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KTM X-BOW Battle
29.06.2015

X-BOW Battle vor 80.000 Fans am Nürburgring

Von wegen „Eifel-Wetter“: Das Feld der X-BOW Battle wurde am Nürburgring praktisch das gesamte Wochenende über von strahlendem Sommerwetter im Empfang genommen – und die 24 Pilotinnen und Piloten bedankten sich mit einer großartigen Racing-Show. So gab es in den Qualifying-Sessions, vor allem aber in den beiden Rennen am Samstag und Sonntag, genügend Action und unglaubliche Positionskämpfe, welche von den knapp 100.000 Fans an den drei Veranstaltungstagen frenetisch bejubelt wurden.

„Battle“-Organisator Georg Silbermayr durfte mit dem Premieren-Auftritt „seiner“ Rennserie auf dem legendären Nürburgring jedenfalls mehr als zufrieden sein: „Ich denke, wir konnten die Erwartungen der Organisatoren des 30. Int. ADAC Truck Grand Prix zumindest erfüllen. Spektakuläre, spannende Rennen, kurzweilige Unterhaltung und Motorsport zum Anfassen – das ist es, was die Truck-Fans sehen wollen. Wir wurden extrem herzlich aufgenommen, haben uns wahnsinnig wohl gefühlt und es wäre eine Ehre, wenn wir im nächsten Jahr wiederkommen dürften – für uns war es ein perfekter Gastauftritt!“

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Im Samstagsrennen machte sich der österreichische Polesetter Reini Kofler unmittelbar nach dem Start aus dem Staub, einzig Niki Leutwiler konnte in den ersten Runden halbwegs auf Schlagdistanz bleiben. Doch auch der Schweizer musste die Verfolgung am Ende aufgeben, er begnügte sich mit dem zweiten Platz hinter Kofler und dachte damit ganz klar an die Punkte für die Gesamtwertung. Dahinter spielte sich jedoch der großartigste Mehrkampf der jüngeren „Battle“-Geschichte ab, in dessen Verlauf Vorjahrsmeister Klaus Angerhofer und sein österreichischer Landsmann Georg Silbermayr gegen den Deutschen Serien-Neuling Steffen Faas kämpfen mussten.

Zu Beginn war auch noch Pierre Ludigkeit dabei, der Deutsche hatte aber schon nach wenigen Runden einen heftigen Einschlag in die Leitplanken ausgangs der Mercedes-Arena zu verzeichnen, womit sein Rennen zu Ende war. Was das geplante Ende seiner „Battle“-Karriere betrifft, hoffen außerdem alle Teilnehmer, Teams und Fans, dass es sich nicht um einen endgültigen Abschied handelt! So blieb es jedenfalls beim Dreikampf Angerhofer, Silbermayr, Faas, in dessen Verlauf die Positionen in jeder Runde gewechselt wurden.

Am Ende trickste Steffen Faas seine erfahrenen Mitbewerber aus und fuhr trotz nachlassender Hinterreifen den ersten Podestplatz seiner X-BOW Battle Karriere nach Hause. „Battle“-Veranstalter Georg Silbermayr wurde Vierter, Klaus Angerhofer Fünfter. Die Plätze sechs und sieben gingen an die Teamkollegen Holger Baumgartner und „BOB BAU“, vor allem ersterer war im Hinblick auf den Meisterschaftskampf mit dem Ergebnis nicht besonders glücklich. Hinter „BOB BAU“ komplettierten der Berliner Uwe Schmidt, der Schweizer Dr. Umberto Schläpfer und der tschechische Neueinsteiger Josef Koller (nach starker Leistung) die Top-Ten. Salzburgs schnellster Zahnarzt, Sehdi Sarmini begeisterte mit einer sehenswerten Aufholjagd vom letzten Startplatz auf Rang zwölf ebenso wie Gaststarter Smudo, der von Platz 21 kommend bis auf Position 14 vorfahren konnte.

