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Porsche Sports Cup
10.08.2015

Hitzeschlacht in der Magdeburger Börde

Der Porsche Sports Cup trug bei hochsommerlichen Temperaturen in der etropolis Motorsport Arena Oschersleben das vierte Rennwochenende des Jahres aus. Die Zuschauer sahen auf dem 3,696 Kilometer langen Kurs in der Magdeburger Börde packende Rennen im Zeichen der Marke Porsche. Bei Temperaturen um die 30 Grad Celsius wurden die Rennen und Prüfungen aber zur Hitzeschlacht, die den Piloten bei Höchsttemperaturen im Cockpit viel abverlangte.

Im mit reinrassigen Rennwagen ausgetragenen Porsche Super Sports Cup feierte Roland Ziegler (Wendelstein, 997 GT3 R) einen souveränen Doppelerfolg.Im mit straßenzugelassenen Serienreifen von Reifenpartner Michelin ausgetragenen Porsche Sports Cup holte sich Joachim Geyer (Pforzheim, 997 GT2 RS) zwei Mal den Sieg. Auch im Sports Cup Endurance gab es einen strahlenden Doppelsieger: Hermann Speck (997 GT3 R) aus Rückersdorf. Das fünfte Rennwochenende für den Porsche Sports Cup findet vom 12. bis 13. September auf dem belgischen Circuit de Spa-Franchorchamps statt.

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Porsche Super Sports Cup: Souveräner Doppelsieg für Roland Ziegler

Im Porsche Super Sports Cup fuhr Roland Ziegler (Wendelstein, 997 GT3 R) von der Pole Position sowohl am Samstag als auch am Sonntag zum souveränen Start-Ziel-Sieg. Damit stand er in dieser Saison bereits vier Mal ganz oben auf dem Siegerpodest. „Die Jungs von Race Base haben mir wieder ein perfekt vorbereitetes Auto hingestellt, und es ist alles klasse gelaufen, einfach super“, sagte Ziegler. Im ersten Rennen schaffte Attempto-Racing- Pilot Sven Heyrowski (Hannover, 997 GT3 R) bei seinem ersten Start in diesem Jahr auf Anhieb den Sprung auf das Podium. Er wurde bei seinem Heimrennen als Zweiter abgewinkt. Dritter wurde Didi Gonzales (Igling) im a-workx 997 GT3 R.

Auch in dem turbulenten zweiten Rennen überquerte Ziegler als Sieger die Ziellinie. Nach dem Start kam es gleich in der ersten Kurve zu einer Kollision. Während mehrere Fahrzeuge sogleich aus eigener Kraft die Fahrt fortsetzen konnten, kam es zur Bergung eines Autos aus dem Kiesbett zur Safety-Car-Phase. Platz zwei ging erneut an Attempto Racing. Doch diesmal griff Teamchef Arkin Aka persönlich ins Volant des 997 GT3 R und holte für die Lokalmatadore aus Hannover einen weiteren Podestplatz. Didi Gonzales war bereits auf dem sicheren Weg, sich den dritten Platz zu sichern. Doch in der letzten Runde drehte er sich unerwartet. Die Folge: Das vorzeitige Rennende kurz vor dem Fallen der Zielflagge. Davon profitierte Hermann Speck (997 GT3 R), der nach sensationeller Aufholjagd als Drittplatzierter auf dem Podium stand. Der Rückersdorfer war bei der Startkollision getroffen worden, musste sich einen neuen Reifen holen und das Rennen von ganz hinten aufnehmen.

In der stark besetzten Cup-Gruppe siegte Attempto-Racing-Pilot Bill Barazetti (Esslingen, 991 GT3 Cup) im ersten Rennen. Cup-Platz zwei ging an Bertram Hornung (Stutensee, 997 GT3 Cup). Dritter wurde Matthias Jeserich (Berlin, 997 GT3 Cup). Am Sonntag war Friedrich Leinemann (Katlenburg-Lindau, 991 GT3 Cup) der strahlende Cup-Sieger. „In der ersten Kurve konnte ich mich aus dem Tumult heraushalten. Dann rückte das Safety-Car raus“, erklärte Leinemann. „Beim Restart habe ich mich gut positioniert und aufgepasst, dass nichts schiefgeht. Aufgrund der Zweikämpfe hinter mir konnte mich etwas absetzen und das Rennen sicher nach Hause fahren. Ich wohne in der Nähe von Göttingen, also nicht weit weg von hier. Oschersleben ist meine Lieblingsstrecke. Es freut mich besonders, wenn ich auf meiner Heimstrecke einen Sieg einfahren kann.“

