GP2
16.04.2015
Auftakt der GP2-Saison in Bahrain
Die größte Innovation in der GP2 dieses Jahres ist das DRS-System. Es verkürzt die Rundenzeit auf dem 5,412 Kilometer langen Bahrain International Circuit um ungefähr eine Sekunde und führt dadurch die Nachwuchs-Serie etwas näher an die Formel 1 heran. Zudem erhält die GP2 erstmals den Grand Prix-Status.
Nicht mehr am Start ist der amtierende GP2-Champion Jolyon Palmer. Er hat sich einer neuen Herausforderung gestellt und ist nun Ersatzfahrer im Lotus F1 Team. „Die GP2 war eine großartige Vorbereitung auf meine aktuelle Aufgabe bei Lotus“, betont Palmer, der im vergangenen Jahr für DAMS fuhr. „Denn in der Serie lernte ich alles, worauf es in der Spitzenklasse des Motorsports ankommt. Dazu gehört auch das richtige Reifen-Management, um alles aus den Gummiwalzen herauszuholen. Das Reifen-Management spielt auch in der Formel 1 eine entscheidende Rolle. In der GP2 erhielt ich tiefe, wertvolle Einblicke in diese Schlüsselfunktion und deren optimale Nutzung.“
Als Ersatz für Jolyon Palmer verpflichtete DAMS den amtierenden GP3-Meister Alex Lynn. Er errang seinen Titel im vergangenen Jahr ebenfalls mit Reifen von Pirelli und profitierte zudem von einem Stipendium des Herstellers in Höhe von 200.000 Euro. Es unterstützte Alex Lynn darin, sich zu einem GP2-Piloten zu entwickeln.
Wie im vergangenen Jahr nominierte Pirelli für das GP2-Rennwochenende in Bahrain den P Zero White (Medium) und den P Zero Yellow (Soft). Mit dieser Kombination sind auch die Formel 1-Teams beim Großen Preis von Bahrain 2015 ausgestattet. Allerdings unterscheiden sich die Reifen für die Formel 1 und die GP2-Serie in ihrer Performance.
Mario Isola, Motorsport-Manager Pirelli: „Jolyons Kommentare und der Fakt, dass acht der aktuellen Formel 1-Piloten aus der GP2 kommen, unterstreichen die Bedeutung der Nachwuchs-Serie als Sprungbrett für die Formel 1. Wir haben wieder konsequent darauf geachtet, dass die Leistungsmerkmale unserer Reifen für die GP2 so weit wie möglich den Eigenschaften der Formel 1-Reifen entsprechen, obwohl sie sich natürlich in ihrer Mischung und Struktur unterscheiden. Dieser Prozess des Angleichens wird 2015 durch die Einführung des DRS-Systems in die GP2 noch verstärkt. Sie ist in dieser Hinsicht nun identisch mit der Formel 1. Der Circuit in Bahrain hat zwei DRS-Zonen, was die Rundenzeit um knapp eine Sekunde verkürzt. Insgesamt erwarten wir einen Leistungsunterschied von durchschnittlich fünf Sekunden pro Runde zwischen der Formel 1 und der GP2.“
„Der Einsatz von DRS wirkt sich natürlich auf die GP2-Reifen aus. So erreichen die Autos auf den Geraden höhere Top-Speeds, was unmittelbar einhergeht mit höheren Bremskräften, die auf die Pneus einwirken. Dennoch entsprechen unsere aktuellen GP2 -Produkte weitgehend denen des Vorjahres. Denn sie zeigen einen ausgewogenen Kompromiss zwischen Speed und Haltbarkeit. Das hilft den Fahrern, mehr über das Top-Level im Motorsport zu erfahren. Aufgrund der höheren Ge-schwindigkeit in der GP2 werden Verschleiß und Abrieb in diesem Jahr wahrscheinlich höher sein. Doch dadurch erhalten die Rennen noch mehr Action und Spannung“, so Isola weiter.
Die Herausforderungen für die Reifen
Im Gegensatz zum Abendrennen der Formel 1 finden die Rennen der GP-Serie in Bahrain am Tag statt. Daher wird der hitzebedingte Verschleiß ein Schlüsselfaktor sein. Das Qualifying allerdings wird erst am Abend ausgetragen. Infolgedessen ist es für die Teams eine Herausforderung, aus den Daten der ersten Session Erkenntnisse für die nächste Session abzuleiten.
Als beliebter Teststandort ist die Strecke in Bahrain den Teams sehr gut bekannt. So führte Pirelli im Februar dort einen Entwicklungstest durch, Anfang April erfolgte an gleicher Stelle der offizielle Gruppentest. Dabei wurden allerdings die mittelharten und superweichen Slicks eingesetzt. Infolgedessen haben die Fahrer keine aktuellen Erkenntnisse darüber, wie sich die weiche Mischung unter den dortigen Bedingungen verhält.
Der Asphalt der Strecke in Bahrain ist besonders rau und erhöht dadurch Abrieb und Verschleiß. Insbesondere die Hinterreifen werden auf diesem mittelschnellen Circuit belastet, dessen gleichmäßiges Layout die beiden Kriterien Traktion und Bremsmanöver in den Mittelpunkt rückt.
GP2: Das Rennen und die Regeln
Jedes Auto erhält pro GP2-Wochenende fünf Sätze Slicks und drei Sätze Regenreifen. Das Slick-Portfolio besteht aus drei Sätzen der härteren Mischung (Medium) und zwei Sätzen der weichen Mischung (Soft). Die Fahrer können ihre Reifensätze beliebig einsetzen. Allerdings müssen im Hauptren-nen beide Slick-Mischungen gefahren werden – sofern es sich nicht um ein Regerennen handelt. Nach dem freien Training muss jedes Team einen Satz der härteren Mischung zurückgeben.
Das Qualifying beginnt am Freitag um 20:00 Uhr (Ortszeit) auf beleuchteter Strecke. Rennen eins am Samstag beginnt um 13:10 Uhr (Ortszeit) und geht über 32 Runden. Jeder Fahrer muss einen Reifenwechsel durchführen, allerdings nicht während der ersten sechs Runden.
Die Rangfolge nach dem ersten Rennen ist die Startaufstellung für das zweite Rennen, das am Sonntag um 14:15 Uhr (Ortszeit) gestartet wird. Allerdings starten die acht bestplatzierten Fahrer des ersten Rennens in umgekehrter Reihenfolge. Das zweite Rennen geht über 23 Runden. Ein Reifenwechsel ist nicht vorgeschrieben.