GP2
24.06.2015
Rückendeckung für Binder nach Reifensterben
Rene Binder blickte nach Platz 17 im Hauptrennen und Platz 14 im Sprintrennen jeweils kopfschüttelnd auf die Ergebnislisten: „Ich hatte, wie schon gestern im Hauptrennen, einen perfekten Start, konnte in der Anfangsphase sogar meinen Teamkollegen, Raffaele Marciello, überholen und mich auf Platz elf behaupten. Danach ging es mit stark abbauenden Reifen aber rapide zurück und ich musste am Ende froh sein, dass ich mich überhaupt noch auf P14 über die Ziellinie retten konnte. Auch wenn es nicht an meinem Einsatz mangelt und ich deshalb auch von vielen Seiten Rückendeckung erhalte, ist die aktuelle Situation für mich extrem schwierig zu akzeptieren.“
Den 23-jährigen Zillertaler ärgert vor allem, dass er im Gegensatz zu den vergangenen Jahren nicht einmal mehr von seinem reifenschonenden Fahrstil profitieren kann: „Im Normalfall habe ich in einem Rennen immer noch Plätze gut gemacht, aber wenn das Auto in der aktuellen Situation nicht hundertprozentig perfekt abgestimmt ist, kannst du die Reifen behandeln, wie du willst. Du wirst trotzdem schon nach wenigen Runden gnadenlos zurückgereicht.“
Mit einem Rückstand von acht Zehntelsekunden auf den Polesetter, Stoffel Vandoorne, war Binder aus dem Qualifying gekommen und mit seiner Zeit nicht einmal unzufrieden: „Erstens ist Vandoorne ein absoluter Ausnahmefahrer im aktuell schnellsten Auto. Da stimmt einfach alles perfekt zusammen. Zweitens habe ich nachweislich zwei bis drei Zehntel im Verkehr verloren. Mit einer halben Sekunde Rückstand im Zeittraining könnte ich jedenfalls noch gut leben, aber über eine Renndistanz hatten wir hier wieder Riesenprobleme.“
In einem kurzfristig einberufenen Krisenmeeting stellte Trident Motorsport noch am Sonntagmittag tiefgreifende Maßnahmen in Aussicht, um die aktuelle Reifenproblematik möglichst rasch in den Griff zu bekommen. „Ich bin nur froh, dass wir mit Sauber-F1-Ersatzfahrer, ‚Lello' Marciello, einen Fahrer im Auto haben, über dessen Speed es sicherlich nichts zu diskutieren gibt. Und wenn hier nicht einmal einer wie er in die Punkte fahren kann, sagt das schon einiges aus. Es braucht hier sicher neue Ideen, ansonsten sehe ich in Hinblick auf die nächsten Rennen schwarz.“