PCHC
22.04.2015
Porsche Club Historic Challenge gestartet in Hockenheim
Schon im Qualifying machte Michael Joos deutlich, dass der Gesamtsieg beim ersten Rennen in dieser Saison nur über ihn führen wird. Mit einer Bestzeit von 1.46,304 ließ er den Zweitschnellsten Markus Fischer knapp über zwei Sekunden hinter sich. Die beiden Rennen entschied Joos dann in ähnlicher Art und Weise für sich. Gleich beim Start entwischte der junge Porsche-Pilot dem übrigen Feld und diktierte das Geschehen souverän von der Spitze aus. Als der erste Durchgang nach zehn Runden wegen einer großen Ölspur in der Spitzkehre abgebrochen wurde, hatte Joos bereits über 20 Sekunden Vorsprung auf Fischer herausgefahren.
Der zweite Heat wurde zur erneut sicheren Beute, wobei diesmal der Abstand zu Fischer knapp über 29 Sekunden betrug. „Es hat alles funktioniert und gepasst. Das Team hat eine super Arbeit gemacht. Ich kam am Start auch gut weg. Die ersten beiden Runden war es noch ein wenig enger. Zwischendurch kam Sebastian Glaser nochmals ein wenig auf. Ich konnte mich dann immer weiter absetzen. Ich denke es war ein überzeugender Sieg. Die Saison hat für uns gut angefangen“, so Joos.
Markus Fischer holt zweimal Rang zwei
Ähnlich souverän wie Joos schnappte sich Markus Fischer zweimal den Platz hinter dem Gesamtsieger. Der Landshuter musste im ersten Rennen zunächst Sebastian Glaser im Porsche 996 GT3 RS den Vortritt lassen. Als dieser aber den 911er vorzeitig abstellte, war der Weg für Fischer frei. Zum Zeitpunkt der Roten Flagge hatte Fischer seinem engsten Verfolger Thomas Reichel etwas unter acht Sekunden aufs Auge gedrückt. „Das war ein sehr guter Start in die neue Saison. Da kann man sich nicht beschweren. Wir fahren dieses Jahr mit ABS und da macht es noch mehr Spaß. Es ist ein bisschen einfacher, aber man muss sich doch etwas umgewöhnen. Die beiden Vorderen waren zwar weg, aber von hinten hat Schindler ganz schön geschoben. Er hat dafür gesorgt, dass es nicht langsamer wurde. Wir sind sehr zufrieden mit dem, was wir heute erreicht haben“, äußerte sich Reichel zum ersten Rennen.
Das zweite Rennen war dann noch einmal eine deutlichere Angelegenheit. Mit über 14 Sekunden Abstand zum Drittplatzierten Silvio Schindler sah Fischer das schwarz-weiß karierte Tuch. „Der Start war schön und ich bin auch sehr gut weggekommen. Michael Joos hat mich dann in der ersten Kurve aber gleich überholt. Danach ging es auch sehr schön bis wir auf die zu Überrundenden aufliefen. Ab dem Zeitpunkt war ich beim Überrunden dann nicht so glücklich. Ich habe dann meinen Rückstand mehr und mehr angesammelt. Es war aber ein sehr interessantes und schönes Rennen für mich“, berichtete Fischer.
Schindler setzte mit dem dritten Platz die Leistung von der letzten Saison fort. Im ersten Durchgang hatte der GT2-Pilot noch knapp Thomas Reichel den Vortritt lassen müssen. In einem engen Finish verwies er in Rennen zwei den Dritten der Klasse 9 Dr. Ralph P. Moog (997 GT3 Cup) auf die vierte Position. „Das Rennen hat sehr viel Spaß gemacht. Es war ein sehr schönes Feld mit vielen Positionswechseln. Es war echt anstrengend, hat aber umso mehr Spaß gemacht. Am Ende hat es dann zum Podiumsplatz gereicht. Beim Überrunden habe ich etwas verloren, wodurch der Abstand zu Platz vier und fünf nochmals kurzzeitig etwas enger wurde. Am Anfang hatte ich durch einen Verschalter ein oder zwei Plätze verloren, die ich erste wieder aufholen musste“, erzählte der Sieger der Klasse elf. Schindler war auch der einzige Pilot, der in die Phalanx der Piloten in der Klasse neun einbrechen konnte. Die Klasse für die 997er Cup Modelle präsentierte sich in ihrem zweiten Jahr sehr hochkarätig und war mit elf Teilnehmern bestens besetzt.
