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DKM
18.06.2015

Luke Raspudic – Schnell aber ohne Glück

Am vergangenen Wochenende traf sich die deutsche Kart-Elite zu ihrem Auslandsgastspiel in Genk (BE) zum zweiten Lauf der Deutschen Kart Meisterschaft. Nachdem Luke Raspudic bereits beim ersten Lauf in Wackersdorf durch Top-Rundenzeiten auf sich aufmerksam gemacht hatte, war man gespannt, ob man sich auch in Genk konkurrenzfähig zeigen würde.

Bereits bei den freien Trainingsläufen am Freitag zeigte sich, dass man auch auf dieser WM-Strecke die Zeiten der Top-Fahrer mitgehen konnte. Auch vor den diversen zusätzlichen Gaststartern aus der Kart-WM brauchte man sich nicht zu verstecken. Dementsprechend zuversichtlich war man dann auch Freitagabends.

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Am Samstagmorgen, pünktlich zum Qualifying hielt allerdings der Wettergott eine Überraschung für die Fahrer bereit. War es den gesamten Freitag über noch hochsommerlich warm und trocken, gestaltete sich der Samstagmorgen kühl und regnerisch. Circa 20 Minuten vor dem Zeittraining hörte der Regen dann aber auf und die Strecke trocknete zunehmend ab. Nachteilig jedoch für Raspudic, da dieser in der ersten Qualifying-Gruppe starten musste. Die zweite Gruppe hatte naturgemäß den Vorteil, unter wesentlich trockeneren Bedingungen starten zu dürfen. „Da kann man nichts machen. In meiner Gruppe war ich auch bei nasser Strecke recht schnell. Die zweite Gruppe hatte allerdings zum Ende hin schon fast eine trockene Ideallinie und konnte dann natürlich dementsprechend schneller fahren. So ist es dann nicht verwunderlich, wenn man im Gesamt-Zeittraining nur auf Rang 23 landet.“

Dies bedeutete dann natürlich, dass man in den Heat-Vorläufen jeweils nur von einem Startplatz im Mittelfeld in die Rennen starten würde. Von Betreuerseite war man sich dann auch recht schnell einig, dass es im Mittelfeld immer recht rau zugeht und man eine gehörige Glück brauchen würde um da durchzukommen. Mit Rang zwölf konnte man dann sich dann im ersten Vorlauf zwar noch recht achtsam aus der Affäre ziehen. Im zweiten Heat kam es dann aber wie erwartet: Nach wenigen Runden lag Raspudic schon auf Rang zehn, als ein dahinter liegender Fahrer ihn von hinten rammte und in einen Dreher zwang.

„Es war mir klar, dass so etwas höchstwahrscheinlich passieren wird. Ärgern tue ich mich natürlich trotzdem sehr darüber. Der Fahrer hat dann zwar im Nachhinein noch eine Strafe für seine Aktion bekommen, meine Position bekomme ich dadurch natürlich aber nicht wieder zurück“, so Raspudic. Somit war man dann in der Gesamtwertung nach den Vorläufen wiederum nur im hinteren Mittelfeld anzutreffen.

Nichtsdestotrotz war man dann am Sonntag hochmotiviert aus dieser schlechten Position noch irgendwie das Beste zu machen. Die Zeiten im morgendlichen WarmUp waren dann auch schon recht vielversprechend und man agierte immer so um den zehnten Platz herum.

Der Start zum ersten Wertungslauf sollte dann aber eine weitere Überraschung bereithalten. Als die Motoren gestartet wurden gab es leider ein Problem mit dem Anlasser, sodass Luke geholfen werden musste. In solche einem Fall sieht das Reglement vor, dass der Fahrer vom Ende des Feldes starten muss. Durch einiges Durcheinander während der Formationsrunde fuhr Raspudic dann leider nicht als Letzter sondern als Vorletzter los, was die Rennleitung dann eine Runde später direkt mit der schwarzen Flagge belohnte. Dies bedeutete dann natürlich nicht nur den Ausschluss aus Rennen eins, sondern auch wiederum den letzten Startplatz für Rennen zwei.

Im zweiten Rennen konnte Luke dann immerhin noch auf Rang 19 vor fahren. Anhand der gefahrenen Zeiten wäre jedoch ein Rang unter den ersten Fünf durchaus möglich gewesen. „Nach den Heats war klar, dass es ein eher schwieriger Rennsonntag werden würde. Als es dann ausgerechnet beim Start zum ersten Wertungslauf auch noch die Probleme mit dem Anlasser gab, war dies eigentlich nur die Weiterführung dieses sehr speziellen Wochenendes. Wenn man dann sieht, dass Luke im zweiten Lauf in seiner schnellsten Runde sogar schneller fährt als Max Hesse und dieser Vierter geworden ist, dann sieht man was hier drin gewesen wäre“, fiel das Resümè von Betreuerseite aus.

Aber wie auch immer – hätte, wäre, wenn zählt alles nichts. Man muss aus dem Negativen lernen und das Positive als Motivation nehmen, dann wird sich voraussichtlich auch schnell der Erfolg einstellen. Zuversichtlich stimmt, dass es bei jedem Rennen bisher immer nur kleine Rädchen gewesen wären, an denen man hätte drehen müssen, um ganz vorne zu landen. Das nächste Rennen wird der ADAC Kart Masters Lauf in Oschersleben in zwei Wochen sein.
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