Der Luxemburger Christian Kosch (991 GT3 Cup) wurde Zweiter. Der Pilot aus dem Team Ring Police stand zum ersten Mal auf dem Podium. „Absolut genial. Mega. Klasse“, jubelte Kosch nach der Siegerehrung. Platz drei belegte erneut ATR-Pilot Matthias Jeserich. Tabellenführer ist weiterhin Bertram Hornung. Der Pilot des ADAC Nordbaden steht mit 143,2 Punkten an der Spitze, obwohl auch er Leidtragender des Startunfalls in Rennen zwei war. „Ich wurde hinten getroffen. Dann bin von der Strecke geflogen und das Rad hinten links war beschädigt“, erklärte Hornung. Nach dem ungeplanten Reifenwechsel nahm er trotz zwei Runden Rückstand das Rennen wieder auf. Mit Platz fünf in der Klasse 5d sammelte er wertvolle Punkte für den Titelfight. Tabellenzweiter ist der Berliner Matthias Jeserich mit 122,2 Punkten vor Roland Ziegler (119,6 Punkte) und Friedrich Leinemann (116,4 Punkte).

Porsche Sports Cup: Joachim Geyer strahlender Doppelsieger

Im Porsche Sports Cup gewann Joachim Geyer beide Rennen des Wochenendes. Der Pforzheimer fuhr fehlerfrei und verteidigte im 997 GT2 RS von GW IT Racing Team Schütz Motorsport stets konsequent seine Führung. Im Ziel gab es auch auf den folgenden Plätzen jeweils die gleiche Reihenfolge: Titelverteidiger Michael Essmann junior (Rheine, 991 GT3 RS) kam vor Jens Kempe (Sehnde, 991 GT3 RS) ins Ziel. Als die Startampel am Samstag auf Grün sprang, setzte sich Geyer sogleich sich im leistungsstärkeren 997 GT2 RS gegen Polesitter Essmann durch. Das Duo lieferte sich an der Spitze einen packenden Fight: Rundenlang machte der amtierende Champion Druck, attackierte immer wieder den Führenden Geyer – am Ende vergeblich. Auf der dritten Position verfolgte Jens Kempe quasi aus der ersten Reihe das packende Duell an der Spitze.

Während Geyer auch am Sonntag nach dem Start als Erster in Kurve eins einbog, gewann Kempe diesmal das Startduell gegen Essmann. „Der Start war unglaublich, plötzlich war ich Zweiter“, strahlte Kempe. „Aber Mike hat von hinten richtig Druck gemacht. Als ich dann einen kleinen Fehler gemacht habe, hat er das direkt ausgenutzt und ist davongezogen.“ Champion Essmann blies zum Angriff auf den Führenden, griff Geyer immer wieder an. Es kam zum Wimpernschlagfinale: Im Ziel trennten beide Kontrahenten gerade einmal 0,079 Sekunden. Geyer: „Ich musste ständig in den Rückspiegel gucken. Aber es ist unglaublich schwer, in Oschersleben zu überholen. Hier konnte ich aus den Kurven heraus mit mehr PS unter der Haube eben einfach besser beschleunigen. Auf einer anderen Strecke, mit einem anderen Layout kann das aber auch schnell anders aussehen.“ Nach hervorragender Leistung wurde Routinier Günther Brenner (Kirchheim, 996 GT3 Cup) als Vierter abgewinkt. Im Titelkampf sind die Top-Kandidaten derweil eng zusammengerückt. Kempe (134 Punkte) steht weiterhin an der Spitze – knapp vor seinem Teamkollegen bei AP CarDesign, Michael Essmann junior (132,8 Punkte). Auf dem dritten Rang folgte Michael Rosenkränzer (Ratingen), bester Pilot in der Klasse der 997 GT3, mit 120 Zählern.

Porsche Sports Cup Endurance: Hermann Speck zwei Mal souverän vorn

Traditionell steht zum Abschluss des Rennwochenendes der Sports Cup Endurance mit zwei separaten Läufen über jeweils 50 Minuten auf dem Programm. Sie werden von einer 15-minütigen Boxenstopp-Pause für Reifenwechsel, Tankstopp und eventuellem Fahrerwechsel unterbrochen. In jedem der beiden Rennen gibt es ein zehnminütiges Zeitfenster, in dem das Fahrzeug zum Fahrerwechsel an die Box muss. Sieger im ersten Rennen wurde Hermann Speck (Rückersdorf, 997 GT3 R), der das Rennen allein in Angriff nahm. Den Pokal für Platz zwei holten sich Sven Heyrowski/Arkin Aka (997 GT3 R) ab. Gesamtrang drei sicherte sich Tabellenführer Matthias Kaiser aus Lichtenstein im 991 GT3 Cup, der das Rennen ebenfalls ohne Fahrerkollegen bestritt. Damit wurde er zugleich Sieger in der Cup-Gruppe vor Friedrich Leinemann/Beat Ganz im 991 GT3 Cup des Teams FMT und Bertram Hornung/Lucas Schreier im HMS-997 GT3 Cup.

