GP2
13.05.2015
Ratlosigkeit nach Rückschlag in Barcelona
Das Rennwochenende in Barcelona war ein weiterer Rückschlag für dich. Was ist momentan los bei Trident Motorsport?
Rene Binder: „Das Vertrauen in mein Team und in meine Ingenieure ist nach wie vor da, aber auf der anderen Seite gibt es für mich hier ein grundsätzliches Problem, das uns derzeit einbremst. Ich war im Qualifying von Barcelona eine Sekunde langsamer als letztes Jahr und das, obwohl wir in dieser Saison DRS verwenden. Wir haben alle noch keine Erklärung dafür, warum wir nach den erfolgreichen Wintertests auf einmal das Fahren verlernt haben sollen, aber mit einem Auto ohne Grip kann ich keine Wunder wirken. Das steht fest.“
Auch dein Teamkollegen, Raffaele Marciello, wird derzeit unter seinem Wert geschlagen und hat nach vier Rennen nur einen siebten Platz auf dem Konto.
Rene Binder: „Bitte nicht vergessen: Er ist immerhin dritter Fahrer bei Sauber und hat auch im Freitagstraining der Formel 1 in Barcelona wieder gezeigt, dass er mindestens den Speed der beiden Stammfahrer hat. Wenn die Reifen perfekt arbeiten und unser Auto gut abgestimmt ist, kann ich den Rückstand auf ihn in Grenzen halten. Aber so wie es momentan läuft, komme ich damit einfach überhaupt nicht zurecht.“
Das klingt doch ziemlich ratlos, aber welche Konsequenzen kann das Team jetzt in dieser schwierigen Situation ziehen?
Rene Binder: „Fakt ist: Es muss sich jetzt wirklich etwas tun, sonst hält mich hier in der GP2 Serie nichts mehr. Ich habe jahrelang gekämpft, hatte ein paar Erfolgsmomente und gehofft, in meiner dritten Saison endlich noch einmal die eine oder andere Topplatzierung zu erreichen, die schon ein paar Mal in greifbarer Nähe lag. Wenn ich diese Möglichkeit nicht bekomme bin ich weg. So einfach ist das.“
Gibt es in Hinblick auf das erste Jahreshighlight in Monte Carlo auch etwas, das Dich positiv stimmt?
Rene Binder: „Im Moment habe ich noch ziemliche Rückenschmerzen von meinem Unfall im Sprintrennen (Barcelona). Da bin ich von hinten angerempelt worden und rückwärts mit hoher Geschwindigkeit in die Absperrung geflogen. Das hätte auch anders ausgehen können. Auf Monaco freue mich immer und ich weiß, dass ich dort im Normalfall auch schnell bin. Dafür muss sich das Auto aber wieder so anfühlen, wie vor zwei Jahren als ich auf den Plätzen sechs und sieben gelandet bin.“