Formel 4
26.08.2015
Zimmermann will „Kriegsbeil“ mit der Saison begraben
Das sächsische Städtchen Hohenstein-Ernstthal ist in Deutschland vermutlich aus zwei Gründen bekannt. Einerseits kam dort vor über 150 Jahren der Schriftsteller Karl May zur Welt, andererseits brummen unweit der Stadt mehrmals jährlich die Motoren. Auch am kommenden Wochenende (28. bis 30. August) wird das wieder so sein, wenn Tim Zimmermann mit der ADAC Formel 4 am Sachsenring zu Gast ist. Und genau wie Karl Mays Winnetou mit seiner Silberbüchse stets Treffsicherheit bewies, möchte auch Zimmermann am Sachsenring den sehnlich erwarteten Volltreffer landen. „Ich kann es kaum erwarten, ins Auto zu steigen“, sagt Zimmermann. „Auf der Strecke fühle ich mich sehr wohl.“
Das liegt vor allem daran, dass der Sachsenring den Fahrer und sein Können fordert. Neben Motor-Power brauchen die Nachwuchstalente vor allem Mut auf dem 3.600 Meter langen Kurs. Teilweise fahren die Piloten in Kurven hinein, ohne den Ausgang zu sehen. „Eine Passage ist dabei, da geht es richtig steil nach unten“, erinnert sich das Mitglied der Deutsche Post Speed Academy an den Kurs. „Wären wir Skifahrer, wäre das vermutlich eine schwarze Piste, so steil ist das.“
Auch nach dem verpatzten Wochenende am Nürburgring vor zwei Wochen ist Zimmermann also noch zu Scherzen aufgelegt, die Enttäuschung über die magere Punktausbeute und das schlechte Setup ist verflogen. „Wir haben viel gesprochen und werden am Sachsenring ein paar neue Dinge ausprobieren“, so Zimmermann über die Arbeit mit seinem Team Neuhauser Racing. „Die Tests hier waren gut und wir haben vielleicht noch ein paar Asse im Ärmel.“
Am Ende des Wochenendes sollen dann vor allem Punkte auf Zimmermanns Konto sein, der ein oder andere Podestplatz wäre ein großer Erfolg. Der Sachsenring soll der Auftakt zu drei Rennwochenenden sein, die die erste Saisonhälfte mit durchwachsenen Ergebnissen vergessen machen. „Wir wissen, dass das nicht einfach wird“, sagt Zimmermann. „Aber wir wissen genau so gut, dass wir viel bessere Leistungen bringen können, als es die bisherigen Ergebnisse vermuten lassen.“ Es wäre dem sympathischen Langenargener zu wünschen, dass er am Sachsenring endlich Winnetous Friedenspfeife mit der bislang verkorksten Saison 2015 rauchen kann.