um den Vizetitel startet an der Ostsee

Der Champion ist gekürt, doch der Kampf um die Vizemeisterschaft im ADAC Opel Rallye Cup 2015 ist umso heißer. Noch insgesamt 86 Punkte sind in den beiden ausstehenden Saisonläufen zu vergeben, sodass mathematisch ein Dutzend Fahrer noch für den Vizetitel hinter Julius Tannert in Frage kommt. Das Rezept hierfür lautet: maximale Attacke, null Fehler. Und das ist erheblich leichter gelesen als umgesetzt.

Die besten Karten auf die Vizemeisterschaft haben momentan der Finne Samuli Vuorisalo, dem das Kunststück gelungen ist, in seiner ersten Saison im ADAC Opel Rallye Cup schon fünf Mal auf dem Siegertreppchen gestanden zu haben. Und der Belgier Yannick Neuville, der zwar schon zwei Nuller, dafür aber auch den Sieg bei der ADAC Hessen Rallye Vogelsberg sowie zwei weitere Podestplätze auf dem Konto hat.

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Derzeit liegt Vuorisalo 19 Punkte vor Neuville, was beim Skandinavier aber kein Gefühl von Sicherheit aufkommen lässt. Denn pro Lauf winken maximal 35 Zähler für den Sieg plus fünf Bonuspunkte für die meisten Wertungsprüfungs-Bestzeiten. Die drei Erstplatzierten der sogenannten „Power Stage“, einer gesondert deklarierten Wertungsprüfung, erhalten drei, zwei und einen zusätzlichen Bonuspunkt.

Damit geht die Saison des ADAC Opel Rallye Cups beim vorletzten Kräftemessen der Saison im Rahmen der ADAC Ostsee Rallye rund um das beschauliche Seebad Grömitz in die heiße Phase: Vor allem für den Polen Jerzy Tomaszczyk und den Dänen Jacob Lund Madsen muss die Devise auf den wunderschönen, überwiegend auf Asphalt ausgetragenen Prüfungen am Meer nun lauten: Voller Angriff! Bei 46 beziehungsweise 49 Punkten Rückstand auf Vuorisalo brauchen beide beim nördlichsten Cup-Lauf des Jahres dringend ein gutes Ergebnis, sonst ist der Traum vom Vizemeistertitel in Europas stärkstem Rallye-Markenpokal ausgeträumt.

Ein besonderer Gaststarter wird an der Ostsee den Kampf gegen die jungen Rallye-Talente, darunter sein eigener Sohn, aufnehmen. Jürgen von Gartzen pilotiert jenen zweiten ADAM des eigenen Teams, in dem der junge Autocross-Pilot Rene Mandel bei der ADAC Cosmo Rallye Wartburg mit Platz sechs einen großartigen Einstand im ADAC Opel Rallye Cup gefeiert hatte. Jürgen von Gartzen, seit einigen Tagen 57 Jahre jung, hat sich im deutschen Motorsport insbesondere als erfolgreicher GT-Pilot einen Namen gemacht. Zweimal startete er bei den berühmten 24 Stunden von Le Mans und trug sich unter anderem auch als Laufsieger in die Statistiken des ADAC GT Masters ein. Zum Abschluss seiner Karriere absolvierte er 2007 eine Saison in der Deutschen Rallye-Meisterschaft. Man darf gespannt sein, wie sich der Senior im Kampf gegen Sohnemann und Teamkollege Sebastian von Gartzen (22) schlagen wird.

Die ADAC Ostsee Rallye führt über eine Gesamtdistanz von 464,7 Kilometern, davon zwölf Wertungsprüfungen über 130,8 Kilometer. Der Start erfolgt am Samstagmorgen ab 8.13 Uhr, das Ziel am Lenster Strand nahe Grömitz ist ab 19.06 Uhr erreicht.