Formel 4
18.08.2015
Schwieriges Wochenende für Carrie Schreiner in F4
Dies gelang ihr anfangs auch eindrucksvoll: In den freien Trainings erreichte sie Platz 22 von den 36 gestarteten Fahrern, setzte sich erneut im Mittelfeld fest und ließ auch einige viel erfahrenere Piloten hinter sich. Im Qualifying kam dann bereits der erste Dämpfer. Mit neuen Reifen war Carrie 3/10 Sekunden langsamer als vorher mit gebrauchten, bei allen anderen Fahrern war das Ergebnis natürlich umgekehrt. Carrie konnte sich zwar auf Platz 31 problemlos für die Rennen qualifizieren, aber ihr HTP Junior Team und sie selbst hatten für den negativen Trend keine richtige Erklärung.
Auch im ersten Rennen wurden ihre Rundenzeiten erneut langsamer. „Ich konnte auf den Geraden selbst im Windschatten meinen Gegnern nicht folgen und hatte dadurch keine Chance am Mittelfeld dranzubleiben“, so die Saarländerin frustriert nach dem Rennen. Die anschließende Datenauswertung bewies einen massiven Topspeedverlust und der Tausch des Turboladers inklusive einiger Nebenaggregate sollten Abhilfe schaffen.
In Rennen 2 hatte Carrie einen guten Start und konnte direkt einige Gegner überholen. Aber dann erneut Pech: Bereits in der Anfangsphase kreuzte ein übermütiger Kollege nach einem Ausflug über die Wiese ihre Linie und beschädigte nach einer leichten Kollision ihren Frontflügel. Danach lag ihr Auto immer schlechter und starkes Untersteuern stellte sich ein. Carrie kämpfte mit diesem großen Handicap zwar weiter, wurde aber wehrlos nach hinten durchgereicht!
Rennen 3 fand dann bei leichtem Regen und damit nasser Strecke statt. Es wurde aus Sicherheitsgründen hinter dem Safty Car gestartet. Wieder hatte die HTP Junior-Pilotin eine starke Anfangsphase und konnte direkt drei Plätze gut machen. Ausgangs der Mercedes Arena schnappte sie sich Nummer vier und war schon fast vorbei, als dieser neben ihr plötzlich quer kam und sie auf die Wiese drängte. Ein Dreher war die unvermeidliche Folge und die Rennamazone fand sich ganz am Ende des Feldes wieder. Ein gutes Ergebnis war damit erneut dahin, auch wenn sie im Laufe des Rennens noch einige Positionen nach vorne kam.
So war Carrie nach dem ereignisreichen Wochenende auch ziemlich enttäuscht. „Die Plätze 26 bis 28 sind inzwischen nicht mehr mein Anspruch. Es hat sehr gut angefangen, aber ab dem Qualifying ging nichts mehr. Technische Probleme, unverschuldete Kollisionen, aber auch eigene Fehler haben mich ausgebremst. Ich hoffe, das wir bei den nächsten Tests öfter im Regen fahren können, damit ich auch bei diesen Bedingungen das Auto besser kennen lernen kann. Aber das gehört zu einem Lehrjahr in der stärksten Formel-Einsteigerserie der Welt einfach dazu. Aber ich nehme auch positive Dinge vom Nürburgring mit. Wenn mein Auto funktioniert, kann ich im Trockenen jetzt schon regelmäßig im Mittelfeld mithalten.Das stimmt mich für die nächsten Rennen sehr optimistisch.“ Bereits vom 28. bis 30. August geht es auf der Berg- und Talbahn des Sachsenrings bei Chemnitz mit der ADAC Formel 4 weiter.