Die Startaufstellung zum zweiten Rennlauf der „Battle“ sah jener vom Samstagslauf sehr ähnlich – wieder startete Reini Kofler vor Niki Leutwiler aus der Pole-Position. Die erste große Aufregung gab es dieses Mal allerdings schon kurz nach dem Start, als Vorjahres-Champion Klaus Angerhofer beim Anbremsen der ersten Kurve die vor ihm liegenden Kontrahenten außen überholen wollte: Angerhofer verbremste sich und musste mit stehenden Rädern ins Kiesbeet ausweichen, womit er sich um sämtliche Chancen auf ein Top-Resultat brachte. Die kurzfristige Aufregung nutzte Kofler eiskalt aus und setzte sich sofort einige Wagenlängen von Leutwiler ab. Dahinter formierte sich der altbekannte D-Zug aus Lauf eins, bestehend aus Georg Silbermayr, Holger Baumgartner und Steffen Faas, etwas weiter zurück gab’s einen Zweikampf zwischen „BOB BAU“ und Sehdi Sarmini.

Nach etwa der Hälfte des Rennens veränderte sich das Grip-Level der Michelin Slickreifen und die Abstände zwischen den Streithähnen veränderten sich. Das brachte Baumgartner näher an Silbermayr heran, dahinter steckte Sarmini im Getriebe von „BAU“. Der Zieleinlauf nach 25 Minuten sah trotz aller Kämpfe und Überholversuche die bekannte Reihenfolge: Kofler vor Leutwiler und Silbermayr teilten sich die Podestplätze, Baumgartner, Faas, „BAU“ und Sarmini belegten die Ränge vier bis sieben. Auf Platz acht rettete Klaus Angerhofer nach seinem Fehler in der Anfangsphase noch ein paar Punkte, Neunte wurde die schnelle Salzburgerin Laura Kraihamer, die in beiden Läufen mit Set-Up Problemen zu kämpfen hatte. Abgeschlossen wurden die Top-Ten durch den „fliegenden Holländer“ Jack Rotteveel.

Bemerkenswert auch der 13. Gesamtrang von „Smudo“, der sich in einem beinharten Duell gegen den Serben Petar Matic durchzusetzen vermochte. Das Mitglied der „Fantastischen Vier“ hatte am Wochenende sichtlich sehr viel Spaß und begeisterte die Fans. „Es war absolut geil hier zu fahren, das gesamte Starterfeld und die Mannschaften sind eine super Truppe, man fühlt sich sofort wohl. Wenn es mein Terminkalender zulassen würde, könnt' ich mir sehr gut vorstellen, permanent dabei zu sein“, so „Smudo“, der damit ein schönes Kompliment für die „Battle“ parat hatte.

Auf die Frage, was dem in dieser Saison des Öfteren zweitplatzierten Jörg Haghofer zum ersten Sieg über Seriensieger Cédric Freiburghaus noch fehlt, war die Antwort „meistens eine halbe bis eine Sekunde pro Runde.“ Das regt einerseits zum Schmunzeln an, beschreibt andererseits aber recht treffend, wie es den Gegnern des Schweizer Youngsters in der ersten „Rookies Challenge“-Saison ergeht. Auch am Nürburgring war Freiburghaus in beiden Läufen unschlagbar. Haghofer hingegen erlebte gemeinsam mit dem Kolumbianer Carlos Felipe Rezk einen ähnlich heroischen Kampf wie die Protagonisten der „Battle“ in der Auseinandersetzung um Rang drei. Bei den „Rookies“ ging es um den zweiten Podestplatz und in der allerletzten Kurve konnte sich Jör Haghofer durchsetzen, während Rezk in der Streckenbegrenzung landete. Der Slowene Sebastian Jakl fuhr einen ungefährdeten dritten Rang heraus.

Und auch im zweiten Rennen kam, was kommen musste: Sieg für Cédric Freiburghaus! Der junge Schweizer darf nun mit einem vorzeitigen Titelgewinn am Slovakiaring rechnen und wird bereits jetzt als heißer Kandidat für einen Einsatz in der „großen“ X-BOW Battle beim Saisonfinale in Rijeka gehandelt. „Ersatz“ ist allerdings bereits im Anmarsch: Hinter einem weiteren Saisonstarter, dem Slowenen Sebastian Jakl, holte Carlos Felipe Rezk an seinem ersten Rennwochenende in der „Rookies Challenge“ gleich eine Podestplatzierung – was den Kolumbianer dazu bewog, sich kurzfristig auch für den Slovakiaring und das Finale in Rijeka anzumelden.