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FIA WTCC
14.07.2015

Erster Saisonsieg für Ma Qing Hua

Die Europa-Tour der FIA Tourenwagen-Weltmeisterschaft ist mit einem Triumph des Citroën Total Teams, das sich in Vila Real zwei Doppelsiege sicherte, zu Ende gegangen.

Rennen eins:

Doppelsieg für „Pechito“ López und Sébastien Loeb Der Start in Rennen 1 erfolgte bei starker Hitze am späten Vormittag. Für José María López und Sébastien Loeb war die große Unbekannte der Grip beim Start, da dieser Abschnitt nicht Teil der gewohnten Rennstrecke ist.

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Als die Startlichter erloschen, konnten sich „Pechito“ López und Sébastien Loeb in ihren beiden Citroën C-Elysée in der ersten Kurve an die Spitze des Feldes setzen. Hugo Valente, der als Dritter gestartet war, missglückte der Start. Er drängte Yvan Muller ab, der versuchte, an der Innenseite vorbeizufahren. Hiervon profitierte Ma Qing Hua, der Jaap van Lagen und Nick Catsburg überholte und auf Hugo Valente aufschloss, der den Chinesen wiederum touchierte. Für Hugo Valente war das Rennen kurz danach beendet und Ma Qing Hua fand sich an sechster Position wieder – hinter José María López, Sébastien Loeb, Norbert Michelisz, Gabriele Tarquini und Tiago Monteiro. Yvan Muller folgte auf dem siebten Rang.

Im Laufe der 13 Runden vergrößerten sich die Abstände unter den führenden Piloten deutlich. Obwohl Ma Qing Hua gegen Ende des Rennens wieder auf Tiago Monteiro aufschloss, blieb die Reihenfolge bis ins Ziel unverändert. José María López fuhr die Höchstpunktzahl ein, während Sébastien Loeb einen erneuten Doppelsieg für das Citroën Total Team perfekt machte.

Rennen zwei:

Erster Saisonsieg für Ma Qing Hua Nach einer langen Pause begaben sich die Fahrzeuge am späten Nachmittag erneut zur Startaufstellung. Diesmal teilten sich Ma Qing Hua und Yvan Muller die erste Reihe. Nach einem fehlerlosen Start behielten die beiden Teamkollegen die Führung, während ein Zusammenstoß zwischen Jaap van Lagen und Tiago Monteiro für beide Fahrer das Rennende bedeutete. Das Safety-Car kam auf die Strecke, damit die Rennkommissare die Unfallfahrzeuge bergen konnten.

Nachdem die Strecke wieder freigegeben war, blieb Ma Qing Hua in Führung vor Yvan Muller, Nick Catsburg, Gabriele Tarquini, Norbert Michelisz, Sébastien Loeb und José María López. Während sich die beiden führenden Citroën an der Spitze absetzten, lag das Hauptfeld aufgrund mangelnder Überholmöglichkeiten eng beieinander.

In der zehnten Runde unterlief Nick Catsburg ein Fahrfehler, sodass Norbert Michelisz und Sébastien Loeb die Lücke schlossen. Die drei Fahrzeuge berührten sich jedoch beim Abbremsen, Sébastien Loeb schied leider aus. Das Rennen wurde ohne den neunmaligen Rallye-Weltmeister fortgeführt, der dadurch wertvolle Punkte verlor.

Zwei Kurven später hatte Nick Catsburg einen heftigen Unfall. Da sein Fahrzeug mitten auf der Strecke liegenblieb, brachen die Verantwortlichen das Rennen durch das Schwenken der roten Flagge vorzeitig ab. Dies tat der Freude von Ma Qing Hua keinen Abbruch, der seinen ersten Sieg seit Moskau 2014 einfuhr. Als Zweiter machte Yvan Muller die Maximalpunktzahl für Citroën perfekt. José María López sicherte sich mit seinem fünften Platz ebenfalls wertvolle Punkte für die Weltmeisterschaft.

