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GP2
13.03.2015

Interview mit Rene Binder nach Tests in Abu Dhabi

Zufriedene Gesichter bei Rene Binder und Trident Motorsport: Nach den dreitägigen Pre-Season-Tests auf dem Yas Marina Circuit ist der 23-jährige Tiroler noch in der Nacht auf Donnerstag mit positiven Eindrücken aus Abu Dhabi nach Hause geflogen. Gleich zweimal gelang dem österreichischen Neuzugang im Mailänder Team der Sprung in die Top-Fünf. Eine Spitzenzeit am Abschlusstag wurde durch ein Problem am neuen DRS leider verhindert, jedoch tat dies der insgesamt sehr erfolgreichen Testwoche keinen Abbruch mehr.

Im Gegensatz zur Formel 1 haben Testfahrten in der GP2 ja durchaus eine Aussagekraft. Welche Lehren kann man also nach diesen drei Tagen auf dem anspruchsvollen Yas Marina Kurs ziehen?

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Rene Binder: „Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden, weil wir auf einem guten Weg sind. Die Zusammenarbeit im Team funktioniert bislang perfekt und mit Raffaele Marciello habe ich den idealen Teamkollegen neben mir – einen, der nicht nur extrem schnell, sondern auch ein echter Teamplayer ist. Ich hoffe jedenfalls, dass ich in dieser Konstellation auch meine Grenzbereiche weiter nach oben verschieben und die entsprechenden Ergebnisse abliefern kann.“

Wie groß ist Dein persönlicher Ehrgeiz, gegen einen solchen Fahrer, der aktuell Ersatzpilot bei Sauber ist und bei Ferrari sogar als Nachfolger von Kimi Räikkönen gehandelt wird, eine gute Figur abzugeben?

Rene Binder: „An meinem Ehrgeiz scheitert es sicherlich nicht und wenn bei mir alles perfekt zusammenpasst, so wie am ersten Tag, kann ich teilweise schon auf Augenhöhe sein. Trotzdem müssen wir in diesem Punkt auch etwas am Boden bleiben. Lello (Anm. Raffaele Marciello) war einer der besten Formel 3-Fahrer aller Zeiten und wenn man sich das aktuelle Starterfeld der GP2 anschaut, sind da noch etliche andere Fahrer dabei, die in hochkarätigen Serien schon um Meistertitel gekämpft haben. Sich auf einem derart hohen Niveau behaupten zu können, ist nicht selbstverständlich.“

Die GP2 Serie hat nach dem Vorbild der Königsklasse nun auch das so genannte DRS (Anm. „Drag Reduction System“) eingeführt. Was sind Deine bisherigen Eindrücke davon?

Rene Binder: „Obwohl es ausgerechnet bei meiner Qualifying-Simulation am Donnerstag nicht funktioniert hat, bin ich überzeugt, dass wir durch dieses System noch bessere Rennen und mehr Überholmanöver erleben werden. Die Autos sind dadurch um sechs bis sieben Zehntel schneller.“

Schon in zweieinhalb Wochen geht es zur Generalprobe nach Bahrain. Wer sind die Favoriten und welche Ziele hast Du Dir für 2015 gesteckt?

Rene Binder: „Für mich ist Stoffel Vandoorne der Hauptfavorit, obwohl Gasly und Lynn bei DAMS das beste Material zur Verfügung haben werden. Vielleicht kann aber auch Marciello ein Wörtchen mitreden. Vom Grundspeed her ist er vielleicht sogar der Schnellste von allen. Was meine Ziele betrifft, lasse ich die ersten Rennen einfach einmal auf mich zukommen. Es sieht zwar deutlich besser aus, aber ein paar Hausaufgaben gibt es da schon noch zu erledigen.“