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FIA WEC
30.04.2015

Audi vor nächstem WM-Krimi

Überholmanöver in jeder Runde, Rad-an-Rad-Duelle, Führungswechsel und nach sechs Rennstunden 4,6 Sekunden Vorsprung für Audi: Der WEC-Auftakt in Silverstone hätte spannender nicht sein können. Mit hohen Erwartungen reist Audi als Tabellenführer nun zum zweiten von insgesamt acht Weltmeisterschafts-Läufen. Am 2. Mai 2015 stehen die 6 Stunden von Spa im Kalender des Audi Sport Team Joest – ein Klassiker, der verspricht, ähnlich spannend zu werden.

Traditionell sind die 6 Stunden von Spa die Generalprobe für die 24 Stunden von Le Mans, die nur sechs Wochen danach als Saisonhöhepunkt das Publikum weltweit in ihren Bann ziehen. Audi nutzt das Rennen im belgischen Spa deshalb seit vielen Jahren, um neben den beiden in der Meisterschaft eingeschriebenen Audi R18 e-tron quattro einen zusätzlichen Rennwagen an den Start zu bringen – genau wie in Le Mans.

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In den vergangenen Jahren hat es sich für Audi ausgezahlt, im Rennen von Spa unterschiedliche Aero-Konfigurationen des Hybridrennwagens zu testen. Auch 2015 wird Audi dort seine Technologien für Le Mans erproben. Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer (CH/DE/FR) in der Startnummer „7“ und Lucas di Grassi/Loïc Duval/Oliver Jarvis (BR/FR/GB) in der Nummer „8“ erhalten teaminterne Unterstützung von Filipe Albuquerque/Marco Bonanomi/René Rast (PL/IT/DE) in einem Audi R18 e-tron quattro mit der Startnummer „9“.

Für René Rast ist der 2. Mai ein besonderer Tag: Der 29 Jahre alte Deutsche bestreitet sein erstes Rennen in einem LMP1-Sportwagen von Audi. Der gebürtige Mindener hat sich über mehrere Jahre im GT3-Programm von Audi Sport customer racing bewährt, dabei zweimal die 24 Stunden von Spa gewonnen und ist im Winter in das LMP-Programm aufgestiegen. „Die Strecke in den Ardennen liegt mir sehr, und mein erstes Rennen im R18 kann ich nach den vielen Testkilometern kaum erwarten“, sagt René Rast vor seiner Premiere. „Filipe und Marco kenne ich schon aus früheren Einsätzen. Audi hat mich gründlich auf meine neue Aufgabe vorbereitet.“

Die 60 Kilometer südöstlich von Lüttich gelegene Rennstrecke begeistert Fans und Fahrer mit ihrem herausfordernden Verlauf. Das 7,004 Kilometer lange Asphaltband folgt einer Topografie mit beträchtlichen Höhenunterschieden. Zu den größten Herausforderungen eines Rennfahrers zählt die Raidillon-Kurve, auch Eau Rouge genannt: Mehr als 270 km/h erreichen die Hybrid-Sportwagen von Audi in der steilen Links-rechts-Kombination an der Bergauf-Passage. Am Ende der folgenden Geraden ist der R18 e-tron quattro 298 km/h schnell. Mit dem gleichen Tempo nähert er sich der Schikane Start und Ziel, bevor die Fahrer vom siebten bis in den ersten Gang zurückschalten und auf 71 km/h verlangsamen müssen. Bei jedem Bremsvorgang gewinnt das Hybridsystem des Rennwagens Energie zurück, die beim Beschleunigen wieder genutzt wird.

Zum Königreich Belgien und den 6 Stunden von Spa hat Audi intensive Verbindungen: In Brüssel ist einer der europäischen Produktionsstandorte des Unternehmens beheimatet. Auf dem belgischen Markt hat Audi im Vorjahr 31.400 Automobile ausgeliefert und ist damit um fünf Prozent gewachsen. 2012 und 2013 hat Audi jeweils die ersten drei Plätze bei den 6 Stunden von Spa belegt, im Vorjahr brachte das Audi Sport Team Joest einen Pokal für den zweiten Platz mit nach Hause. In diesem Jahr kommen Marcel Fässler/André Lotterer/Benoît Tréluyer mit sieben Punkten Vorsprung als Tabellenführer nach Belgien.
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