Automobilsport
10.07.2015
TAM-Racing startet zum ersten Mal bei Berg-EM
Trento-Bondone ist nicht irgendein Bergrennen, sondern eines mit großer Tradition. Bei der 65. Austragung sind 142 Autos ins Ziel gekommen und es waren tausende, begeisterte Zuschauer an den wichtigsten Streckenabschnitten präsent. Bereits die Technische-Abnahme vor dem ersten Befahren des Berges war ein kleiner Event. Alle Autos wurden in Gruppen von ca. zehn Fahrzeugen mit einer Polizei-Eskorte vom Fahrerlager aus in die Stadt geleitet, um dort auf einem zentralen Platz den technischen Kommissaren vorgeführt zu werden. Den Weg dorthin säumten bereits viele Zuschauer und Motorsportbegeisterte. Marc Poos, Teamchef und technischer Leiter von TAM-Racing: „Auch für das Team war es ein kleines Abenteuer. Für uns war alles Neuland. Für das Bergrennen haben wir den Porsche leicht modifiziert. Neben dem Nordschleifenfahrwerk haben wir wieder das, zuvor für den Carrera Cup ausgebaute, ABS montiert sowie für die engen Kehren den Lenkwinkel vergrößert.“
Zur Vorbereitung hatte Gerhard die Strecke zweimal mit dem Motorrad und einmal mit dem Auto abgefahren. „Allerdings konnte ich nicht behaupten, dass ich die Straße nun kenne.“ Vor dem eigentlichen Rennlauf standen zwei Trainingsfahrten auf dem Programm. Doch im ersten Training wurde Gerhard mit den Tücken des Berges konfrontiert und erkannte nach 2/3 der Strecke eine Kehre, die auf eine Linkskurve folgte, zu spät, sodass er nicht mehr ausreichend verzögern konnte und mit der Front eine Mauer traf. Die Schäden an der Front, den Kühlern und der Stoßstange waren vor Ort zu reparieren, jedoch nicht so schnell, als dass Gerhard am zweiten Training hätte teilnehmen können.
Am Sonntag konnte Gerhard jedoch am Rennen teilnehmen und den reparierten 991 den Berg hinauftreiben. Und das wurde belohnt. Mit einer Zeit von 11.38,12 Minuten belegte der TAM-Pilot bei seinem Debüt am Berg in der Gesamtwertung Rang 50 und in seiner Klasse hinter drei überlegenen Ferrari Platz vier.
Christopher Gerhard: „Es war ein tolles Bergrennen. Die Jungs haben mir ein tolles Auto hingestellt und die Zeit ist für eine Premierenfahrt super. Eine hervorragende Veranstaltung, zu der ich sicher noch mal antreten werde. Zwei der drei Ferrari in unserer Klasse hätte ich wohl trotz deren Überlegenheit mit 110 PS und - noch entscheidender - 100 Nm mehr, die schon 1.000 U/min früher anliegen, fahrerisch besiegen können, aber dazu fehlten mir die Streckenkenntnisse und auch 1 1/3 Trainingsläufe. Mit besseren Streckenkenntnissen und einer Übersetzung, die den Anforderungen eines solchen Bergrennens mehr gerecht wird, sollte es nächstes Jahr, dann aber eher in der ,offenen‘ GT3 Klasse, für mich noch deutlich schneller gehen.“