Automobilsport
09.05.2015
René Rast – Karriere im Konzern
„Ich war gerade volljährig, als ich 2005 in den ADAC Volkswagen Polo Cup eingestiegen bin“, sagt der gebürtige Mindener. Auf Anhieb setzte er sich in dem 150 PS starken Markenpokal-Rennwagen durch und gewann den Titel. Schon ein Jahr später wechselte er in den doppelt so starken Seat Léon Supercopa. „Der Vorteil solcher Rennserien ist, dass man sich in identischem Material mit seinen Gegnern misst und so ein gutes Gefühl für die eigenen Stärken und Schwächen erhält.“
Die Saison 2006 beendete Rast als Vizemeister, bevor er eine Chance im Porsche Carrera Cup erhielt. Dort holte er Gesamtrang zehn im ersten Jahr, bereits in seiner zweiten Saison gewann er mit dem Heckmotor-Sportwagen den Titel. 2012 erkämpfte er sich erneut den Meistertitel. Auch im international ausgetragenen Porsche Supercup gelang dem Talent aus Norddeutschland der Sprung an die Spitze: 2010, 2011 und 2012 feierte er drei Mal in Folge den Gesamtsieg. „Das fahrerische Niveau war dort noch einmal höher“, so Rast. „Ich habe gelernt, mich in Zweikämpfen durchzusetzen, obwohl es nicht einfach ist, den Heckmotor-Sportwagen am Limit zu beherrschen.“
In diesen Serien reifte René Rast für die nächste Herausforderung. Im Audi R8 LMS ultra wechselte er in den GT3-Rennsport, in dem sich je nach Serie bis zu elf verschiedene Marken messen. Seine bislang größten Erfolge im Zeichen der Vier Ringe: die Gesamtsiege bei den 24 Stunden-Rennen in Spa 2012 und 2014, bei den 24 Stunden Nürburgring 2014 und der Gewinn des ADAC GT Masters 2014. „Die Saison 2014 war einfach spitze – wirklich alles hat gepasst“, sagt Rast. „Der Audi R8 LMS ist einer meiner Favoriten. Phasenweise bin ich das Auto an jedem Wochenende in einer anderen Serie gefahren. Das Cockpit fühlt sich irgendwann so vertraut an wie das eigene Wohnzimmer.“
Die schönste Belohnung für seine Leistungen erhielt René Rast Ende 2014. Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich nahm das Talent im vergangenen Dezember in den LMP-Sportwagenkader von Audi auf. Rast bedankte sich zusammen mit seinen Teamkollegen Filipe Albuquerque und Marco Bonanomi Anfang Mai 2015 mit Platz vier beim zweiten WEC-Lauf in Spa – noch vor Weltmeister Toyota. „Das war ein ermutigendes Ergebnis. Wir freuen uns schon sehr auf Le Mans“, sagt Rast.
„René ist ein Beispiel dafür, wie erfolgreiche Nachwuchsförderung im Konzern funktioniert“, sagt Dr. Ullrich. „Ihm ist eine Karriere vom Motorsport-Anfänger bis zum Audi-Piloten in der WEC gelungen. Wohl kein anderer Automobil-Konzern auf der Welt bietet ein so breit gefächertes und konsequentes Förderprogramm an. René ist ein Vorbild für künftige Rennfahrer-Generationen und ich bin mir sicher, dass er sein Talent bei uns weiterentwickeln wird.“ In sechs Wochen steht Rast die bislang größte Herausforderung bevor – dann startet er mit dem neuen Audi R18 e-tron quattro bei den 24 Stunden von Le Mans.