„Mit den Temperaturen hatten nicht nur wir Fahrer zu kämpfen. Es war auch ein hartes Stück Arbeit für die Reifen“, berichtete Lucas Schreier. „Unsere Vorderreifen sind bei den Temperaturen extrem in die Knie gegangen, das Auto hatte sehr viel Untersteuern. Für das zweite Rennen haben wir dann hinten etwas am Stabilisator umgestellt, sodass die Reifen etwas länger durchgehalten haben.“ Nach Rennen zwei stand erneut Hermann Speck ganz oben auf dem Siegerpodest. Auf Platz zwei der Gesamtwertung fuhren Bertram Hornung/Lucas Schreier als bestes Cup- Team ins Ziel. Gesamtrang drei und Platz zwei in der Cup-Wertung belegten Stanislav Minskiy/Klaus Bachler (991 GT3 Cup). „Ich habe versucht, Hermann Speck etwas zu fordern, hatte aber mit dem Cup-Auto letztlich nicht wirklich ein Chance“, erklärte Bachler, derzeit Tabellenzweiter im ADAC GT Masters. „Und kurz vor Schluss sind wir leider noch überholt worden.“

Dritter in der Cup-Wertung wurde eine Fahrerkombination des Teams Ring Police. Die Luxemburger Tom Kieffer/Christian Kosch schaffen erstmals den Sprung auf das Podium – entsprechend groß war die Freude in dem Rennstall aus Aachen. „Es war ein tolles Rennen. Jetzt stehen wir auf dem Podium. Einfach Wahnsinn“, freute sich Tom Kieffer. Für Tabellenführer Matthias Kaiser begann das Rennen anders als gewünscht. Denn er steuerte gleich nach der Einführungsrunde seine Box an. „Ich bin über etwas drüber gefahren. Das Auto hat kräftig nach links gezogen und beim Bremsen direkt blockiert“, erklärte Kaiser. „Sicherheitshalber bin ich an die Box, da ich beim Start nicht sofort in der ersten Kurve ausfallen wollte. Das Auto war aber OK. Im Nachhinein wäre ich wohl besser durchgefahren.“ Von hinten ins Rennen gestartet, sammelte der Lichtensteiner zum Schluss als Gesamt-Zehnter und Sechster in seiner Klasse weniger Punkte und musste die Tabellenführung an Hornung/Schreier abtreten, die nun mit 151,2 Punkten an der Spitze stehen. Hinter Kaiser (146,2 Punkte) ist Josef Stengel (997 GT3 Cup) mit 117,2 Zählern Tabellendritter.

PZ-Trophy: Rüdiger Bambach und Alexander Geyer holen die Tagessiege

In der PZ-Trophy sind zwei Trainingssitzungen und zwei Gleichmäßigkeitsprüfungen zu absolvieren. Jede Zehntelsekunde Abweichung wird mit einem Strafpunkt bewertet. Die Punkte aller Wertungsrunden werden addiert. Den ersten Wertungslauf in der Magdeburger Börde gewann Rüdiger Bambach (Bad Dürkheim, 997 GT3 RS) mit lediglich drei Strafpunkten. Alexander Geyer (Pforzheim, 997 GT3) belegte mit fünf Punkten Platz zwei vor Gerhard Röhrmann (Bad Oeyenhausen, Cayman GT4) mit acht Punkten. Am Sonntag sicherte sich Youngster Geyer mit gerade einmal zwei Strafpunkten den Tagessieg. Manuel Baumgarthuber (Bad Dürrheim, 997 S) wurde Zweiter. Dahinter folgte auf den Plätzen zwei und drei ein Duo mit gleicher Punktzahl: Gerhard Röhrmann und Michael Starke (Osnabrück, 997 Carrera 4S) mit jeweils elf Punkten. In der Tabelle steht weiterhin Alexander Geyer (153 Punkte) ganz oben. Dahinter folgen Röhrmann (148 Punkte) und der amtierende PZ-Trophy-Champion Dr. Rocco Herz (München, 997 GT3 RS), der 124 Zähler auf seinem Konto hat. Die Top-Fünf in der Meisterschaft komplettieren Rüdiger Bambach mit 120 Punkten und Olaf Baunack (Neuhäusel, 991 GT3) mit 106 Punkten.

PZ-Driver’s Cup: Routinier Karl-Heinz Kröger wieder einsame Spitze

Fahren unter Anleitung von Instruktoren, freie Trainingsrunden und zum krönenden Abschluss eine Gleichmäßigkeitsprüfung, in der es gilt innerhalb von 30 Minuten drei beliebige Runden in genau derselben Zeit zu fahren – das ist die Herausforderung im PZDriver’s Cup. Platin-Fahrer (Klasse 1) Karl-Heinz Kröger (Ludwigshafen, Cayman S) holte sich den Gesamtsieg. Das Siegerpodium komplettierten zwei Piloten aus der Klasse 2 (Gold): Friedhelm Rieb (Breidenbach, 997 GT3) und Freddy Seyfang (Bäretswil, 991 GT3). Bester Silber-Pilot (Klasse 3) war Stefan Dick (Mannheim, Cayman S). Den Sieg in der Klasse 4 (Bronze) feierte Claus Neumann (Celle, Cayman 987).