Fahrerstimmen zum Rennen

Yves Matton, Direktor Citroën Racing: „Wir beenden diesen ersten langen Saisonabschnitt sehr erfolgreich: 14 Siege in 16 Rennen, unsere vier Piloten an der Spitze der Fahrerwertung und ein deutlicher Vorsprung von Citroën in der Herstellerwertung. Besonders zufrieden sind wir mit der Leistung von Ma Qing Hua, der seine immer bessere Form durch einen zweiten Sieg in der FIA Tourenwagen-Weltmeisterschaft unterstrichen hat. Alle vier Piloten haben in dieser Saison Siege eingefahren, nun können wir die Asien-Tour selbstbewusst angehen.“

José María López: „Auch wenn es von außen einfach aussehen mag, stellen die 13 Runden auf diesem Rundkurs eine große Herausforderung dar. Der Start war eine große Unbekannte; wir wussten nicht, wie das Fahrzeug auf diesem Streckenabschnitt reagieren würde. Letztendlich ist alles gut gelaufen, ich bin vor Sébastien Loeb geblieben. Ich hatte ein gutes Tempo und konnte mich schnell absetzen. Danach musst ich aufgrund der Hitze meinen Citroën C-Elysée WTCC schonen. Ich merkte, dass die Mechanik unter den Unebenheiten und den Vibrationen litt. Bis ins Ziel musste ich konzentriert bleiben. Ich bin glücklich, auf einem solch anspruchsvollen Rundkurs gewonnen zu haben. Das zweite Rennen war turbulent, aber es ist mir gelungen, mich aus den Duellen herauszuhalten und vom zehnten auf den fünften Platz vorzufahren. Mit 55 Punkten Vorsprung bei noch vier ausstehenden Rennwochenenden bin ich in einer idealen Position.“

Sébastien Loeb: „Pechito‘ López und ich sind gut in Rennen 1 gestartet. Es war ein bisschen eng in der ersten Schikane, da wir beide etwas zu weit nach außen abgekommen sind. Danach versuchte ich, den Kontakt nicht zu verlieren, aber es war schwierig, da der Windschatten für eine leichte Untersteuerung sorgte. Die Lücke vergrößerte sich, da ‚Pechito‘ López etwas schneller war. Ich wiederum versuchte, Norbert Michelisz auf Abstand zu halten. Ich hatte einen guten Start in Rennen 2 und hielt mich aus dem Unfall vor mir heraus. Danach fuhren wir sehr aneinandergereiht und ich konnte keine Überholversuche wagen. In einer Kurve sah ich, dass Nick Catsburg fast angehalten hatte. Dann fuhr er weiter, aber Norbert Michelisz war gerade dabei, ihn an der Innenseite zu überholen. Ich war viel zu schnell und konnte nicht mehr vor ihnen anhalten. Ich habe eine Vollbremsung gemacht und spürte hinten rechts einen Aufprall. Das Fahrzeug geriet ins Schleudern und kam im Reifenstapel zum Stehen. Das Ergebnis ist nicht sehr gut für die Fahrerwertung. Ich war hier schneller als Yvan Muller, aber die fehlerlose Leistung wurde nicht belohnt.“

Ma Qing Hua: „Ich möchte vor allem den Ingenieuren und Mechanikern danken. Nachdem wir auf die umgekehrte Startaufstellung gesetzt hatten, war es erklärtes Ziel, das zweite Rennen zu gewinnen. Alles ist gut gelaufen, ich hatte nach einem perfekten Start ein gutes Tempo. Ich habe mich darauf konzentriert, Yvan Muller keine Überholmöglichkeit zu bieten. Obwohl das Rennen durch die rote Flagge beendet wurde, war es ein großer Moment, als ich meinen Sieg realisiert habe. Und er wurde noch intensiver, als die chinesische Nationalhymne auf dem Podium erklang. Ich bin stolz für mein Land und für Citroën und ich denke, dass sich dieser neue Sieg günstig auf die Entwicklung des Motorsports in China auswirken wird.“

Yvan Muller: „Nach den Schwierigkeiten im Qualifying konnte ich von diesem Wochenende wirklich nicht mehr erwarten. Ich bin dennoch zufrieden, dass ich das Podium erreicht habe. Ma Qing Hua war im Rennen sehr schnell, er hat sich den Sieg sehr verdient. Ich habe versucht, ihn anzugreifen, aber ohne Erfolg. Auch wenn sich die Situation in der Fahrerwertung für mich in keine gute Richtung bewegt, gebe ich nicht auf. Ich bestreite die zweite Saisonhälfte mit dem festen Entschluss, wieder näher an ‚Pechito‘ López heranzukommen.“