Heinz Bayer und Thomas Weidel bei den 996ern vorne
Hinter den schnellen 997er waren es die 996 GT3 Cup Fahrzeuge, die um die letzten Plätze in den Top 10 stritten. Im ersten Rennen fuhr Heinz Bayer als Zehnter zum Sieg in der Klasse 8. Bayer ließ damit Thomas Weidel, der eine starke Premiere im 996 Cup Porsche hinlegte, mit knapp über 2,4 Sekunden hinter sich. Den dritten Rang holte sich Carl-Friedrich Baron von Münchhausen. Im zweiten Heat drehte Weidel den Spieß um und siegte mit 4,556 Sekunden Vorsprung vor Münchhausen und Bayer. Die Klasse elf wurde nach dem Ausfall von Sebastian Glaser zweimal sichere Beute von Silvio Schindler, der Dr. Thomas Scheyer und Willi Pfeiffer (beide 997 GT3 Cup) auf Distanz hielt.
Alexandra Irmgartz gelingt Doppelerfolg
Bei den historischen Porsche-Fahrzeugen staubte Vorjahresmeisterin Alexandra Irmgartz einen Doppelsieg ab. Damit war schon beim Saisonstart das erste Ziel von einem Gesamtsieg bei den Historischen erfüllt und der Umstieg auf den 964 RSR bestens geglückt. Da störte es auch nicht, dass die Porsche-Pilotin noch alleine in der Klasse unterwegs war. Als schnellster Konkurrent erwies sich derweil Georg Vetter, der mit seinem Porsche 964 C2 in der gut besetzten Klasse vier antrat. Der Schwarzwälder hatte im Zeittraining noch den Ton vor Irmgartz und Martin Flak (993) angegeben. In den ersten beiden Runden hielt sich Vetter noch an der Spitze, doch dann setzte sich Irmgartz vor den Schwarzwälder. Den Vorsprung baute die Motorsportlerin aus Neuwied auf noch über acht Sekunden aus, wobei Vetter sich mit dem Sieg in der Klasse vier trösten durfte. Dahinter verwies Ralf Schmaus (964 Cup) Flak auf die vierte Position und Platz vier in der Klasse vier.
Das zweite Rennen hatte Irmgartz voll und ganz im Griff. An ihrem Sieg gab es nichts zu deuteln. Als starke Gesamtzwölfte fuhr Irmgartz über den Zielstrich. „Am Start und in den ersten drei Runden war Georg Vetter noch vor mir. Dann konnte ich ihn aber vor der Ameisenkurve ausbremsen und vorgehen. Er konnte dann lange noch mithalten und ich ihn zunächst nicht abschütteln. Ich denke, dass dann seine Reifen abbauten. Am Ende nahm ich etwas Speed heraus und fuhr den Sieg schön nach Hause. Das Auto lief super. Es war somit ein perfekter Start für uns“, befand Irmgartz.
Georg Vetter landete erneut auf Platz zwei und setzte sich damit in der Klasse vier durch. „Ich bin zwar am Anfang kurz vorne gelegen, aber letztendlich hatte ich gegen den RSR keine Chance. Zudem haben meine Reifen kontinuierlich abgebaut. Aber mit meinem Auto und dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Ich habe dann auch etwas Gas herausgenommen, als ich sah, dass ich meine Klasse gewinnen werde. Es hat Spaß gemacht und war für mich ein schönes Rennen“, so Vetter.
Enrico Schenke tat es Teamkollege Schmaus gleich und lief auf der zweiten Klassenposition und Platz drei bei den Historischen im Ziel ein. Martin Flak landete wie am Vortag auf Rang drei in der Klasse vier. „Es war ein sehr spannendes Rennen mit Martin Flak. Das Rennen war sehr schön und fair. Ich konnte zwischendurch Georg Vetter etwas angreifen. Aber er war dann doch etwas zu schnell. Auf den Geraden war er immer weg. Ich hatte später Mühe den zweiten Platz nach Hause zu fahren. Ich bin froh, dass ich das auch geschafft habe“, gab Schenke zu Protokoll.
In der Klasse drei teilten sich Norbert Schuster und Antonios Trichas die Siege. Marc Hönsch, dessen Engagement kurzfristig im Fahrzeug von Willie Beck zustande kam, und Andreas Pöhlitz (alle 968 CS) landeten jeweils einmal auf dem zweiten Platz. Die Klasse zwei entschied Philip Ring (Porsche 911) zweimal für sich. Spannend wurde es in Durchgang zwei, wobei Klaus-Peter Knapper (944) nur mit 0,185 Sekunden Rückstand Zweiter wurde. Platz drei ging in beiden Rennen an Dieter Graf im Porsche 924 S. In der Klasse sechs war Wolfgang Bensch mit seinem spektakulären Porsche 930 Turbo einziger Starter.
Nach dem Auftakt in Hockenheim geht es für die Porsche Club Historic Challenge in Oschersleben weiter. In der Magdeburger Börde stehen vom 8. bis 10. Mai 2015 gleich drei Rennen auf dem Programm.